Vergeben wie Gott vergibt?

4 Antworten

Es heißt ja in der Schrift "Vergebe anderen, damit Gott dir vergeben kann."

Das ist so nicht richtig. Dass wir jemandem vergeben ist keine Bedingung für die Vergebung Gottes. Sondern "Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist." (Röm 5,8)

Und was ich an dem christlichen Konzept der Vergebung nicht verstehe, ist: Wir sollen jenen vergeben der seine Schuld bekannt hat.

Das Ziel ist Versöhnung, zumindest da wo Versöhnung möglich ist.


JTKirk2000  14.04.2025, 23:36
Dass wir jemandem vergeben ist keine Bedingung für die Vergebung Gottes. 

Also ist Jesus für Dich ein Lügner? Denn Du behauptest definitiv gegenteiliges zu dem, was Jesus laut Matthäus 18,32-35.

Prinzhjo6969  14.04.2025, 06:54

Die Sturheit der Menschen ist unergründlich

Die bloße Bitte um Vergebung reicht nicht. Es muss auch echte Einsicht und echte Reue hinzukommen. Auch Gott vergibt nur dann, nicht auf eine bloße Bitte hin. Auch wir sollen nur auf diese Art vergeben. Man kann es natürlich auch ohne dem tun, das ist aber in der Tat extrem schwer, und mit dieser Empfindung völlig normal. Übrigens kommt zur Vergebung in der Regel auch trotzdem eine gerechte Buße hinzu.

Hallo Linda595,

im Christentum ist die Liebe Gottes rein phänomenologisch darsgestellt aber nie vom Grundsatz erklärt worden. Letzteres ist uns heute möglich und geht über Glaubensinhalte hinaus.

Wir bekommen die Liebe als universal und aus plausiblen Aussagen wieder in plausibler und geschlossener Weise darsgestellt. Sie lässt sich dann einfach auf Gott übertragen (der Kürze wegen das alles hier ohne die Herleitung).

Wenn Menschen sich bekehren, das bedeutet, sich in ihrer Lebensgrundeinstellung zur Liebe Gottes wenden, entscheiden sie sich selbst, Liebe zu sein, d.h im Sinne Gottes zu lieben. Darum bezeichne ich diese Menschen auch als Göttlich.

Göttliche Menschen schaffen, bewahren und auch nur achten gleichermaßen für alle immer Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiraum. Das ergibt sich aus der universalen Darstellung der Liebe auf Menschen abgebildet.

Für unser Thema ist weitgehend die Einheit von großer Bedeutung. Gleichermaßen müssen wir zu einen Göttliche wie auch nicht-Göttliche Personen betrachten. Letztere würden nicht lieben und somit anderen z.B. einen Schaden zufügen.

Egal wie nicht-Göttliche Menschen jetzt mit der Einheit zu anderen Menschen umgehen, die Göttlichen Menschen würden auch die Einheit zu nicht-Göttlichen Menschen wahrnehmen (ggf. nur bestimmte Nähe, damit den Göttlichen Menschen nichts genommen würde, pflegen).

Ein Groll auf dennoch Momente, wo Menschen etwas genommen hätten - z.B. einem geschadet hätten - würde die Einheit mit diesen Menschen nicht mehr wahren oder sie auch missachten. Darum wäre der Groll zu überwinden, und in gegebener "sicherer" Nähe mit Wahren der Einheit den Menschen zu vergeben.

Mit der Vergebung ist die Einheit zu den Menschen gewahrt, der Groll allenfalls Geschichte und die Einheit nicht weiter kompomitierend.

Es kann jeder Göttlicher Mensch vergeben, da der Mensch die Einheit kennt und was sie bedeutet, sie insbesondere auch wahrnimmt, achtet, bewahrt oder auch schafft.

Es sind aber auch die Göttlichen Menschen mit all ihren Gefühlen und Emotionen Menschen und können daher auch mal etwas länger auf einem solchen Thema abhängig von dem mal entstandenen Schaden herumkauen.

Zu welchen Momenten es Dir vielleicht schwerer fällt, zu vergeben, befasse Dich mit dem, was zerbrochen ist, und insbesondere dass es mit aller Fülle und aller Freiräume, die die Liebe Gottes hat, auch wiederhergestellt werden kann. Damit fällt es wieder leichter, die Einheit zu der schädigenden Person zu wahren, auch wenn sich da keine Nähe mehr herstellen lassen kann. Da mag ich im Kontext eines für besonderes schweren Themas auch aus eigener Erfahrung sprechen. Es kann dann schon etwas länger gehen, bis die Einheit wieder bewusst ist.

Was letztlich zählt, ist aber Deine Göttliche Lebensgrundeinstellung, die die Vergebung eben prinzipiell ermöglicht. Es ist ja nicht, dass Du nicht vergeben möchtest, nur, dass das eben von Fall zu Fall etwas schwieriger erscheinen mag.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
Wie soll ich denn je den Menschen die mir Unrecht getan haben vergeben, wenn sie weder ihre Schuld bekannt haben, noch einsehen, dass sie (mir) Unrecht getan haben? 

Darin liegt die Übung eines jeden Menschen.

Die Schwierigkeit der Vergebung liegt darin, dass in Dir eine negative Emotion ggü. dem 'Täter' vorhanden ist. Dir irgendwann dafür zu vergeben, dass Du in Dir diese negative Emotion wahrgenommen hast, ist der erste Schritt...

...das andere kommt dann von allein.

Widerspricht das nicht Gottes Art zu vergeben?

Man darf sich nicht mit Gott vergleichen. Man kann höchstens sich fragen, was Gott an der einen und / oder anderen Stelle anstelle von uns tun würde...

Gott liebt jeden Menschen bedingungslos - trotz des Wissens um die Schwächen eines jeden Menschen...

...auch um Deine und meine.

Gruß Fantho