Wie habt ihr eure Freizeit zwischen 15-22 verbracht?

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Oft in der Familie, aber auch mit Freunden und im Jugendhaus, ebenso mit meiner Freundin, die ich mit 17 kennen gelernt hatte. Als ich mir mit 18 ein Auto gekauft habe, war ich (Jahrgang 1990) auch öfters damit unterwegs, in der Hauptsache um Freunde zu besuchen oder um in die Natur zu fahren. Mein großes Hobby war schon damals die Musik, außerdem spielte ich Hallenfußball und Tischtennis.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Mit 15 traf ich mich nachmittags entweder mit meinen Freundinnen, wo wir dann in den nahen Wald, der nur wenige Hundert Meter von meinem Elternhaus entfernt beginnt, auf den dortigen Sportpfad gingen oder ich verbrachte meine Freizeit im Geschäft, einem Modehaus, meiner Eltern, drunter in unserem kleinen Stauferstädtle und half da gerne aus, durch die Erledigung von Briefen oder die Rücksendung von Kleidungsstücken an unsere Lieferanten.

Ab 17 Jahren lernte ich meinen Freund kennen, mit dem ich 3 Jahre befreundet war. Wir trafen uns jeden Tag, oft abends. Untertags machten wir in der Freizeit Touren auf seinem Motorrad und er brachte mir auf abgelegenen Straßen, die durch entlegene Wälder führten, das Motorradfahren bei. Sodass ich mir im Alter von 18 ein Motorrad kaufte, eine Honda, und auf dieser dann meine Fahrprüfung machte, wobei ich für meinen Motorradführerschein nur 3 Fahrstunden brauchte!

Ich war damals das erste und das einzige Mädchen mit einem Motorrad im ganzen Kreis! Und natürlich auch bei uns am Parler-Gymnasium. Da wir Mädchen in dem bis dahin ausschließlichen Jungen-Gymnasium die ersten Mädchen waren, behandelten uns unsere Jungs sehr galant. Ich fand bald Anschluss an meine männlichen Motorrad fahrenden Freunde, die mich offen in ihren Kreis aufnahmen und wir unternahmen in unserer Freizeit viele gemeinsame schöne Touren um Schwäbisch Gmünd und der dortigen Gegend und um den Hohenstaufen, einen der drei Kaiserberge herum, dem Stammsitz des Herrschergeschlechts der Staufer.

Bei meiner Jugendfreundin Gudrun, die mit mir ebenfalls aufs PG ging, verbrachte ich in ihrem Elternhaus nach der Schule nachmittags und auch an den Wochenenden einen großen Teil meiner Freizeit. Unter der Woche verbachten wir die Zeit mit allen möglichen Diskussionen über Gott und die Welt und unsere männlichen Mitschüler, hörten dazu in ihrem Zimmer die neueste Musik oder hielten uns im Garten auf, wo ab und an unvermututerweise dann einige unserer Schulkameraden mit ihren Motorrädern auftauchten und wir eine gemeinsame Spritztour unternahmen oder einfaach im Garten miteinander feixten. Einmal pieselte Pit auf die Brombeerhecke im Garten, was zufällig Herlinde, Gudus Mutter, mitbekam und Pit gewaltig den Kopf wusch und sich noch jJahre später darüber echauffierte!

Mit 19 machte ich dann mein Abitur und arbeitete nach dem Abi im Mai in Schwäbsich Gmünd zur Überbrückung, bis zum Beginn meines Studiums, in der ZF, der Zahnradfabrik Friedrichshafen AG, die damals an die 4.000 Bescäftigte hatte. Mit den dortigen Kollegen traf ich mich abends nach der Arbeit oft, wir gingen zum Kegeln oder in gute Gmünder Pizzerias und verbachten dort schöne Stunden.

Kurz vor Studienbeginn im Oktober kaufte ich mir ein Interrail-Ticket und Gudu und ich fuhren über Jugoslawien, wo wir vier Tage in Dubrovnik verbrachten, bis nach Athen, um uns die Akropolis anzusehen. Nach ein paar Tagen rief ich von einer dortigen öffentlichen Telefonzelle zu Hause an und erfuhr, dass ich von der Universität Freiburg eine Studienplatzzusage erhalten habe und am 27. September dort in Freiburg an der Uni zur Immatrikulation erscheinen müsse. So kam es, dass Gudu und ich nicht wie geplant die ganzen vier Wochen mit dem Interrail-Ticket unterwegs waren, sondern fuhren dann über Wien bis München zurück, wo wir den Eilzug über Ulm, Donauwörth und Aalen nach Schwäbisch Gmünd nahmen, wo uns unsere Eltern am Bahnhof abholten.

Mein Jura-Studium in Freiburg begann ich Mitte Oktober mit inzwischen 20 Jahren und hatte dazu ein schönes großes Zimmer in der Schwarzwaldstraße 87 gefunden. Mit meinen Studienkollegen trafen wir uns oft zum Chillen oder wir suchten eines der guten Feinschmeckerlokale auf. Dort aß ich eines abends zum ersten Mal in meinem Leben wunderbar zwarte Froschschenkelchen - ein Gedicht! Auch hatte ich mich mit einem anderen Studenten angefreundet, der ebenfalls ein Motorrad hatte und wir machten sehr oft schöne Touren um Freiburg herum, die mich auch bis ins nahe Elsaß, nach Colmar, führten, wo ich das Unterlindenmuseum und den berühmten Isenheimer Altar, das um 1515 geschaffene Hauptwerk des Künstlers Matthias Grünewald, sah. Dort kaufte ich mir damals als Poster einen Ausschnitt dieses Kunstwerks, das ich zu Hause in Schwäbisch Gmünd in einem Fachgeschäft auf einen Rahmen aufziehen ließ und dieses Bild hängt heute noch, viele, viele Jahre später, in meinem ehemaligen Jugendzimmer in meiner ehemals elterlichen Wohnung am selben Platz, wie eh und je!

Nach zwei Semestern beschloss ich jedoch, mein Studium in München an der dortigen LMU, der Ludwigs-Maximilian-Universität, weiterzuführen, da Gudu zum Studium nach München gegangen war und so von dieser Stadt schwärmte! Ich besuchte sie dann mit meiner Mühle in ihrer Wohnung in Aubing, von wo aus wir im Zentrum von München, in Schwabing in der Nähe des Englischen Gatens, gleich beim Ungererbad, eine Wohnung fanden. Meine Freizeit verbrachte ich sehr oft im Englischen Garten oder beim Rollschuhfahren bis nach Freimann hinauf, auch traf ich mich mit Kollegen oft im Schellingssalon oder wir gingen ins Schneider-Weiß im Thal, in der Nähe des Rathauses, und tranken dort unser Lieblings-Schneider-Weiß, ein köstliches Weißbier vom Fass!

In München lernte ich jede Menge Leute kennen, mit denen ich mich anfreundete und meine Freizeit verbrachte! Obwohl wir kein Telefon in unserer Wohnung hatten, und Handys hat es zu dieser Zeit ja schon mal überhaupt noch gar nicht gegeben, hatten wir keine Probleme, uns zu teffen und zu finden. In München machte ich mit meinem dortigen Freund Günter, der damals auf der Filmhochschule studierte und später ein berühmter Drehbuchautor wurde, die erste Nacht meines Lebens durch. Ich erinnere mich noch, wie wir die Nacht über von Lokal zu Lokal zogen und Günter in jedem Lokal Freunde traf, die mich, ein jeder von ihnen, wie alte Freunde in ihren Kreis aufnahmen. Es war herrlich! Am morgen kam ich dann gegen 7 nach Hause in die Ungererstraße, 65 setzte mich an den Tisch, und beendete die Hausarbeit, die ich an diesem Tag in der Uni in einem Seminar abgeben musste!

Gudu ihrerseits war wieder mal stink sauer, weil ich ohne sie Freunde getroffen hatte! Ich war ja immerhin nicht mit ihr verheiratet, sondern wohnte lediglich mit ihr in einer WG! Aber sie neidete es mir schwer, dass ich so nette Kontakte hatte und ließ mich ihre Missbilligung sehr oft durch ausgemachten Liebesentzug spüren, indem sie grundlos ganz besonders hässlich zu mir war. Dennoch war für mich die Münchener Zeit eine der schönsten in meinem Leben, auch wegen der wunderbaren Menschen, die ich dort traf und auch wegen der unbeschreiblichen Kutur, die sich mir dort bot! So hatte ich eine Jahreskarte für die Alte und eine für die Neue Pinakothek und als Tutanchamun ins Haus der Kunst kam, habe ich seine Maske mit eigenen Augen nur wenige Zentimeter von mir entfernt hinter Glas lange betrachten sehen dürfen! Und Jahre später musste ich nach Kairo ins dorige Museum, um sie wiedersehen zu können!

Die Münchener Jahre waren eine schöne und unvergessene Zeit, die noch weit nach meinem 22.Lebensjahr andauerte! Und die ich niemals vergessen werde, so glücklich und beseligt war damals mein Leben in dieser meiner Herzensstadt! Dem schönen München! Und seinen liebenswerten Menschen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DianaValesko  19.03.2024, 14:09

Danke für diesen schönen Bericht, LG

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Soweit ich neben der Schule und meinem Doppelstudium Zeit hatte - sonderlich viel war das nicht - habe ich in meiner Freizeit hauptsächlich viel Sport gemacht: Judo, Schwimmen und Konditionstraining, letzteres primär für's Bergsteigen. Bin sooft als möglich auf Bergtouren unterwegs gewesen, war Klettern oder im Winter auf Skitouren.

tsama 
Fragesteller
 17.03.2024, 03:57

Wieso kein Disco oder Kneipen?

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AxelSports67  17.03.2024, 04:03
@tsama

Weil erstens Sport gesünder ist und ich zweitens froh war, insbesondere bei den Alpinsportarten, raus an die frische Luft zu kommen: wenn man jeden Tag zehn Stunden oder mehr im Hörsaal, Seminarraum, im Labor oder am Schreibtisch sitzt, ist man froh an die frische Luft zu kommen und sich zu bewegen

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Die meiste Zeit mit meinem Hund, meiner Familie, meinem Freund oder Freunden - sonst wurde ich ab 16 schon etwas selbstständiger, hab versucht, meine Wäsche selbst zu machen, mein Zimmer in Ordnung zu halten und ich hab die ersten Kochversuche gewagt, die kläglich gescheitert sind.

15 - 22 ! Was meinst Du mit diesen Zahlen ??? Schreibst Du von der gestrigen Uhrzeit oder vom Alter & wie ich damals die Zeit verbracht hatte ?