Wie lange wird es noch dauern, bis die Depression erreicht ist?

3 Antworten

Die Wirtschaft ist überhitzt,

Wo soll das sein? Die haben immer noch mit Corona und den Folgen zu tun. Sanktionen gegen Russland helfen auch nicht beim Geld verdienen.

Wir haben durch die Coronamaßnahmen sowie durch das Embargo gegen Russland schwer gestörte Lieferketten und einen gigantischen Geldberg, da die EZB die vergangenen Jahre mit Lust und Wonne Geld gedruckt hat, bei gleichzeitigen Nullzinsen. Jetzt trifft dieser Geldberg auf die Warenverknappung und das Geld ergießt sich auf die Preise. Was das mit "überhitzt" zu tun haben soll, ist mir rätselhaft.

Rezession ist wohl gemeint .. Depressionen behandelt der Psycho Doktor .. Rezessionen behandeln Finanz- und Wirtschaftsminister.

Ja ich weiss, die grosse Rezession der 20er Jahre nannte man auch so aber das ist eigentlich der englische Begriff "the great depression" was man mit "Weltwirtschaftskriese" übersetzen sollte.

Rezession ist negatives Wachstum ... was keinen Kollaps der Wirtschaft bedeutet wenn es mal statt jedes Jahr aufwärts mal Null komma x % runter geht.

Erprobtes Mittel dagegen ist Geld Drucken. Zur Not das Geld mit Helikoptern abwerfen ist so ein geflügeltes Wort. Weil alles besser ist als eine Deflation. Der Preis ist natürlich die Inflation, die wir aktuell sehen.

Deflation bedeutet sinkende Preise, das hört sich nett an, führt aber dazu, dass plötzlich keiner mehr etwas kauft was er nicht ganz dringend braucht .. weils nächsten Monat, nächstes Jahr vermutlich billiger zu haben ist. Dann bricht alles zusammen wie 1929 wie die Wirtschaft um 2/3 eingebrochen ist. Wenn ich nichts verkaufen kann, enlasse ich Mitarbeiter, und Arbeitslose kaufen erst recht nichts.

Inflation bedeutet, dass man besser heute als morgen kaufen sollte, das bringt volle Auftragsbücher, Arbeitsplätze, die Entwertung der Sparguthaben wird als das geringere Übel gesehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Pantauals  03.04.2022, 10:44

Wobei das der keynesianische Ansatz ist (viel anderes wird in Deutschland ja auch leider nicht gelehrt). Nach der "Österreichischen Schule" der Volkswirtschaft ist nicht die Rezession die "Krankheit", sondern die Boomphase davor, die Rezession ist die notwendige Genesung. Und das Gelddrucken ist in Wirklichkeit Gift, das die "Krankheit" weiter verschlimmert. Denn das billige Geld hatte ja schon in den Jahren davor dafür gesorgt, dass es zu einer Fehlallokation des Kapitals kam, da es in wenig rentable Projekte gesteckt wurde, was zu einer Zombiefizierung der Wirtschaft führte. Das heißt, dass es notwendig ist, dass diese Teile der Produktionsstruktur wieder entfernt werden, was notwendigerweise mit einer Rezession einhergeht. Es reicht daher auch nicht, dass die Firmen einfach "volle Auftragsbücher" haben und irgendwas machen, sondern es muss dafür gesorgt werden, dass möglichst sinnvolle und rentable Dinge getan werden. Hierzu ist übrigens ein vernünftiger Zins sehr, sehr wichtig, und den hatten wir im EU-Raum schon lange nicht mehr.

0
PlueschTiger  23.01.2023, 13:38
@Pantauals
Nach der "Österreichischen Schule" der Volkswirtschaft ist nicht die Rezession die "Krankheit", sondern die Boomphase davor, die Rezession ist die notwendige Genesung. ..... zu einer Fehlallokation des Kapitals kam, da es in wenig rentable Projekte gesteckt wurde, was zu einer Zombiefizierung der Wirtschaft führte.

Wenn ich das korrekt verstehe machen wir also das was schon 1929 zum Kollaps führte.

0
Solenostemon  03.04.2022, 13:51

😂

Wie kommen diese hochdekorierten "Wirtschaftsexperten" in den Universitäten immer nur auf diese blöde Idee?

Nur weil Geld in einer Deflation immer mehr wert wird, hört doch niemand plötzlich auf zu essen weil er sich sagt "Ich hab großen Hunger, aber weil ich nächste Woche 10 statt 1 Brot bekomme, kaufe ich mir heute nichts zu Essen".

Die "Wirtschaftsexperten" sind durch das Mantra "Inflation=Gut" so weichgespült im Hirn, das sie nicht mehr wissen das der wahre Unterschied zwischen Inflation und Deflation die Zeitpreferenz ist in der Geld ausgeben wird für Dinge die "nice to have" sind:

In unserem inflationären Geldsystem ist es attraktiver sich jetzt zb einen Küchenmaschiene zu kaufen, weil man in Zukunft für das gleiche Geld keine, oder eine Küchenmaschie von schlechterer Qualität oder mit weniger Funktionen bekommt, also eine kurze Zeitpräferenz, dadurch ist es auch attraktiver Schulden zu machen (Auch für sinnloses Zeug) statt zu sparen.

In einem deflationären Geldsystem ist es attraktiver sich erst später eine Küchenmaschie zu kaufen, weil man in Zukunft weniger für diese bezahlen muss oder eine von noch besserer Qualität und oder mehr Funktionen bekommt fürs gleiche Geld, also eine lange Zeitpräferenz, dadurch wird es attraktiver zu sparen und es wird unattraktiv für sinnloses Zeug Schulden aufzunehmen.

0
PlueschTiger  23.01.2023, 13:49
@Solenostemon

Der Psychologische Effekt dürfte bei beiden wohl identisch sein, wenn der Wert wie bei Inflation bei 1-2% ist. Selbst 1-2% Deflation würde wohl im Jahr, im Laden nicht viel Auswirkungen haben, außer das ein Airbus vielleicht 1 Mio billiger ist.

Ich vermute aber mal, wenn ich das was ich in ein zwei Büchern lass nehme, das es bei der Inflation eher um die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes geht, denn je stärker die Währung desto ungünstiger für den Export. Einer der deutschen Finanzminister/ Regierungen sollen auch mit real 0 Runden bei Löhnen den Euro in Deutschland über die Hintertür abgewertet haben was so zu Exporten führte.

0