Wie mit solchen Freunden umgehen Kinder?

7 Antworten

Als am wichtigsten würde ich das Gespräch mit dem eigenen Sohn empfinden. Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es dabei an, damit er zuhört. Mit ihm würde ich offen über die unangenehmen Seiten des Freundes sprechen und über deine Gefühle dazu. Das sollte ohne den Freund stattfinden und du solltest ihm konkrete Beispiele nennen. Zeige ihm ganz klar die Folgekette auf. Gib ihm auch die Gelegenheit seine Eindrücke und Ansichten dazu zu sagen, so viel Zeit und Geduld sollte sein.

Jedes Kind hat ein Recht auf eigene Fehler und er sollte sich deines Rückhaltes sicher sein. Sag ihm auch ganz klar, dass der Freund ein ungutes Gefühl bei dir auslöst und du ihn nur ungern einlädst. Er muss selber herausfinden, dass der Freund ihm kein guter Freund ist. Die Gelegenheit muss er bekommen und selber entscheiden, ob er mit ihm was machen möchte.

Dem Sonnenscheinchen würde ich klare Ansagen mitgeben: "Mein Haus-meine Regeln! Wenn es dir nicht passt, kannst du ja wieder gehen!" Man kann ja durchaus mit ihm diskutieren, aber dabei unbedingt eine klare Linie fahren. Kinder haben einen langen Atem. Wenn sie es einmal geschafft haben die Linie zu durchbrechen, versuchen sie es immer wieder. Also, nur Konsequenzen androhen, die man wirklich durchzieht und das auch wirklich machen. Keine Luftstrafen androhen und unhaltbare Drohungen ausstoßen. Wenn man sagt: "Dann musst du eben wieder gehen!" Dann auch tatsächlich das Kind wegbringen, wenn er nicht aufhört.

Ich habe auch immer versucht Konsequenzen und Tat in Zusammenhang zu bringen. Also, wenn man sich um eine Sache streitet, bekommen sie beide nicht. Da macht z. B. Fernsehverbot keinen Sinn.

Wir hatten die Bude immer voll mit Kindern.

Aber es gab Regeln.

Ich hab Kinder die sich so benommen haben wie du beschreibst gesagt, dass ich sie gern hab und sie gerne hier sein dürfen. Wenn sie sich aber nicht an die Regeln bei uns halten wollen, müssen sie nach Hause gehen.

Da kann es dann tatsächlich auch passieren, dass ein Kind gar nicht mehr kommen darf.

Erziehung heißt das Schlüsselwort. Ist kein leichtes Unterfangen. Aber so ist das nun mal. Kinder lernen immer ständig und aus allem. Zaubern wirst du alleine nicht, aber du bist eben trotzdem Teil davon. Natürlich nicht übergriffig sein und da erziehen wo es den Eltern zusteht. Aber dir gegenüber hat er sich halt zu benehmen. Evtl lohnt auch mal ein Gespräch mit den Eltern. Nur nicht so wie in dem Film Der Gott des Gemetzels. 😆

Rede mit deinem Sohn. Er muss verstehen ihr zwei habt Regeln aufgestellt und die soll er einhalten. Es gibt keine Strafen aber zb wenn er das nächste Mal ohne Helm fahren möchte, dann darf er nicht mitfahren.

ZoeyPauk  15.08.2022, 20:56

Es geht nicht um ihren Sohn. Sondern um den Freund des Sohnes.

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FrauEule  15.08.2022, 20:58
@ZoeyPauk

Doch klar. Er muss dem Freund klar machen das er Regeln hat.

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FrauEule  15.08.2022, 20:59
@ZoeyPauk

Wenn er zu Besuch ist kann das auch der Freund mal sagen

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FrauEule  15.08.2022, 21:01
@Therapeutic

Kein Unsinn, man soll ihnen die Möglichkeit geben so zu klären

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ZoeyPauk  15.08.2022, 21:01
@FrauEule

Ich glaube kaum das dies was bringen würde. Eltern darüber informieren, sodass sie mal mit ihm reden ist da besser

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FrauEule  15.08.2022, 21:03
@ZoeyPauk

Man kann es so erstmal versuchen, wenn das davor nie angesprochen wurde das es ein Problem ist.

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Du machst erstmal gar nichts mit dem Kind sondern sprichst das schonend bei seinen Eltern an.

Lg

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Erzieherin
Realisti  15.08.2022, 21:02

Ich habe da nie mit den Eltern geklärt. Das wäre mir zu doof gewesen. Solchen Früchtchen habe ich sofort die Grenzen aufgezeigt. Stunden später, können sie oft nicht mehr die Verbindung zwischen Tat und Strafe zusammenbringen.

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Therapeutic  15.08.2022, 21:04
@Realisti

Das ist die Aufgabe der Eltern des Kindes. Ist das Kind bei dir zuhause darfst bzw musst du ja auch dafür sorgen das alles gut funktioniert usw, muss man aber davor mit den eltern besprechen. Das in der Frage ist ja auch schon eine extrem Situation. Da muss man die Eltern ins Spiel holen und sie das erstmal klären lassen.

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Oponn  15.08.2022, 21:09
@Therapeutic

Nö, mein Haus meine Regeln. Wer das nicht akzeptiert, muss nicht kommen.

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Realisti  15.08.2022, 21:12
@Therapeutic

Bei solchen Rotzlöffeln kann man oft lange warten, bis die Eltern eingreifen. Hat ja einen Grund, dass es Benimmprobleme gibt. Da kläre ich auch nicht lange rum, wenn es bei mir Zuhause passiert. Sollte was Größeres vorgefallen sein, kann es durchaus sein, dass ich bei der Abholung von dem Kind verlange es den Eltern zu beichten: "Kann es nicht sein, dass du deiner Mutter unbedingt was sagen musst? Worüber haben wir 2 eben diskutiert ...?"

Tritt das Problem z. B. im Sportverein oder in der Schule auf, dann ist das natürlich was anderes. Aber da reagiere ich oft fast reflexartig und gebe dem Täter spontan einen Spruch mit. Oftmals wirkt das 1000 x mehr, wenn es jemand anders sagt, als ständig die Mutter. Wie heißt es so schön: "Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen." Da ist was dran.

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Therapeutic  15.08.2022, 21:15
@Realisti

Das ist nicht verkehrt, die Eltern muss man früher oder später trotzdem mit ins Boot holen. Ja ich kenn viele schlimme und verspeilte Eltern. Irgendwie muss man es ja klären und es geht schließlich ums Kind bzw um die Kinder.

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Realisti  16.08.2022, 09:56
@Therapeutic

Hinter jedem bekloppten Kind stecken nicht selten bekloppte Eltern. Mir fehlt jede Lust die gleich mitzuerziehen. Lehrer z. B. würden ihren Job deutlich mehr lieben, wenn die Eltern nicht wären.

Gestern habe ich erst wieder einen richtigen Kracher erlebt:
Mutti und Kind (ca. 5 Jahre alt) müssen los. Ein jugendlicher Besuch ist auch noch dabei.

Aus ihrend einem Grund saß Mutti im Auto und das Kind nicht. Das Kind sollte aber schon mit im Auto sein und mitfahren. Das zog es jedoch vor sich immer hinter die Rückfahrkamera am Kofferraum zu stellen. Also Mutti fuhr ca 20 mal an und das Kind sprang jedes mal vor die Kamera. Mutti stoppte. Schon nach dem ersten Sprung hätte ich das Kind ins Auto verfrachtet, angeschnallt und Kindersicherung an der Tür eingestellt. Dann zeichnete sich ab, dass der Jugendliche dazusteigt. Der Rotzlöffel holte ich Steine aus dem Kiesbett am Haus und bewarf damit den Jugendlichen. Der dreht dem Sonnenschein den Arm um, nahm ihn den Stein weg und sprang schnell ins Auto. Daraufhin hing sich der Junge an die halb runter gelassenen Scheibe von außen ans Auto. Danach wieder diese Anfahrtnummer, Stopp-Go. Auch wieder x mal.

Ich war schon kurz davor aus dem Pool zu steigen und den Wasserschlauch zu holen. Da kam eine Nachbarin angelaufen. Sie schnappte sich den Jungen und setzte ihn ins Auto und machte das einzig Vernünftige. Worauf der Bengel versuchte zu entkommen und diese Nachbarin mit einer Wasserflasche anzuspritzen. Sie drehte ihm das Gelenk so, dass er sich selber anspritzte. (Man vergißt schließlich nie, dass man größere Brüder hatte und wird mit so einem Pimpf fertig.)

Mutti überglücklich fuhr jetzt vom Parkplatz drehte die Scheibe runter und bedankte sich überschwenglich und langwierig bei der Nachbarin. Was das Kind wieder dazu nutzen wollte, von hinten nach vorne zu klettern. Zum Glück hielt der Jugendliche das Kind von hinten im Karnickelgriff und drückte ihn zurück in Sitz und Gurt. Mutti glotzt nur über die Spiegel auf die Szene und fährt im Schritttempo los.

Wer war jetzt bescheuerter? Die Mutter die fast 40 mal fast ihr Kind überfährt, komplett die Steinwürfe ignoriert oder das renitente Kind? Jetzt mag sie das ja noch süß finden, aber was ist in 10 Jahren, wenn der gleiche Kracher 80 kg wiegt und 1.80 m groß ist und genau so weiter macht? Ja, Kinder muss man mit Liebe erziehen, aber das bedeute nicht, dass man sich terrorisieren lassen muss. Ich möchte nicht wissen, was der im Kindergarten veranstaltet oder später in der Schule.

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