Wie kann ich meine Komposition einreichen?

2 Antworten

Woher ich das weiß:Hobby – Musik, viel gehört und an Hintergründen interessiert

Es kommt auf den Stil an, in dem Du komponierst. Aber im Prinzip musst Du mit einer annähernd hundertprozentigen Chancenlosigkeit rechnen, dass irgendjemand ein weiterführendes Interesse an Deinen Werken haben wird und Dein Stück für "ein Projekt" verwenden möchte.

Wenn Du tonal komponierst, kannst Du Dich bei Bedarf (und falls Du jemanden kennen solltest) an einen Musiktheorie-Dozenten einer Musikhochschule wenden (Unterrichtsfeld Tonsatz und Stilkopie oder Instrumentation/Orchestrieren). Andernfalls (zeitgenössische Komposition) an eine Komponistin oder einen Komponisten oder an jemanden mit einer Kompositionsprofessur an einer Musikhochschule. Erwarte Dir kein positives Feedback und rechne mit absoluter Sicherheit damit, dass --falls Dein Werk spielbar sein sollte-- es niemand spielen wird, den Du nicht selbst dafür bezahlst.

Die "Manuskripteinsendungen" bei großen Verlagen wie Schott und Carus kannst Du bei Deinem aktuellen Ausbildungsgrad von vornherein vergessen, da Deine Konkurrenz aus einer Vielzahl hochprofessioneller Fachleute besteht, von denen jeder Komposition jahrelang studiert und praktiziert hat. Die Lektoren werden Dich außerdem qualitativ mit Mahler, Stravinsky, Rihm und Widmann messen sowie an der Frage der Kapitalisierung, nämlich, wie viel Geld Deine Musik für sie als Verlag (nicht für Dich als Komponist!) abwerfen könnte.

Internetforen sind da schon eher eine Alternative, aber Du wirst in über 95% aller Fälle kein professionelles Feedback erhalten.

Der beste Weg für junge Komponierende ist, den freundschaftlichen Kontakt mit Musikern (Studierende!) zu pflegen, die ein Stück von Dir bereits sind zu spielen.

Ich möchte Dich nicht demotivieren oder frustrieren, sorry. Das Geschäft ist kein weiches Pflaster.


Sangallo  19.12.2024, 07:52

Richtig. Da es sich anscheinend latent auf meine Antwort bezieht: Ähnliches dachte ich auch, aber das hatte ich dann lieber doch nicht geschrieben, ohne den Fragesteller näher zu kennen, denn manche Leute sind da sehr uneinsichtig. In den Links stehen ohnehin die Anforderungen und er kann dann hoffentlich seine Schlüsse daraus ziehen.

Tatsache ist: Auf Amateurkomponisten wartet niemand, selbst auf die meisten Profis nicht, die immerhin das Handwerkszeug beherrschen.