Wie kann ich am besten Reaktionsgleichungen lernen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

tja, da gibt es in der Chemie so ein paar Konventionen (Vereinbarungen). Die sind nicht immer konsistent-logisch...

Eine dieser Vereinbarungen besagt zum Beispiel, dass in Formeln positive oder positivierte Teilchen zuerst genannt werden sollen.

Dementsprechend beginnen Verhältnisformeln von Salzen stets mit den positiv geladenen Kationen; erst dann folgen die negativ geladenen Anionen.

Und daher werden bei Säuren zuerst die Wasserstoffatome genannt, weil sie als positiv geladene Teilchen (Protonen) abgespaltet werden können.

Kohlensäure (H2CO3) ist - wie der Name schon sagt - eine Säure. Daher beginnt ihre Formel mit dem positivierten Wasserstoff.

Aber es gibt auch Ausnahmen, zum Beispiel Ammoniak (NH3). Hier ist der Wasserstoff ebenfalls positiviert, weil Stickstoff die größere Elektronegativität hat. Aber andererseits ist Ammoniak nicht wirklich eine Säure (sondern im Gegenteil, es reagiert eher basisch). Um also hier auf den basischen Charakter Rücksicht zu nehmen und Ammoniak von den Säure abzugrenzen, beginnt seine Formel nicht mit dem H...

Es gibt noch weitere solche Vereinbarungen, zum Beispiel die, dass bei organischen Molekülen erst die C-Atome, dann die H-Atome und dann alle anderen in alphabetischer Reihenfolge aufgezählt werden. Doch auch davon wird manchmal (ein wenig) abgewichen.

Mit der Zeit wirst du dich an den Umgang mit den Formeln auch so gewöhnen. Das brauchst du - glaube ich - nicht extra zu lernen...

LG von der Waterkant

Fang' bitte gar nicht erst an, Reaktionsgleichungen auswendig zu lernen. Es gibt derer so viele, dass du mit dieser Methode zwangsweise irgendwann Schiffbruch erleiden wirst. Beziehungsweise, später wirst du auch explizit vor der Aufgabe stehen, dir überlegen zu müssen was womit zu was reagieren könnte.

Dass man die Kohlensäure als H2CO3 und nicht CO3H2 schreibt, entspringt schlichtweg der Konvention, bei Säuren erst die abspaltbaren Wasserstoffe zu zählen und dann den Säurerest. H2CO3 funktioniert hier also genau gleich wie HCl, H2SO4 oder H3PO4. Analog wird bei Salzen erst das Kation und dann das Anion genannt. Es genügt also, sich einmal die Konvention einzuprägen und diese dann fallweise anzuwenden.