Wie sage ich meiner Familie dass ich nicht mehr zur Kirche gehen will?
Hi, ich bin ein 14 jähriges Mädchen und brauche dringend Hilfe. Meine Eltern sind strenge Pfingstler, und ich wurde mein ganzes Leben dazu erzogen in die Kirche zu gehen und an die Bibel und Gott zu glauben. Nun ist es aber so dass ich nicht glaube dass es einen Gott gibt, und ich will nicht mehr regelmäßig in die Kirche gehen. Der Grund dafür ist natürlich hauptsächlich der, dass ich nicht Glaube dass es einen Gott gibt, aber mich nerven auch die ganzen Regeln der Kirche und dass ich so oft dort hingehen muss. Dass problem dabei ist dass ich keine Ahnung hab wie ich dass meinen Eltern, Großeltern und meiner großen schwester erklären soll, weil sie gehen alle zur kirche. Ich habe noch 2 andere Große geschwister die auch nicht mehr an gott glauben, aber ich trau mich einfach nicht dazu zu stehen weil ich angst habe dann von den rest der familie ausgeschlossen zu werden (so war es nämlich bei meinen 2 Großen Geschwistern). Also kurzgesagt: ich weiß nicht wie ich meiner familie erklären soll dass ich nicht mehr zur Kirche gehen will.
Bitte helft mir! Und danke im Voraus!
LG
Singen die da viel "Lobpreis"?
Schon ja
2 Antworten
Wenn deine Eltern schon mit deinen älteren Geschwistern gebrochen haben, musst du davon ausgehen, dass sie das bei dir nicht anders machen werden. Wie du die Situation beschreibst, sehe ich keine Möglichkeit, es ihnen so beizubringen, dass das nicht passiert. Das heißt, du hast meines Erachtens folgende Möglichkeiten:
1) Du spielst mit, bis du auf eigenen Beinen stehen kannst und sonderst dich dann (offen oder ganz langsam) ab.
2) Du klärst, ob du zu deinen älteren Geschwistern ziehen kannst, und wenn ja, sagst du deine Eltern die Wahrheit.
Beide Wege bedeuten ein Opfer. Welches fällt dir leichter? Sorry, aber deine Situation ist echt Mist.
Verstehe. Naja, mit dir wärt ihr dann schon zu dritt. Du wärst also nicht ganz alleine das schwarze Schaf. Du musst dir überlegen, ob du das emotional besser aushalten könntest. Wer weiß, vielleicht seid ihr irgendwann in der Mehrheit, wenn noch mehr Geschwister den Weg gehen ...
Ich stelle mir das Zusammenleben bei euch echt schwierig vor.
Ja, darüber hab ich auch schon nachgedacht. Ich hab auch überlegt ob ich mit meinen 2 geschwistern darüber reden sollte, aber meine schwester ignoriert mich meistens und mein großer bruder würde mich wahrscheinlich auslachen oder direkt zu meinen eltern gehen und ihnen dass einfach ins gesicht sagen 😅
Vielleicht kannst du dich ihnen langsam wieder annähern. Also deinen älteren Geschwistern. In der Familie auch mal Partei für sie ergreifen, nicht mitmachen beim "verachten", freundlich sein. Ohne gleich den ganz großen Bruch. Langsam vorarbeiten. Also nicht denken, wovon du weg willst, sondern wo du hin willst, und das schonmal vorbereiten.
Also ich glaube bei meiner schwester hab ich kaum eine Chance, aber bei meinen bruder schon. Dass mit dem partei für sie ergreifen mache ich schon, aber meine schwester kriegt davon nichts mit, was mein bruder davon denkt weiß ich nicht
Das tut mir alles furchtbar leid. Vielleicht kannst du einen Gesprächsfaden mit deinem Bruder anfangen. Vielleicht könnt ihr irgendwie zueinander finden.
Ich könnte mir vorstellen, dass deine Schwester sehr verletzt ist, und sich einen emotionalen Panzer aufgebaut hat, weil sie nicht nochmal so verletzt werden will. Sehr traurig, das Ganze. :o(
Ich werde auf jeden fall versuchen mal vorsichtig mit meinen bruder zu sprechen, vielleicht klappt es ja :)
Was meine schwester angeht glaube ich auch dass sie sich einen emotionalen panzer oder so aufgebaut hat, und ich nehme ihr dass auch nicht übel, weil ich weiß noch dass es bei ihr (sie war 15 als sie aus der kirche ausgetreten ist) ziemlich heftig war und sie danach oft streit mit meinen eltern hatte, deswegen bin ich ihr auch nicht böse oder so ^-^
Ich wünsche dir alles Gute und dass du einen guten Weg für dich findest (und dass der vielleicht auch den anderen hilft)
Danke sehr Aroanida, ich werde deine ratschläge berücksichtigen und hoffen dass ich es hinkriege mit meinen eltern darüber zu sprechen! :D
Oje, den Ausschluss kann ich tatsächlich gar nicht nachvollziehen! Komisch, soetwas finde ich in meiner Bibel nicht...
Such einfach das Gespräch mit deinen Eltern. Glaube ist etwas völlig freiwilliges und wenn du das nicht möchtest, hast du wahrscheinlich deine Gründe. Weiß ja nicht, was du so erlebt hast, oder eben auch nicht erlebt hast. Wahrscheinlich wirds nicht leicht für deine Eltern, aber sie haben dies ja schon zwei mal erlebt und wissen hoffentlich schon, wie sie damit umgehen können.
Ich selbst war einige Jahre in Pfingstgemeinden. Es gibt da sehr unterschiedliche. Wie auch immer, ich wünsche dir schon, dass Jesus dir begegnet und du deine ganz eigene Beziehung zu ihm aufbauen kannst, weil ich glaube, dass das Leben mit ihm viel besser ist als ohne, aber diese Erfahrung muss und darf jeder für sich selbst machen. Es tut mir sehr leid, dass du ihn dort nicht kennengelernt hast, aber ich wünsche dir für deine Zukunft nur das allerbeste!
Danke für deine antwort ^-^
Ich hab tatsächlich schonmal vor einem Jahr versucht mit meinen eltern darüber zu reden, aber sie wollten nichts davon hören und da hab ich gleich aufgegeben.
Ist das eine russlanddeutsche Gemeinde? Ich finde den Umgang irgendwie komisch ... Naja, vielleicht warst du ihnen zu jung, um dich das allein entscheiden zu lassen. Trotzdem, sowas kenne ich aus meiner Kindheit zum Glück nicht. Ich hatte immer das Gefühl vollkommen frei zu sein.
Wie oft seid ihr denn in der Gemeinde in der Woche? Ist dein Papa Ältester?
Ja, die meisten älteren gemeindemitglieder so im alter von 60-80 sprechen nur russisch. Mein Vater ist kein Ältester, aber mein Opa predigt manchmal und ihn will ich auch echt nicht enttäuschen weil er ein sehr lieber mensch ist
Ach guck mal. Richtig geraten. ;) Diese Gemeinden neigen manchmal dazu sehr streng zu sein. Die Menschen dort sind total lieb, aber es fällt ihnen auch nicht ganz leicht, Entwicklungsspielraum zu geben.
Du kannst deinen Opa auch weiterhin lieb haben. Aber die Liebe ist auch echt und ich würde unbedingt das Gespräch mit ihm suchen und ihm sagen, was du denkst. Es wird ihm leid tun, aber wenn er dich wirklich lieb hat, dann wird er versuchen, dich zu verstehen und dir den Freiraum geben, den du gerade brauchst. Auch deinen Eltern würde ich versuchen auf der einen Seite ehrlich zu sagen was du denkst und auf der anderen Seite, ihnen Achtung und Respekt und Liebe schenken. Deine Eltern meinen es gut, selbst wenn sie Fehler machen.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und dass ihr gute Gespräche habt und du die Freiheit nach der du dich sehnst bekommst, aber auch das Verständnis hast, dass deine Eltern in ihrem Haus das Sagen haben. Denn das wird vermutlich auch ein Punkt sein, der sehr schwierig ist für beide Seiten. Deine Eltern haben bestimmte Vorstellungen vom Leben und davon wie man zur Ehre Gottes lebt. Deshalb werden sie mit manchen Dingen vielleicht nicht einverstanden sein. Nicht einfach. Aber glaub mir, es wirkt sich immer positiv aus, wenn man versucht, zu seinen Eltern ein gutes Verhältnis zu haben. Auch wenn die Meinungen, sehr auseinander gehen sollten. Ich hoffe, ihr findet gute Lösungen und den Zusammenhalt, der Familie zu einem schönen Ort machen kann.
Vielen Dank für deinen Ratschlag @LoveinChrist ! :)
Natürlich respektiere ich den glauben meiner eltern und meiner Großeltern und dass wird auch immer so bleiben ^-^ aber ich erwarte auch (auch wenn ich noch etwas jung bin) dass sie meine meinung ebenfalls respektieren, denn eigentlich sollte doch irgendwie jeder diese entscheidung für sich selbst treffen, woran er glaubt und woran nicht :)
Ja, auf jeden Fall!! Ist nur schwierig vielleicht, wenn es dabei um Dinge geht, die deine Eltern für sich selbst und für euch aus Liebe zu euch nicht wollen und es dann darüber zu Konflikten vielleicht kommt. Aber die Entscheidung, wie du leben willst, triffst du für dich. Nur das Alter ist halt tatsächlich ein bisschen jung, so dass deine Eltern schon noch mitreden werden wollen in bestimmten Bereichen. Und aufgrund ihres Glaubens werden sie manches nicht so gern zulassen wie andere Eltern. Aber deine Haltung finde ich klasse und ich hoffe, dass ihr einen echt guten Weg findet!
... wenn er dich wirklich lieb hat, dann wird er versuchen, dich zu verstehen und dir den Freiraum geben, den du gerade brauchst.
Da ist sehr viel Hoffnung dabei, die sehr schlecht begründet ist. Viele Gläubige lieben Gott eben mehr als ihre Kinder. Korrekt gesagt: Sie fürchten Gott mehr als sie ihre Kinder lieben. Ausserdem scheinen ihnen die Kinder sowieso verloren, wenn sie sich von Gott abgewendet haben. Sie meinen vielleicht sogar, sie helfen ihren Kindern, den rechten Weg zu finden, indem sie sich abwenden. Du möchtest dir gerne ein besseres Bild vom Glauben bewahren. Aber so ist Glauben nicht.
Ich bin selber gläubig und kenne sehr viele Gläubige. Ich weiß, dass es Eltern gibt, die aus welchen Gründen auch immer in dem Bereich Fehler machen. Mir ist es wichtig, die FS zu ermutigen und ihr auch zu sagen, wie es eigentlich sein sollte, falls es anders kommt. Denn Gott zu lieben bedeutet zu verstehen, dass man selbst die Kontrolle an ihn abgeben kann und weiß, dass er die Kinder mehr liebt als man selbst.
Manche Menschen sind aber so sehr damit beschäftigt sich selbst und ihr Umfeld zu kontrollieren, dass ihnen das Loslassen total schwerfällt. Es ist menschlich aber eben wirklich menschlich und deshalb braucht es hier besonders Gottes Hilfe, auch für die Eltern, die nie gelernt haben, damit umzugehen um auf genügend Entwicklungsfreiraum zu achten.
Ich selbst hatte immer das Gefühl von Freiheit und das war für mich total wichtig, deshalb wünsche ich das jedem und hoffe auch, dass andere das verstehen, was für eine Bedeutung das für den Glauben hat.
Das sind kluge Worte, die du aber den Eltern sagen solltest, nicht dem Fragesteller.
Oje, den Ausschluss kann ich tatsächlich gar nicht nachvollziehen! Komisch, soetwas finde ich in meiner Bibel nicht...
Doch, das ist meiner Erfahrung nach ein wichtiger Bestandteil der meisten Religionen. Jesus sagte Lk 14,26:
Wenn einer kommt zu mir und nicht hasst seinen Vater und seine Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern und auch noch sein eigenes Leben, nicht kann er sein mein Schüler.
Es geht da immerhin um drei der zehn Gebote, die wohlgemerkt alle vor dem Gebot 'Du sollst nicht töten' kommen:
1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.
3. Du sollst den Feiertag heiligen.
In Freidenker-Vereinigungen triffst du reihenweise Menschen, die von ihren Familien verstossen wurden und deshalb einen Hass gegen die Religion entwickelt haben. Ich persönlich wurde von meiner Frau verlassen, weil ich nicht an eine körperunabhängige Seele glaube. Viele Gläubige halten das nicht aus, wenn ihr Weltbild in Frage gestellt wird.
Erstmal danke für deine antwort :)
Zu meinen älteren geschwistern kann ich nicht ziehen, sie leben beide noch hier. Damit dass sie ausgeschlossen werden meinte ich dass sie von meiner Familie größtenteils verachtet werden und für alles mögliche stress kriegen, sie sind halt die schwarzen schafe für alle die zur kirche gehen. Und ich glaube wirklich dass ich es echt nicht mehr lange aushalte den braven engel zu spielen :(