Wie soll ich meiner Freundin erklären dass ich ADHS und Autismus habe?
Hey, ich habe ein Problem und zwar hab ich meiner Freundin am Samstag gesagt dass ich ADHS und Autismus habe. Nun hat sie sich deswegen viele Gedanken gemacht und ich habe gesagt dass ich darüber mal mit ihr ausführlicher reden möchte. Nun weiß ich nicht was bzw. wie ich es ihr so erklären kann, dass sie nicht abgeschreckt ist. Sie hat mich auch schon gefragt ob beides vererbbar ist, darauf habe ich sie gefragt ob sie sich schon Gedanken für später macht, worauf sie gesagt hat das sie gesunde Kinder haben möchte. Dies möchte ich natürlich auch. Außerdem hat sie gesagt dass "wir schauen müssen wie wir damit umgehen".
Noch etwas... sie hat erwähnt dass sie bereits schlechte Erfahrungen mit ADHS gemacht hat. Ich mache mir jetzt total Sorgen dass es daran scheitert. Ich möchte sie einfach nicht verlieren ;(
5 Antworten
Ich hab keine diagnostizierte Störung, zeige aber einige Symptome aller möglichen Persönlichkeitsstörungen und auch von ADHS und Autismus. Mich würde sehr interessieren wie sich diese beiden Krankheiten in Kombination bei dir äußern.
Zu deiner Frage:
Wie das mit der Vererbung ist weiß ich ehrlich gesagt nicht genau. Da solltet ihr vielleicht lieber mal einen Arzt aufsuchen und euch beraten lassen. Das wird sehr häufig bei genetisch veranlagten Krankheiten gemacht.
Und zu dem Gespräch mit deiner Freundin:
Erstmal solltest du ihr sagen, dass sowohl ADHS als auch Autismus Spektrumsstörungen sind. Die äußern sich nicht immer gleich, die können von Person zu Person total unterschiedlich sein, grade weil ja auch jeder eine andere Persönlichkeit mit einbringt. Mach ihr das deutlich und sag ihr, dass sie dich nicht mit anderen erkrankten vergleichen soll. (Ich weiß dass das eigentlich nicht wirklich eine Krankheit ist, aber ich finde es grade einfacher das so zu nennen)
Und wie lange seid ihr denn schon zusammen? Wenn sie über eure Zukunft und Kinder nachdenkt, müsst ihr euch doch schon ne Weile kennen, oder nicht? Nur weil sie jetzt deinen Diagnosen kennt wirst du doch nicht zu einem völlig anderen Menschen.
Erklär ihr vielleicht einfach wie genau sich diese beiden Störungen bei dir äußern. Es ist egal was diese Störungen im allgemeinen sind, bzw. Bedeuten. In dem Gespräch sollte es nur um dich gehen.
Und sag ihr auch dass dich ihre Reaktion auf deine Diagnosen verunsichert und eventuell ja auch etwas verletzt hat. Es ist denke ich wichtig, dass sie das weiß.
Erstmal danke, dass du dir die Zeit genommen hast.
Ich komme erstmal zu deiner Frage,
ich bin ab und zu etwas unruhiger und auch manchmal impulsiver. Vom Autismus merke ich nur dass ich z.B. bei Gesprächen im Hintergrund nicht weghören kann und dass ich etwas "Geruchsempfindlich" bin d.h. z.B. wenn ich den Kühlschrank aufmache ist das unangenehm für mich.
Wir sind seit dem 9.10 offiziell zusammen, wir kennen uns aber schon etwas länger.
Ja... genau mit der Angst sie zu verlieren wirst du sie verlieren...
Es ist echt keine große Sache und die Diagnose ändert von jetzt auf gleich gar nichts...
Du hättest daraus nicht so ein Riesending machen sollen, sondern das eher so beiläufig erwähnen müssen. Was du jetzt noch tun kannst ist ihr zu zeigen (machen nicht reden), dass das nichts ändert und sie ja vorher auch nichts gemerkt hat. Und die Sorgen die sie hat ein bisschen zu eliminieren, dass hast du jetzt in ihr ausgelöst. Mach es wieder gut.
Es kommt nie darauf an was wir sagen, sondern wie wir es sagen. Das ist der größte Teil der Kommunikation.
Und wenn die jetzt komplett durchdreht deswegen, dann machst du halt Schluss. Dann will sie den Weg sowieso nicht mit dir gehen, sondern mit dem Menschen, der gesund und perfekt ist. Das tut dir nicht gut... Aber ich denke mal sie wird schon Verständnis haben.
Sei ehrlich, aber sag ihr nicht, dass du gedacht hast sie abgeschreckt zu haben und ich hoffe du hast das auch nicht so gezeigt, weil damit löst einen riesigen psychologischen Scheisshaufen aus, wenn du selber denkst sie abzuschrecken. Lass das, denk noch einmal darüber nach, was das bedeutet und was das ändert. Eigentlich ja nicht viel.
So wie du schreibst, scheint dein Autismus dich ja nicht wirklich zu behindern, oder? Wovor hat sie also Angst? ADHS wird heutzutage sehr gerne diagnostiziert. Man sagt immer: "Früher gab es sowas nicht" - nein, ihr Lieben, früher gabs das nicht. Warum? Weil die meisten Kinder damals nicht so randvoll mit Zucker waren wie heute. Man sieht oft den Zusammenhang nicht. Mama kredenzt ihrem Liebling ne Schüssel Müsli, wo keine Kinderportionen draufstehen sondern für Erwachsene empfohlen werden und danach wundert sie sich, wieso das Kind im Dreieck springt.
Aber selbst wenn es ein echtes ADHS wäre, heißt das noch lange nicht, dass die Kinder nicht gesund sind. die sind halt einfach öfter reizüberflutet und hibbeliger. Nicht zu vergleichen mit einer richtigen krassen geistigen Behinderung.
Und nicht zuletzt: Selbst wenn sie sich Gedanken über gesunde Kinder macht, müssen die ja nicht von dir sein. Dann soll sie sich nen Samenspender suchen, der ihr unbekannte Krankheiten vererbt, während du die Kinder als deine aufziehst. Problem gelöst.
Na siehste. Kein Grund, da gleich die Vererbungslehre in Frage zu stellen.
Es gibt heutzutage echt viele Mittel, um herauszufinden, ob der Nachwuchs in irgend einer Weise beeinträchtigt wäre. Wäre dies der Fall, muss das tritzdem nicht heißen, dass sie dich verlässt, denn es gibt ja Lösungen für solche Fälle.
Abgesehen davon kann auch eine völlig gesunde Familie ADHS bei ihrem Kind bekommen. sie hat keinerlei Garantie, dass ihr das nicht auch mit anderen Männern passieren kann. Und sollte es der Fall sein, dann kann man damit leben, oder? Du lebst ja auch damit und kannst ihr sagen, wie das ist.
Ich finde die Pizza brutal lecker, haben wir noch Cola? Ach und ey! Bevor ich's vergesse. Ich habe ADHS und bin Autist, möchtest du auch Cola?
Genau so! Oder naja so ähnlich xD Du hast das Prinzip verstanden. Der Kommentar fasst das Problem gut zusammen!
1.) Nicht lügen !
2.) Nichts verheimlichen !
3.) Spreche die Dinge so aus wie du sie wirklich empfindest.
Entweder sie akzeptiert dich so wie du wirklich bist, oder gar nicht.
Das bedeutet allerdings nicht, dass du nicht versuchen sollst, dein bestes zu geben, missbrauche deine "Eigenarten" nicht als Ausrede für alles und jedes.
An deinen Wortren ist schon was dran
Behindern tut es mich eigentlich wenig, nur manchmal bin ich halt ein wenig unruhig