Wie Haushalt effizient auflösen?

4 Antworten

bei solchen speziellen Anfertigungen ist es sehr schwierig jemand mit den gleichen Geschmack zu finden. Daher zahlt die niemand den damaligen Neupreis und den heutigen Wert erst recht nicht. Straußenleder ist seit Jahren out und niemand will den Müll

Eine Sonderanfertigung, also nicht einmal aus einer bestimmten Epoche?

Vergiss es! Entweder Du behältst es selbst, oder Du musst Dich damit abfinden, dass Du es für einen vergleichsweise geringen Preis abgeben musst.

Nebenbei: wertvolle Möbel hat man nicht "an der Backe", sondern da findet sich auch immer ein Weg, sie zu einem guten Preis zu veräußern.

Die Preisfrage - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, ist jedoch nicht, wie viel Deine Großmutter für Sonderanfertigungen jedeweder Art bezahlt hat, sondern aus welcher Epoche sie stammen, aus welchem Material und wie kunstvoll sie hergestellt wurden. Dann könnte man sie z.B.an ein Aktionshaus geben.

An der der Sonderanfertigung des Sofas für 35.000 € habe ich übrigens so meine Zweifel. Aus Deiner Information entnehme ich, dass das gute Stück also nicht alt sein kann und aufgrund von Erfahrung und Umgang mit kostbaren Möbeln, weiss ich, dass dieses Teil weder wenn es mit Chintz, dem besten aller Leder oder aber mit Seide bezogen wäre, so viel gekostet haben kann.

Vektorimpfstoff 
Fragesteller
 03.08.2023, 03:22

Das Sofa ist um die 30 Jahre alt und hat damals 35000 Mark gekostet, was mit Inflation heutzutage etwa 35000 Euro entspricht. Es ist aus einem Straußenleder. Rechnung liegt noch vor. Der Zustand ist aber nahezu neuwertig, da es in einem schattigen Sitzzimmer stand das niemand benutzte. Wurde maximal ein paar Dutzend mal benutzt.

Es geht jetzt aber gar nicht nur um das Sofa, sondern ganz im allgemeinen, wie man sowas mit Wertgegenständen solcher Klasse angeht. Meine Familie hat eine Historie damit, dumme Entscheidungen hinsichtlich Erbe zu treffen, von vergessen bis abtreten, und ich wollte das jetzt gerne besser machen. Nur ist mir gar nicht wirklich klar, wie ich da am besten anfange. Ich habe jetzt ein Haus geerbt welches so eingerichtet ist, dass ich es niemals bewohnen könnte und als Studentin sind meine finanziellen Mittel und meine Zeit ja auch nicht unbegrenzt. Nur möchte ich auf jeden Fall vorbeugen, dass solch edle und teils auch historische Möbel verschrottet werden wie von meinen Eltern und Großeltern, ganz zu schweigen vom finanziellen Schaden. Und grad fühlt sich das so an als würde mir das alles über den Kopf wachsen.

Hast du da Erfahrungen oder Tipps?

(Sorry für den langen Kommentar)

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Sterntaler927  03.08.2023, 04:07
@Vektorimpfstoff

Straußenleder! Ja, darauf wäre ich NIE gekommen! Das erklärt freilich den Preis!

Dürfte allerdings schwer verkäuflich sein, denn Straußenleder ist nicht vieler Leute Ding und wer sich so etwas in seine vier Wände stellt, braucht ja auch Mobiliar dazu, das passt.

Trotzdem würde ich angesichts des exquisiten Stücks versuchen, es wenigstens zu einem Drittel des Preises zu verkaufen. Historische Möbel sagt natürlich nicht viel aus. Wenn Du die Epoche genannt hättest, aus der sie stammen, hätte ich Dir wenigstens sagen können, ob es sich lohnt, sie einem Auktionshaus zum Verkauf anzubieten, oder ob Du sie lediglich inserieren sollst. Wenn Du sie inserierst, solltest Du aber auf jeden Fall eine Beschreibung im Stichpunkten mit Angabe der Epoche, aus welcher sie stammen , verfassen.

Schade, dass ich nicht mehr in Deutschland lebe; womöglich sind einige Stücke dabei, an denen ich selbst interessiert wäre.

Antikes Mobiliar wird derzeit in Europa zwar nicht mehr so hoch gehandelt, weil die Generation der Sammler gerade wegstirbt und deshalb wieder reichlich auf dem Markt ist - aber ab Biedermeier rückwärts werden immernoch gute Preise gezahlt, sofern die Möbel in gutem Zustand sind.

Was sagen denn Deine Eltern? Können die Dir nicht zur Seite stehen? Das wäre doch naheliegend!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück!

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Silo123  04.08.2023, 11:16
@Sterntaler927

Kann einigem nur zustimmen, aber nicht allem.

Ich bin selbst auch durchaus an alten Möbeln interessiert (ein bißchen Platz habe ich noch, aber auch ICH nicht an einer 30 Jahre alten Straußenledercousch. Ich suche Jugendstil und Gründerzeit (u.U. auch Historismus, da kommt es sehr auf das jeweilige Exempar an) und das meiste, was mir gefällt, ist zu teuer für mich )-;, also von einem regelrechten Preisverfall merke ich bis jetzt nichts..

O.K. Biedermeier ist echt teurer, ich habe da auch was stehen und das ist das Wertvollstwe Stück in meinem Haus- das habe ich aber einfach mit übernommen und nicht extra gekauft. Der böde Notar hat auch dummerweise beim Hauskauf auch nicht die Möbel rausgenommen- dann hätte ich für den Teil keine Grunderwerbsteuer bezahlen müssen. Er hätte eigentlich heelhörig werden müssen, daß ich auf Änderung des Kaufvertrages bestand. Mit übernahme eines Teils der Möbel im Kaufvertrag stehen haben wollte und die Möbel standen obendrein im Verkaufsangebot mit drin. War nicht Pflicht , die Möbel mit zu übernehmen aber möglich . Nein ich habe nicht alles übernommen, wollte die aus den 60ern z.B. nicht- die haben die Vorbesitzer dann anderweitig verkauft,bzw. entsorgt.

Kleines PS: ganz ehrlich! Ich konnte vorher mit solchen Möbeln auch eigentlich nicht WIRKLICH was anfangen, aber das paßt einfach am besten zu meinem Haus, obwohl teilweise genaugenommen epochal schon zu jung. nur ein einziges Möbelstück ist sicher ÄLTER als das Haus, der Rest aus der Zeit oder jünger.

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Vektorimpfstoff 
Fragesteller
 07.08.2023, 01:27
@Sterntaler927

Da hab ich glatt deine Antwort übersehen.

Ich bin ehrlich gesagt nicht fähig, das Mobiliar genau zu datieren. Es müsste sich aber über die letzten 150 bis 180 Jahre zusammengesammelt haben. Meine Familie war groß und eng verknüpft und besaß eine Preußische Krankenhauskette. Viele hatten allerdings keine Nachkommen und es floss viel Erbe an meinen Großvater. Dieser besaß allerdings auch schon ein Haus, in welchem sich Erbstücke seines Großvaters drin befanden. Es haben sich viele tolle Stücke aus insgesamt 14 Häusern zusammengesammelt, welche meine Großeltern größtenteils verkauften. Dazu haben mein Uropa und mein Opa zwischen 1930 und 1980 viele Möbelstücke selbst angefertigt, beide waren Architekten. Insgesamt aber auf jeden Fall ein komplexes Netzwerk, was genau woher kam.

Meine Eltern würden mir liebend gern helfen, allerdings sind sie auch erst vor kurzem umgezogen, also selbst noch mit Einzug beschäftigt und sich gleichzeitig um die anderen Häuser, z.T. auch im Ausland, meiner Großeltern kümmern. Meine Mutter fällt leider weg da diese gerade an Krebs und Chemo leidet.

Meine Eltern haben mir dieses Haus also einfach überlassen, da ich kein Interesse habe, dort zu wohnen, wo sie gerade hingezogen sind.

Kurz: meine Eltern haben aktuell nicht die Kapazitäten mit dabei zu helfen.

Und aufschieben kann ich das ganze auch schwer da bald das Studium wieder losgeht und ich vorher (oder zumindest nicht zu lange ins Semester hinein) dringend umgezogen sein muss.

Ich hoffe du kannst meine problematische Lage nachvollziehen

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Vektorimpfstoff 
Fragesteller
 07.08.2023, 01:38
@Silo123

Ich hätte grundsätzlich gar nichts dagegen, die Möbel zu übernehmen, allerdings habe ich schon so einiges an meinen Lieblings-Designklassikern wie einem Arne Jacobsen Ei, einer Arco Bogenlampe oder einem Saarinen Tisch, welche ich genauso wenig einfach so loswerden wollen würde aber zu sehr im Stilbruch stehen. Und wenn ich mir jetzt wahnsinnig viel Zeit lasse, geht mein Studium wieder los, was auch nicht optimal wäre, um eine Haushaltsauflösung und einen Umzug durchzuführen.

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Diese Möbel waren vielleicht im Einkauf mal teuer, aber dass sie aktuell noch wertvoll sind, ist keineswegs gesagt. Das wären sie nur, wenn es eine entsprechende Nachfrage gäbe. Ansonsten sind sie Sperrmüll.

Von daher kannst du sie nur auf ebay / Kleinanzeigen einstellen und hoffen, dass jemand anbeißt, bevor die Wohnung geräumt sein muss.

Im Verwandten- und Bekanntenkreis anbieten oder verschenken. Kleinere Gegenstände zunächst aufbewahren und nach und nach (z.B. über Kleinanzeigen u.ä.) verkaufen.