Wie kann ich meiner Schülerin helfen, die zu wenig schläft?
Guten Abend zusammen
Ich bin Lehrperson eines Gymnasiums und unterrichte zur Zeit eine Klasse, wo die Schülerinnen im Alter zwischen 17 und 19 Jahre alt sind.
Mir ist eine Schülerin schon seit einiger Zeit aufgefallen, da sie sich nicht mehr so aktiv am Unterricht beteiligt wie früher und extrem schlapp wirkt. Ich (und auch andere Lehrerkollegen, die sie unterrichten) habe (n) das Gefühl, dass sie viel zu wenig Schlaf bekommt, da sie ständig dunkle Augenringe hat, sehr blass aussieht und im Unterricht manchmal sogar fast einschläft. Daraufhin habe ich sie angesprochen ob es evtl. Probleme gibt und warum sie so schlapp wirkt. Sie hat mir dann erklärt, dass ihr Grossvater, mit dem sie ein sehr enges Verhältnis hatte, vor ca. 3 Monaten verstorben sei und sie seit dem abends immer sehr viele Gedanken hat, die sie beschäftigen und wachhalten...
Daraufhin gab ich ihr einige Tipps, wie sie besser einschlafen könnte (Gedanken aufschreiben, mit jemandem über ihre Gedanken sprechen usw.)
Das Gespräch ist nun schon mehrere Wochen her und ich habe das Gefühl es wird immer schlimmer. Da ich ihre Klassenlehrperson bin, kommen nun auch viele Fachlehrpersonen auf mich zu und schildern mir ihre Eindrücke, welche mit meinen identisch sind.
Nun ist meine Frage: Wie kann ich dieser Schülerin helfen, denn so kann es nicht weiter gehen?!!
vielen Dank für Eure Antworten
9 Antworten
Ich würde ihr sagen, dass es dir sehr am Herzen liegt, mal mit ihr zu sprechen, weil sie immer so übermüdet wirkt und dir Leid tut, dass es ihr offensichtlich nicht gut geht. Setz dich dazu mit ihr an einem Ort zusammen, wo eine freundlichere, lockerere Atmosphäre herrscht als im Klassenraum, und lass sie von ihrem Großvater erzählen. Möglicherweise hat sie niemandem, mit dem sie darüber sprechen kann, und braucht jemanden zum Reden. Unterbrich sie dabei möglichst wenig, gib ihr lediglich zu verstehen, dass du ihr ganz konzentrierst zuhörst und dich bemühst, sie zu verstehen. Wenn sie dann im Fluss ist, kannst du sie auch zu ihren Gedanken befragen, die sie vom Schlafen abhalten. Frag sie ggf. auch direkt, was sie befürchtet - wobei du besonders verständnisvoll und wertschätzend sein musst. Gemeinsam könnt ihr dann nach Lösungen suchen. Das kann ganz schön umfangreich werden. Sollte dir das zeitlich und inhaltlich zu viel sein, kannst du mit dem Gespräch auch euren Schulsozialarbeiter oder Vertrauenslehrer betrauen. Oder du ihr - falls doch mehr dahinter steckt, z.B. eine Traumatisierung - zu einem Psychotherapeuten-Besuch raten. Vorteil von dir: dich kennt sie und vertraut dir möglicherweise zu einem bestimmten Grad, Vorteil einer anderen Fachperson: sie ist neutraler, die Schülerin begegnet ihr nicht jeden Tag und spürt keine notenmäßige Abhängigkeit. Da du aber ihre Klassenlehrerin bist, solltest du sie m.E. bei diesen Dingen auch nicht einfach so abgeben.
Gibt es denn keinen Schulpsychologen bei euch?
Das wäre doch aus meiner Sicht ein naheliegender Schritt, sich mit diesem über sinnvolles Vorgehen zu beraten.
Es sollte nicht deine Aufgabe sein, hier selbst quasi-therapeutisch zu fungieren.
Hallo,
Ich hatte die gleichen Probleme.
Ein paar Lehrer haben dann mit meinen Eltern gesprochen.kurz darauf wurde ich zu einer Therapie geschickt . Es hatt 3 Wochen gedauert , aber die Therapie hatt geholfen.
Ich selbst schlafe auch sehr wenig, mir sind aber die Gründe bekannt.
Ich denke, dass man vielleicht ein wirklich klärendes Gespräch mit der Schülerin versuchen sollte zu führen. Vielleicht hat sie große Probleme oder Sorgen und findet nicht den Mut sich zu öffnen.
Andere Variante wäre, dass sie vielleicht einfach zu viel Party macht und so eine Null Bock Phase hat. Kenne das aus meiner Jugend.
Ohne wirklich klare Worte werdet ihr dem Rätsel nicht auf die Spur kommen.
Deinen Einsatz finde ich sehr gut. 👍 hoch dafür.
Unter 18: mit den Eltern in Kontakt treten
Über 18: eine Therapie zur Trauerbewältigung anraten.