Wie hat man damals verhindert das Kriegspferde durchdrehen?

8 Antworten

Mit den Pferden ist das heute noch genau so wie man das früher gamacht hat, da hat nicht nichts verändert.

Dressieren ist der falsche Begrff, eher an die Umgebung gewöhnen.

Kriegshunde wurden von den alten Römern eingestezt, darüber gibt es aber sehr wenige Quellen, aber die Rasse gibt es noch. Da musst Du aber googln, das kann ich nicht in drei Sätzen wiedergeben.

Hannibal ist mit den Elefantten über die Alpen, glaube mir, bis er endlich dort war, waren die Elefanten auch abgeklärt. Sonst muss das wohl wie mit den Pferden gemacht werden.

Aber lass Dich nicht täuschen, das was wir uns unter Krieg in den Filmen vorstellen, hat mir der Wirklichkeit sehr wenig zu tun.

Mein SB ist Ausbilder von Filmpferden, auch Eigentümer von drei ausgebildeten Pferden, die immer wieder in Filmen auftreten. Die sind einfach über Jahre hinweg mit viel Geduld ausgebildet.

Ich bin vor ein paar Wochen am Reitplatz vorbei geritten. Mein SB longierte eines seiner Pferde. Ganz normal. Aber plötzlich ohne Vorwarnung fiel das Pferd wie tot hin. Ich war völlig entsetzt - das arme Pferd - aber er lachte nur. Das Pferd musste demnächst in einem Kriegsfilm ein Pferd spielen, das sterben musste. Er übte mit dem Pferd auch täglich, dass es eine Gasmaske tragen konnte.

Jedenfalls fuhr er dann mit dem Pferd zum Set. Es musste übrigens doch nicht sterben. Seine Aufgabe war, einen schwerverletzten Offizier aus dem Kampfgeschehen zu tragen. Erster WEltkrieg. Rund um das Pferd schossen Granaten (mit Platzpatronen), Bomben explodierten, Feuer, Rauch. Es musste ja mächtig echt aussehen.  DAs Pferd hat das alles locker gespielt.

Na ja.  LOL... am Ende fiel der nun tote Reiter aus dem Sattel und es wurde von dem Pferd erwartet, panisch wegzurennen. Es reagiert auf das Winken seines Herrchens aus dem OFF. Statt aber ein ängstliches Pferd zu spielen, schritt es tiefenentspannt aus der Szene. Trotz der Granaten und Bomben und dem Feuer....

Ich denke mir so ähnlich wurden auch echte Kriegspferde ausgebildet. Vermutlich wie heute die Polizeipferde.

Allerdings darf man sich ein Kriegspferd nicht wie im Film vorstellen. Sie waren eher Transportmittel und sollten die Truppen schnell an Ort und Stelle bringen. Gekämpft wurde eher nicht mit ihnen. Auch die Ritter ritten zum Schlachtfeld, stiegen dann ab und kämpften zu Fuß. Richtig in die Schlacht kamen die gar nicht. Die warteten schön im HIntergrund ab. Von daher war es wohl nicht allzu schrecklich für sie. Schrecklich genug allerdings.

Achwasweissich  12.11.2016, 11:23

Schau dir mal zeitgenössische Darstellungen an (Wandteppich von Bayeux z.B.) da wirst du viele Pferde im Nahkampf sehen. Grade die Destriers (schwere Streitrösser) wurden vermutlich darauf trainiert mit ihrem Reiter in die vordersten Reihe hinein zu springen um noch mehr Kraft auszuüben. Nur bevor sich der Steigbügel durchsetzte wurden die Pferde vor dem Kampf weggebracht.

Abseits der Schlachtfelder wurden diese Tiere nicht geritten, sie waren einfach zu kostbar und wurden geführt. Zumal auf langen Srecken ein Zelter (Gangpferd) deutlich bequemer war. Ein Ritter hatte in der Regel 4 Pferde: Sein Streitross, einen Zelter, ein Packpferd und ein junges Streitross das ausgebildet wurde um im Fall des falles einen Ersatz zur Hand zu haben. dazu dann noch den Tross. Ein sehr teures "Vergnügen"^^

0

Die Pferde genossen normalerweise eine mehrjährige Ausbildung, in der sehr wahrscheinlich auch Kriegssituationen simuliert wurden oder zumindest bei Paraden und ähnlichem die Pferde Lärm und Getümmel ausgesetzt waren. Die Pferde bekamen dadurch Vertrauen zu ihrem Reiter. Zudem sind Pferde Herdentiere, die sich ungern von ihresgleichen trennen.

nun wenn die Pferde eher permanent solchen Lärm ausgesetzt wurden sprich auch beim Training empfinden sie dies als Normal und bleiben ruhig.
Sowas wie Hörfähigkeit reduzieren z.B. mit Stofflappen in das Ohr oder darüber halte ich für unrealistisch sonst hätten sie die Befehle des Reiters nicht mehr gehört

Lionrider66  11.11.2016, 08:39
@newcomer

Glaube kaum, dass es solche Dinger schon zu der Zeit gab, als berittene Truppen up to date war.

6
sukueh  11.11.2016, 09:31
@Lionrider66

Diese "Stöpsel" halte ich auch für eine neuere Erfindung. Da es immer mehr Pferde gibt, die - trotz den Bodenarbeit und ähnliches - trotzdem kein Vertrauen in ihren Menschen haben, wird wie in vielen Bereichen der "modernen" Reiterei einfach irgendwelches Zeug - in diesem Fall - ins Pferd (statt auf das Pferd gepackt), was den Reiter von der eigentlichen Notwendigkeit entheben soll, an der Vertrauensbasis / Erziehung seines Pferdes zu arbeiten. Beim Reiten lässt sich ja eine ähnliche Entwicklung beobachten. Statt reell reiten zu lernen, werden allerlei Hilfsmittel entwickelt oder einfach Ausrüstungsgegenstände weggelassen (z. B. Gebisse), statt den richtigen Umgang damit zu lernen...

0
Falkenpost  11.11.2016, 18:37

Welche Befehle? Wenn 4.000 galoppierende Pferde auf 20.000 in Karrees formierte Soldaten losstürmen, parallel 400 Kanonen über die Pferde auf die feindlichen Stellungen fliegen und die Granaten explodieren, hört keiner mehr war

0

Sie mussten gehorchen, da oft die Zeit fehlte im Krieg die Pferde nach Horsemanship auszubilden wurden sie vermutlich "gebrochen". Würde ich jetzt vermuten. Sie wurden ja von Privatpersonen eingezogen und waren von daher ja schon ausgebildet.

Pferde wurde bspw. über vergaste Schlachtfelder geschickt um zu sehen ob sich das Gas verzogen hat. Es haben vermutlich mehr als 1 Millionen Pferde ihr Leben im ersten Weltkrieg gelassen.

Es gibt dazu sehr viele Berichte im Internet, einfach mal googlen =)

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/100-jahre-erster-weltkrieg-_13_-pferde-sterben-massenhaft-11047276.html