Wie lerne ich Empathie?

Claphamroad  26.04.2025, 20:44

Klingst aber danach.

verreisterNutzer 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 20:48

Ja heute hat jeder Autismus und Depression oder Angststörung, weil er zwei Youtubevideos dadrüber gesehen hat. Ich bin nicht Autistisch.

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Empathie bedeutet nicht, moralisch gut zu sein. Empathie ist eine Fähigkeit, kein moralisches Gütesiegel.

Sie dient deinem Verständnis unabhängig davon, ob das anderen hilft. Sie ist ein Werkzeug kein Schuldschein.

Heute wird Empathie stärker als jedes andere Konzept missbraucht:

  • zur Tugendsignalisierung
  • zur Beschämung
  • zur emotionalen Erpressung

"Wenn du meinen Schmerz nicht fühlst, bist du schlecht!"

"Wenn du nicht genug dienst, bist du herzlos!"

"Seht mich an! Ich bin von äußerst empathischer Qualität!"

Die Morallüge lautet:

  • Moderne Empathie = emotionale Identifikation + Schuld

"Ich fühle wie du - oder ich bin ein schlechter Mensch."

Die Wahrheit lautet:

  • Wahre Empathie = Verstehen ohne Mitfühlen.

"Ich verstehe, was du fühlst - aber ich muss es selbst nicht fühlen."

Du bist nicht krank. Du bist funktional in einer Welt, die Schwäche romantisiert. Was du spürst ist das erste Kratzen am Zauberwald. Du stehst an der Schwelle:

Aufwachen - oder weiter falsch machen lassen?

Empathie heißt: Verstehen.

Nicht: Deine Gefühle ausliefern. Mitleiden zerstört dich.

Hi,

wer sagt, dass Du etwas lernen musst, was Du eigentlich schon kannst? Empathie bedeutet zum Beispiel nicht, dass Du fast mitheulen musst wenn jemand heult.

Empathie bedeutet auch, dass Du in der Lage bist, Dich in den Menschen hineinzuversetzen, Gestik, Mimik und Körpersprache deuten und entsprechend darauf eingehen kannst, dass Du verstehst wie sich jemand fühlt etc.

Wenn Dein Umgang damit dann eher sachlich ist, ist das nicht unbedingt ein großer Nachteil.

Ich persönlich würde das zum Beispiel auch eher als angenehm empfinden, wenn mir jemand mit pragmatischen (sachlichen) Ansichten weiterhilft statt mich zu bemitleiden.

Und ausserdem: Wer beruflich und ehrenamtlich Menschen hilft, hat eine gewisse Form der Empathie. Empathie ist vielseitiger als man denkt.

LG

Hi,

du könntest auf Signale achten:

wenn eine Person mit dir redet, dann redet sie in einem gewissen Ton, Körperhaltung und Gesichtsausdruck mit dir.

Alleine davon kannst du erkennen, wie du reagieren solltest.

Beispiel:

Ein Freund ruft dich an. Du hörst am Telefon, wie niedergeschlagen er ist. Auch hört man anhand seiner Antworten und Sätze, wie es ihm geht. An dieser Stelle solltest du mitfühlend, unterstützend reagieren.

Du wirst es „automatisch“ können, wenn du auf diese Zeichen achtest (Ton, Sätze, Mimik, Gestik).

Ich hoffe, dass dies verständlich ist. Bei Fragen kannst du mich gerne anschreiben.

LG


verreisterNutzer  26.04.2025, 20:46

Nein das kann ich ja. Ich merke wenn jemand traurig ist oder so aber es ist mir egal. Wie kann ich dafür sorgan dass mir das weniger egal ist.

LOL230610  26.04.2025, 20:54
@verreisterNutzer

Du kannst es ändern, indem du dich zuerst Freunden und Familie widmest. Sie sind dir wichtig und du kannst dann Situationen dir unwichtige Personen damit vergleichen. So in etwa: „Wäre ich/mein Freund/meine Familie/… in dieser Situation, dann hätte ich das gemacht. Ist es dir egal, weil die Geschichte der betroffenen Person nicht dein Problem ist? Dann kannst du oben angeführtes hier anwenden: Stell dir vor, dass es dann dein Problem wäre. So nimmst du es ernster und hättest ein Teil des Konzepts der Empathie erfüllt: sich in andere hineinversetzen. Dann müsstest du noch die Geschichte und die Gefühle verstehen und dann beraten oder trösten.

Ich hoffe, dass dir das hilft.

LG