Wie ist der Konflikt zwischen Erdogan und Gülen entstanden?

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Hallo erstmal!

Um die Gesamtsituation zu verstehen, müssen wir mit dem historischen Kontext anfangen: Die Türkei wurde als laizistischer Staat gegründet, was bedeutet, dass es eine strikte Trennung zwischen Staat und Religion gab. Dafür hatte Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk gesorgt, der die Türkei nach den Prinzipien des Kemalismus, seiner Gründungsideologie, formen wollte. Dies sorgte vor allem deshalb für Konfliktstoff, weil die kemalistische Regierung den Laizismus teilweise sehr radikal umsetzte (z.B. durch ein Kopftuchverbot für Studentinnen) und weil ein Teil der Bevölkerung das Kalifat des osmanischen Reiches zurückhaben wollte. Somit stand auf der einen Seite die laizistische Regierung, die das mächtige Militär zur Unterstützung hatte, und auf der anderen Seite die Kräfte des politischen Islam. Letztere fühlten sich von der kemalistischen Regierung unterdrückt und gründeten Widerstandsgruppen und politische Parteien, die sich für eine islamistische Republik einsetzten. Diese Bewegung wird "Millî Görüş" genannt; ein wichtiger Gründervater dieser Bewegung ist Necmettin Erbakan, der so etwas wie der politische Ziehvater von Recep Tayyip Erdoğan war. Erbakan war von 1974-1978 sowie von 1996-1997 Ministerpräsident der Türkei, wurde allerdings vom kemalistischen Militär 1980 geputscht. Seine Parteien wurden regelmäßig aufgrund ihrer Verfassungswidrigkeit verboten, weswegen er ständig neue Parteien gründete, die jedoch nur namentlich und nicht inhaltlich Unterschiede aufwiesen. Erbakan klagte zwei Mal vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Parteiverbote, allerdings bestätigten die Richter in beiden Fällen die Verbotsurteile.

Machen wir einen kleinen Sprung in das heutige Zeitalter: Nachdem also Erbakans Parteien keinen nachhaltigen Erfolg verzeichnen konnten, kristallisierten sich in den 90er Jahren andere Strategien und andere Protagonisten in der islamistischen Millî Görüş-Szene heraus. Die zwei wichtigsten Namen sind Recep Tayyip Erdoğan und Fetullah Gülen. Ihre Zusammenarbeit war wie eine perfekte Ehe: Gülen als stiller, im Hintergrund agierender Stratege, der seine Gülen-Bewegung aufgebaut hatte, eine "Sekte mit Konzernstruktur". Sein Ziel bestand darin, die wichtigsten Institutionen und Schaltstellen des Staates, der Medien und der Wirtschaft zu unterwandern sowie durch eigen gegründete Bildungseinrichtungen die heranwachsenden Generationen zum politischen Islam zu bekehren. Erdoğan als politischer Akteur, als das Aushängeschild in der Öffentlichkeit, durch sein Charisma und seine emotionalen Reden. Er äußerte sich nicht so auffällig und radikal wie Erbakan (vor allem nicht nach seiner Inhaftierung nach einer antidemokratischen Rede 1998), sondern hielt sich moderat und bedeckt, bekannte sich sogar zum Laizismus. Erdoğan wurde Bürgermeister von Istanbul und 2001, nachdem die Türkei ihre bislang größte Wirtschaftskrise durchfuhr und das Volk Veränderungen wollte, zum Ministerpräsidenten.

Mit vereinter Kraft gelang es Erdoğan und Gülen also, gegen ihren gemeinsamen verhassten Todfeind, den Kemalismus, vorzugehen. Der Plan schien weiter aufzugehen, als 2007 im sogenannten "Ergenekon-Prozess" hunderte unschuldige Kemalisten durch gefälschte Beweisführung inhaftiert wurden. Darunter waren Militärs, Geschäftsführer, Juristen, Journalisten und Politiker. Doch wie so oft, wenn zwei Führungspersonen am Höhepunkt ihrer gemeinsamen Macht stehen, kommt es irgendwann zu internen Streitigkeiten. Der gemeinsame kemalistische Feind war es, der die beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten zu einem unschlagbaren, sich gegenseitig ergänzenden Team vereint hatte - doch nachdem dieser Feind entmachtet und handlungsunfähig gemacht wurde, traten die Unterschiede der Persönlichkeit immer stärker zum Vorschein und Meinungsverschiedenheiten und Machtansprüche kollidierten zunehmend. Und so kam es, dass der ruhige Gülen und der testosterongeladene Erdoğan innerhalb weniger Jahre zu Erzfeinden wurden. Der wohl berühmteste Journalist der Türkei, Can Dündar, schrieb in einem Gastbeitrag für die FAZ: "Bei der Übernahme des Staates war die Beute so ungeheuer groß, dass Streit über die Verteilung ausbrach. Wer sollte welche Ausschreibung erhalten, wer welches Ministerium leiten, wer bei Entscheidungen zu kritischen Themen das letzte Wort haben?"

Ein genauer Zeitpunkt, zu welchem die Konflikte anfingen, lässt sich schwer feststellen. Anfangs waren es interne Streitigkeiten, die nicht an die Öffentlichkeit gelangten. Erst im Nachhinein kritisierte Gülen beispielsweise, Erdoğan habe 2006 angefangen, hohe Staatsbeamte nach persönlichen Sympathien auszuwechseln. Erste öffentliche Konflikte gab es im Jahr 2010; Erdoğan hatte in Zusammenarbeit mit der Hamas eine Hilfsflotte gegen die Gaza-Blockaden in Israel organisiert. Dabei wurden 9 Türken von israelischen Kommandos erschossen. Gülen kritisierte dies öffentlich und warf Erdoğan Hitzköpfigkeit vor; klüger sei es gewesen, Gespräche mit Israel zu führen. Es folgten weitere Meinungsverschiedenheiten, beispielsweise auch beim gewaltsamen Vorgehen Erdoğans gegenüber den Gezi-Protesten 2013. Oder bei Erdoğans geplantem Präsidialsystem, mit dem Gülen nicht einverstanden war.

Letztendlich saß natürlich Erdoğan an der politischen Schaltstelle und auch charakterlich ist Erdoğan der dominantere Typ, somit ist es nicht verwunderlich, dass er es auch war, der am Ende bei Meinungsverschiedenheiten seine Interessen durchdrückte. Die öffentliche Kritik seines ehemaligen Weggefährten und der damit drohende Verlust der Unterstützung der einflussreichen Gülen-Sekte erzürnten Erdoğan, der im Rahmen der Gezi-Proteste ohnehin in öffentlicher Kritik stand. Von nun an folgte ein gegenseitiger Schlagabtausch: Erdoğan ließ die Nachhilfe-Lernzentren, welche die Haupteinnahmequellen Gülens waren, schließen. Als Reaktion darauf ließ Gülen im Winter 2013 der türkischen Presse Telefonmitschnitte von Erdoğan und seinen Familienangehörigen zuspielen. So kam der größte Korruptionsskandal der türkischen Geschichte ans Licht. Erdoğan wiederum erklärte Gülen zum Verräter und Staatsfeind Nr.1 und ging weiter gegen seine Institutionen vor, am symbolträchtigsten ist wohl die Schließung der bis dato auflagestärksten (und Gülen-nahen) Tageszeitung Zaman, welche von der Polizei gestürmt wurde.

Den Rest kennst du sicherlich selber: Gülen sitzt am kürzeren Hebel, seine letzten Versuche der Gegenwehr bestanden darin, dass er der Presse Informationen zum gefälschten Diplom Erdoğans hat zuspielen lassen (wodurch bewiesen wurde, dass Erdoğan gar nicht hätte Ministerpräsident werden dürfen). Jedoch zeigte dies bei all den anderen Skandalen und Betrugsvorfällen, die an Erdoğans Biographie haften, keine sonderliche Wirkung. Seine Kritiker haben ihn auch vorher schon kritisiert, seine Anhänger folgen ihm blind und sind faktenimmun und die Justiz arbeitet nicht mehr unabhängig. Der Putschversuch, welcher vermutlich von einem Zusammenschluss aus kemalistischen und gülenistischen Erdoğan-Kritikern durchgeführt wurde, hat Erdoğan auf taktisch brillante Weise zu seinem Vorteil instrumentalisiert. Schon bevor der Putsch losging, sickerten die Informationen durch den Geheimdienst und andere Militärangehörigte zu Erdoğan durch. Erdoğan ließ den Putsch geschehen, jedoch schon früher als geplant und natürlich waren er und seine Einheiten vorbereitet. Er mobilisierte per Videobotschaft seine Anhänger auf die Straßen, unterstützte sie mit Polizeieinheiten und verkaufte den daraufhin jämmerlich gescheiterten Putschversuch als "Sieg des Volkes" und "Sieg der Demokratie". Die armen Soldaten, die nur ausführende Kräfte waren, wurden von Erdoğan-Anhängern teils zu Tode geprügelt und standen als Bauernopfer da. Erdoğan hatte nun die Legitimierung für das, was er sich wohl immer schon gewünscht hatte; nämlich die Ausrufung des Ausnahmezustandes, die natürlich international nicht kritisiert werden konnte. Seitdem regiert er per Dekret, also als De-Facto-Diktator, da ihm die letzten Überreste des demokratischen Rechtsstaates, die letzten noch unabhängigen Richter, nicht mehr im Wege stehen. Täglich werden neue Kritiker verhaftet, und zwar aus allen politischen Lagern. Ihnen allen wird Terrorismus bzw. Terrorpropaganda vorgeworfen. Es gibt drei Etikette: 1. Das Gülen-Etikett (für Kritiker aus dem konservativen Lager), 2. Das PKK-Etikett (für Kritiker kurdischer Herkunft), 3. Das Kemalisten-Militärputsch-Staatsverräter-Etikett (für Kritiker aus dem säkularen, linken Lager). Um festgenommen zu werden, genügt es schon, ein Buch von Fetullah Gülen zu besitzen, familienbedingte Verbindungen dritten Grades zu einem PKK-Mitglied zu haben oder sich öffentlich hinter die Berichterstattung zu illegalen Waffenlieferungen nach Syrien von Can Dündar zu stellen. Viele werden auch vollkommen grundlos festgenommen und man schreibt ihnen völlig absurde Sympathien zur Gülen-Sekte zu, wie es momentan vielen Säkularen/Kemalisten ergeht (absurd deshalb, weil wie ich schon anfangs erwähnt hatte, die Kemalisten immer schon der Hauptfeind Gülens waren).

Ich hoffe, ich konnte dir deine Fragen beantworten. Wenn du noch mehr über die Türkei wissen willst, kannst du mich gerne fragen. LG


skminga 
Fragesteller
 17.11.2017, 18:49

Wow. Klasse! Vielen Dank :-)
Sehr verständlich dargestellt👍
Woher weißt du denn, dass Erdogan bereits Informationen zu dem Putsch hatte?

Soweit ich weiß, ist diese Angelegenheit noch ungeklärt.

Es klingt zwar logisch und nachvollziehbar (vor allem durch die Listen mit potenziellen Gülen-Anhängern etc.), aber ist das auch bewiesen?

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uyduran  17.11.2017, 19:00
@skminga

Woher weißt du denn, dass Erdogan bereits Informationen zu dem Putsch hatte? Es klingt zwar logisch und nachvollziehbar (vor allem durch die Listen mit potenziellen Gülen-Anhängern etc.), aber ist das auch bewiesen?

Richtige Beweise kann man dafür natürlich nicht finden, denn das würde ja entgegen der offiziellen Version des "Sieges der Demokratie" von Erdoğan stehen.

Wie du jedoch schon angemerkt hast, ist es die einzig plausible Erklärung. Und es gibt noch einen sehr guten Hinweis, der eigentlich keine andere Schlussfolgerung zulässt: Es wurde offiziell bestätigt, dass der Geheimdienst bereits um 16:00 Uhr den Generalstab über den drohenden Putsch informiert hat. Bis zum Beginn des Putsches um 21:30 Uhr wurden jedoch keinerlei Gegenmaßnahmen getroffen.

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KHLange  19.11.2017, 11:50

Eine solche niveauvolle präzise Analyse hätte ich auf GuteFrage.net, wo häufig niveaulose punkthaschende Dummschwätzer das große Wort führen, niemals erwartet, Bravo, Bravissimo! Wenn sich auch Geschichte niemals wiederholt, auch wenn Denker wie Oswald Spengler oder - weniger ausgeprägt - auch Sir Arnold Toynbee dies anklingen lassen, ein wenig erinnert mich das Verhältnis von Erdogan und Gülen an Stalin und Trotzki (wer zieht als Erster den Eispickel) oder jene geniale Parabel "Animal Farm" von George Orwell, mit Comrade Napoleon als der machtbewusste skrupellose und listenreiche Erdogan und der gebildetere, aber gutgläubige Snowball als Gülen.

Noch ein kurzer Hinweis: Sie haben doch hoffentlich nicht vor, in der Türkei Urlaub zu machen, im Knast gibt es nämlich kein überbordendes all-inclusive Büffet. :-) 

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uyduran  19.11.2017, 20:39
@KHLange

Vielen Dank für die positive Rückmeldung!

In der Tat kann man die Korrelation zwischen Erdoğan und Gülen mit anderen politischen Akteuren der Vergangenheit vergleichen. So auch die Frage nach einem Machtwechsel in der Türkei: Ich sehe z.B. viele Parallelen zwischen Erdoğan und Hugo Chávez (nicht von der politischen Richtung, sehr wohl aber vom Führungsstil) und bin davon überzeugt, dass sobald die Wirtschaft in der Türkei einbricht, sich eine überwältigende Mehrheit gegen die Regierung stellen wird. Ähnlich wie in Venezuela derzeit zu beobachten, wo die über Jahrzehnte beliebteste Partei Südamerikas, die MVR, rapide an Sympathien verliert. Letztlich spielen Ideologie, Religion und historische Errungenschaften eine untergeordnete Rolle, wenn die Menschen existenzielle Ängste bekommen.

PS: Nein, ein Türkeiaufenthalt kommt für mich (trotz türkisch-kurdischer Wurzeln) derzeit nicht in Frage. Sowohl aus persönlichen Sicherheitsgründen als auch aus der Motivation heraus, kein Bestandteil der Tourismuseinnahmen von Erdoğans Unrechtsregimes zu sein. Aber ich habe ja Familienangehörige, die mich auf dem Laufenden halten, wie die Lage vor Ort ist. LG

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Fluex  16.12.2018, 22:11

Falsch, Erdogan hat einen Diplom. Nur hat er in einem Interview den aktuellen Namen der Schule genannt, die während seiner Schulzeit anders hieß. Nach dem Militärputsch wurden viele Schulen geschlossen und neueröffnet. Darunter auch Erdogans aktuelle Schule. Da es keinen Sinn gemacht hätte den alten Namen aufzuzählen. Selbst Erdogans alte Lehrer bezeugten, dass er seinen Abschluss dort gemacht hat

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uyduran  17.12.2018, 20:09
@Fluex

Ich würde das sehr stark bezweifeln.

Nach seiner offiziellen Biographie und vorgelegtem Dokument besitzt Erdoğan einen Abschluss in Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften von der Marmara-Universität aus dem Jahr 1981. Verschiedene Fakten legen Zweifel an dessen Authentizität nahe:

  • Das Institut für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften wurde unter diesem Namen erst 1982 gegründet.
  • Der Dekan und der Rektor, die vorgeblich das Diplom unterschrieben haben, waren erst ab 1982 im Amt.
  • Die auf der Urkunde verwendete Schriftart war 1981 noch nicht auf dem Markt.
  • Die Nahverkehrsgesellschaft der Stadt Istanbul gibt auf ihrer Internetseite an, dass Erdoğan bis 1981 als Vollzeitbeschäftigter bei ihr angestellt war.
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Fluex  22.12.2018, 12:59
@uyduran

Aber wieso wird er dann nicht abgesetzt? In seiner ersten Amtsperiode hätte er doch seinen Diplom vorweisen müssen. Warum ist es niemandem von der Justiz aufgefallen?

Danke für die Informationen im übrigen

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Judith171  27.12.2018, 09:53

Das ist mal wirklich ein guter Beitrag. Vielen, vieln Dank, uyduran.

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Ja, das ist ganz schön komplex, das Thema. Hier findest Du zuerst einmal die Erklärung, was ein Staat im Staat ist. Man nennt diesen auch Tiefer Staat. In der Türkei ist man sich einig, dass es eine Solche Organisation (Parallel-Staat) schon seit den 70er Jahren gibt. Seither hat ein regierungs- externer Machthaber (heute wird er als Gülen identifiziert) seine Leute, die er für sich gewinnen konnte bzw. rekrutiert und geschult hat, in das bestehende Regierungssystem der Türkei infiltriert und so wichtige Stellen besetzen können. So haben sich unzählige Lehrer, Professoren, Richter, Polizisten und Militärs in den Türkischen Ämtern an wichtige Stellen mit unfairen Mitteln eingenistet. Dabei wurden z.B. gesunde Militär- Piloten krankgeschrieben, um eigene Leute im Militär auf diese Positionen zu bekommen. Lehrern wurden Prüfungsfragen in Lichthäusern bereits vor der Prüfung bekanntgegeben, damit sie die besten Noten und damit die besten Stellen bekommen haben. Professoren haben Diplome unterschrieben, obwohl diese Prüfungen nicht bestanden wurden. So wurde ein Netzwerk aufgebaut und konnte Macht erlangen. Es handelt sich hier um die Türkische Maffia.

Erdogan war wie alle früheren Präsidenten auch mit Gülen befreundet. Haben der AKP womöglich sogar Stimmen gebracht. Gülen's Ideologie geht im inneren Kern aber in Richtung Isolation und Islamismus (möchte die Sharia etc.) obwohl sie gegen aussen sich nicht so darstellen. So melden es immer wieder die Ausgetretenen aus der Sekte Gülens. Erdogan verfolgt eine andere Politik, sehr Weltoffen und möchte in die EU und ist für Religionsfreiheit.

Diese Gegensätze im Ziel für 2023 konnten beide nicht mehr voneinander akzeptieren und es kam zum Streit. Erdogan hatte trotz Anhaltspunkten vom Volk wegen Ungerechtigkeit und Vitamin B Situationen die Gülen- Bewegung nicht als gefährlich eingestuft, bis er von einem Buch- Autor, der die Maffia in der Türkei beschrieben hatte, des besseren belehrt wurde. Damals entschuldigte sich Erdogan vor dem Volk öffentlich und zeigte die Richtung an mit der Bekämpfung der Türkischen Maffia (Parallel-Staat). Darauf folgten der zweite Teil der Gezi-Proteste, die scheinbar von Leuten der Gülen- Bewegung organisiert wurden. Darauf folgten undemokratische Methoden Gülens, die Regierung stürzen zu wollen. Sie versuchten Korruptionsvorwürfe an Erdogan und der Familie anzuhängen. Sie versuchten alles, dass das Ausland die Türkei, allen Voran Erdogan zu hassen beginnen. Und diese Propaganda läuft bis heute an. Denn es ist nicht einfach, eine Maffia loszuwerden.

Stellt euch vor, man würde das in Italien versuchen. Aber um das Thema genauer zu verstehen, empfehle ich diese Videos zu schauen. Dann kann man das Thema, was in der Türkei abging und heute los ist besser verstehen.

https://youtube.com/watch?v=utdQpfJp4Hc

https://youtube.com/watch?v=4KhXSmfhKjQ

Sie hatten zwar einen gemeinsamen Feind und ein gemeinsames Ziel, aber unterschiedlche Ideologien und Strategien, Pläne, um dahin zu kommen. 

Als der gemeinsame Feind, das Militär und seine Macht, quasi "besiegt" war, ist der Kamf um die alleinige Macht ausgebrochen. So gesehen ein alter Hut. Das passiert immer wieder, dass aus Kampfgefährten Feinde werden. Überall.

Die AKP und die Gülen Bewegung waren bis 2013 ziemlich eng gegn sekulaere Einrichtungen liiert, bis Guelen sich gegen die Reaktion der Regierung auf die Gezi Park Proteste und das schliessen seiner Privatschulen aussprach.