Wie ist diese Aussage zu deuten? Sind Gott und Karma nicht irgendwie dasselbe?

7 Antworten

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Im Buddhismus ist Karma keine Rache, sondern eine Last um es so auszudrücken. Die schlechten Taten eines Menschen im Leben beladen ihn mit negativen Karma, einer Last die dann bei seinem Tod dafür sorgt, dass seine Seele in einer niederen Stufe wiedergeboren wird und ihn so weiter vom Nirvana, also dem "Nichts" entfernt.

Karma ist nach den buddhistischen Lehren kein bewusstes Wesen welches urteilt und richtet, sondern eher eine Art Naturgesetz wie Gravitation. Man kann Karma nicht ansprechen, bestechen oder manipulieren, so wenig wie man die Gravitation nicht dazu bestechen kann den Rucksack den man trägt leichter zu machen.

Von daher ist das keineswegs dasselbe. Außer in der Hinsicht, dass beides, sowohl Karma als auch Gott nur reine Fantasiekonstrukte sind. Keines von beiden gibt es wirklich.

Das Prinzip hinter Karma macht meiner Meinung nach jedoch weitaus mehr Sinn als das Prinzip irgendwelcher außerirdischer kosmischer Zauberer. Aber das ist als würde man überlegen ob Harry Potter oder Der Herr der Ringe mehr Sinn machen würde. (es ist natürlich der Herr der Ringe der mehr Sinn macht 😜😂)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
namebenutzer111  16.05.2023, 12:47

"dass seine Seele" - Laut Buddha gibt es keine individuelle Seele. Davon war er der größte Gegner.

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  1. Rächt Gott grundsätzlich jedes Unrecht hier auf der Erde? Wenn ja, müsste es auf der Erde pausenlos blitzen und die Erde wäre leer.
  2. Ist es die HAUPTmotivation Gottes Menschen zu bestrafen? Gerechtigkeit = Liebe, aber auch Gnade ist Liebe. Gott sagt in der Bibel, dass Ihm Gnade viel lieber ist. Wenn Menschen also die Perspektive einnehmen, dass Gott sie gar nicht bestrafen will, wenn sie zu der übernatürlichen Erkenntnis kommen, dass Sünde böse ist (Kinder glauben an das Böse, erst Menschliche Erziehung bringt sie davon ab), bringt sie in die Gnade Gottes, welche voller toller Erlebnisse ist
  3. Glauben funktioniert anders als der Karmagedanke. Denn beim Glauben bin ICH ES, der durch seinen Glauben Dinge, die in der unsichtbaren Welt schon da sind, in die Reale Welt ziehe. Beispielsweise informiert uns die Bibel, dass Jesus alle Krankheiten am Kreuz besiegt hat. in der Unsichtbaren Welt ist dieser Zustand also schon da, der Himmel ist schon da. Nun kommt es auf meinen Glauben an, ob ich dies in meinem Leben in die Realität ziehe oder auf schlechte Erfahrungen oder niedermachendes Gerede höre
AuchKarma 
Fragesteller
 15.05.2023, 17:15
(Kinder glauben an das Böse, erst Menschliche Erziehung bringt sie davon ab)

Tatsächlich?

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zahlenguide  16.05.2023, 03:25
@AuchKarma

Ja - du hättest mal sehen sollen wie geschockt ich war als jemand mir als Kind erzählt hat, dass diese Person bewusst gestohlen hat und das lustig fand. ich dachte damals als Kind ich sitze einem Monster gegenüber. Die Maßstäbe waren VÖLLIG anders.

Und böse ist sogar eines der häufigsten Worte, die Kinder sagen.

Übrigens würden Kinder auch niemals Erwachsene Erklärungen akzeptieren. z.B. ja deine Eltern sind gestorben, weil der Täter hatte selbst eine schwere Kindheit und hatte einen schlechten Tag und hat auch ein bisschen gekifft und war arbeitslos. (Erwachsene finden fast immer eine Ausrede, warum ein Täter nicht böse ist). Für ein Kind wäre so ein Mensch, der Teufel. Und ein Kind würde nicht so ein Geschwafel akzeptieren.

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OlliBjoern  16.05.2023, 23:46
@zahlenguide

"Und böse ist sogar eines der häufigsten Worte, die Kinder sagen."

Stimmt. Aber "das Böse" ist ein abstraktes Konzept, so denken Kinder noch nicht, sie verbinden das Adjektiv immer mit einer Person (ein böser Mensch) oder mit einer Handlung.

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Karma ist keine Rache, das ist ein Begriff aus dem Sanskrit, der sehr breit aufgefasst werden kann. Selbst das Hindi-Wort für "Arbeit" (kaam) steht damit in Verbindung,

(n., Sanskrit: Stamm: कर्मन् karman, Nominativ: कर्म karma, Pali: kamma „Wirken, Tat“)

Karma heißt nur, dass das, was man tut (auch auf der Arbeit) eine Folge hat. Karma ist das Wirken irgendeiner Tat. Wenn der Taxifahrer jemanden von A nach B gebracht hat, ist das auch Karma. Denn die Person ist nun an der Stelle B und setzt dort ihren Weg fort.

Natürlich hat im Buddhismus/Hinduismus auch das ganze Leben eine Wirkung, in diesem Sinne wird das Wort "Karma" meist benutzt. Oft wird das Wort im Zusammenhang mit der Reinkarnation benutzt: ein "schlechtes" Leben führt zu einer "schlechteren" Wiedergeburt, ein "gutes" zu einer "besseren".

Hindus füttern schon mal Ratten, weil sie denken, dies seien reinkarnierte Menschen.

Aber die Reinkarnation ist nicht das Ziel im Buddhismus.
Man will aus diesem Kreislauf entkommen und "Nirwana" erreichen.

Nicht dasselbe, weil Karma immer der Beurteilung des Menschen unterliegt, was gut und böse wäre, Gottes Gericht, der alle Herzen kennt, hat höhere Maßstäbe, die man sich aneignen sollte, um gerettet zu werden.

AuchKarma 
Fragesteller
 15.05.2023, 17:09

Also der Mensch selbst kann gar nicht beurteilen, was gut und schlecht ist, oder wie jetzt?

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AuchKarma 
Fragesteller
 15.05.2023, 17:13
@Johannes17Vers3

Ist das Gewissen auch dann irre geführt, wenn man regelmäßig die Bibel liest und in die Kirche geht, oder ist man dann vor Irreführung sicher?

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Johannes17Vers3  15.05.2023, 17:14
@AuchKarma

Kommt auf die Kirche an. Gottes Geist zeigt einem an, wer berufen ist und wer nicht. Kirchen, die noch zu Waffen greifen, sicher nicht.

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O.K. - Du glaubst also, dass eine nicht personalisierte Macht (Karma) irgendwelche Entscheidungen treffen kann? Faszinierend unlogisch.