Wie oft passiert es (Suizid)?
Hallo
Meine Frage an dich wäre: Wie oft passiert Suizid bei der Bahn bzw. erlebt man dies als Lokführer?
Oder wieviele deiner Kollegen haben sowas schon erlebt? Wielang braucht es bis man dann weiterarbeiten kann oder gibt es Leute die du kennst, die dann den Beruf "an den Nagel" gehängt haben?
3 Antworten
Das Eisenbahn-Bundesamt verzeichnete in den Jahren 2007-2022 zwischen 600 und 800 Schienensuiziden pro Jahr. Nach dem Suizid von Robert Enke im Jahre 2009 sind die Zahlen stark in die Höhe geschossen, fallen jedoch mittlerweile dankbarerweise wieder. Was man direkt erlebt kann ich dir jedoch nicht beantworten, da ich noch keinen Suizid erlebt habe.
Spontan fallen mir 7 direkte Kollegen ein, die einen Personenunfall (Suizid) erlebt haben, alle 7 Kollegen üben ihren Beruf weiterhin aus. Jedoch gibt es immer wieder Kollegen, die aufgrund der psychischen Belastung ihren Beruf nicht länger ausüben können oder wollen. Jeder Kollege verarbeitet diesen Vorfall anders, einer der Kollegen ist nach 2 Tagen wieder auf der Lok gesessen und ein anderer hat mehrere Wochen gebraucht.
Danke dir, ja das ist mit das schlimmste im Schienenverkehr und ein Ergebnis das das Schienennetz an vielen Stellen nicht gesichert ist.
Bin selbst Lokführer, --- ich kenne Kollegen, welche den Beruf nicht mehr ausüben können
Ich hab mal auf Arbeit einen Ex-Lokführer getroffen. Der meinte er hätte ungefähr 20 Suizide selbst "erfahren". Der war wohl damit auch Rekordhalter. Irgendwann war es ihm dann doch zu viel, deshalb der Berufswechsel.
Der muss zuvor mindestens 30 Jahre Lokführer gewesen sein. Erstaunlich auch, der kannte sich durch die Zugfahrten so gut aus, der brauchte nirgends ein Navi. (500km auf Montage)
Mein Opa war Lokführer. Den Beruf hat er in den 30ern gelernt und bis zur Rente ausgeübt.
Dreimal ist ihm einer reingelaufen. Einen davon hat er selbst nicht bemerkt (in der Nacht nichts besonderes).
Ich hoffe, du wirst niemals einen Schienensuizid miterleben.
Ich saß mal in einer Bahn, die einen Menschen überrollt hatte. Es war ein sehr bedrückendes Gefühl. :-(