Wie funktioniert die Bauernumwandlung?
Guten Tag,
meine Oma und ich versuchen zurzeit, uns Schach beizubringen. Da die dem Spiel beigelegte Anleitung allerdings eher, nun ja, semioptimal ist, kommt nun eine Frage zu der Bauernumwandlung auf: Wenn ein Bauer die gegnerische Grundlinie erreicht, dann wird er entweder in eine Dame, einen Springer, Läufer oder Turm umgewandelt. Insofern ich das richtig herausgelesen habe, wird der weiße Bauer in eine schwarze Figur, und der schwarze in eine weiße umgewandelt, um somit eventuell eine Möglichkeit zu schaffen, den gegnerischen König matt zu setzen. Meine Frage ist nun, was passiert, wenn ich den gegnerischen König trotzdem nicht matt setzen kann: Der Bauer wurde ja nun in eine Figur der gegnerischen Farbe umgewandelt. Gehört diese Figur dann trotzdem sozusagen mir oder meinem Gegner? Diese umgewandelte Figur kann dann weiterhin bewegt werden, oder? Und weiterhin verstehe ich nicht, welche Figuren ich für diese Umwandlung verwenden darf. Ich habe gelesen, dass man auch die Figuren benutzen kann, die bereits geschlagen wurden und in einem Extremfall sogar vier Läufer, neun Damen, usw. auf dem Feld stehen können. Bedeutet das, ich kann all meine Bauern in beliebig viele Figuren umwandeln, insofern ich so viele Damen, Läufer, usw. (aus anderen Spielsets) zur Verfügung habe?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. (Meine Oma natürlich auch. :-D) Liebe Grüße
5 Antworten
Also der Bauer wird in eine Figur der eigenen Farbe umgewandelt! Warum sollter der Gegner davon profitieren, dass du den Bauern durchgebracht hast? Und wenn du den Bauern in einen Turm, oder eine Dame umwandelst, ist auch immer ein Matt möglich, auch wenn sonst keine Figuren auf dem Feld sind.
Manchmal ist es klüger, seinen Bauern unter zu verwandeln. Also nicht in die stärkste Figur, die Dame, umzuwandeln. Da es in bestimmten Stellungen bei guter Verteidigung zu Pattsituationen kommen kann und ein Patt "nur" ein Unentschieden ist.
Man kann auch in Figuren umwandeln, die du schon hast, also nach der Umwandlung mit zwei Damen, drei Springern, oder fünf Türmen spielen.
Ich hoffe, soweit ist alles klar. Wenn ihr beim Schlagen im Vorübergehen (en passant) oder der Rochade angekommen seid, kannst du ja erneut hier nachfragen)))
Oder kann ich den Bauern in diesem Fall gar nicht in eine Dame umwandeln, weil diese noch nicht geschlagen wurde?
Natürlich kannst du den Bauern dann trotzdem in eine Dame verwandeln! Wie solltest du sonst auf maximal 9 Damen kommen? Oder auf fünf Türme, oder 3 Springer? Das wird aber in der Praxis kaum vorkommen. Denn wenn ein Bauer die gegnerische Brettseite erreicht, befindet man sich meist schon im Endspiel und da fehlen einem die meisten Figuren schon. Und wenn du so einen schwachen Gegner hast, der es dir gestattet, einen Bauern durchzubringen, während du noch die Figuren auf dem Brett hast, in welche du umwandeln willst, dann solltest du dir andere Leute zum spielen suchen...
Wenn du die Dame noch hast und in eine weitere umwandeln möchtest, musst du wohl aus einem anderen Figurensatz eine nehmen (bei vielen ist aber jeweils eine weiße und schwarze zweite Dame vorhanden). Ansonsten könntest du auch einen geschlagenen Läufer nehmen und in den Schlitz ein Stück Papier oder eine Münze oder ähnliches stecken, um ihn als Dame zu markieren. Denn dass du sowohl noch die Dame als auch beide dieser Leichtfiguren auf dem Brett hast, wenn dein Bauer durchmarschiert ist, ist seeehr unwahrscheinlich.
Super, jetzt habe ich es geschnallt. :-D Ich danke dir wirklich vielmals!
Ein derartiges Vorgehen (Modifizieren einer anderen Figur) kann große Verwicklungen hervorrufen und kann keinesfalls empfohlen werden. Siehe hierzu z.B. im Forum der Schiedsrichterkommision http://srk.schachbund.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=43
Das ist ja so ähnlich wie ein umgedrehter Turm, der eine Dame markieren soll! Wie du der angegebenen Seite entnehmen kannst, kann so etwas schwerwiegende Folgen haben - bis hin zum Partieverlust.
Bei einem Schachturnier sollte ja auch kein Mangel an Damen herrschen... Dort käme der Fragesteller (der es zu Hause mit seiner Oma spielt) nicht in solch eine Verlegenheit.
Nun, das mag sein, aber wie dimawowaputjew bereits richtig angemerkt hat, spiele ich lediglich mit meiner Oma zusammen, deswegen geht das für mich schon in Ordnung. Es sei denn, meine Oma ist so knallhart und kreidet mir das an, aber das bezweifle ich doch sehr. :-D Dennoch danke für deinen Beitrag. :-)
Ich kenne es so, dass der Bauer im eigenen 'Team' bleibt und in alle möglichen Figuren umgewandelt werden kann. Allerdings bin ich kein Schach-Experte, es gibt aber bestimmt auch detaillierte Regelbücher online
1. Da ist entweder euer Regelwerk falsch oder es hat einen Druckfehler oder ihr habt etwas überlesen: Die Umwandlung erfolgt natürlich in eine Figur des Umwandelnden, wenn du also als Weiß deinen Bauern auf die achte Reihe bekommst, wird er natürlich in eine weiße Figur deiner Wahl umgewandelt.
2. Die Figur/der umgewandelte Bauer darf danach wieder bewegt werden, nach den Bewegungsregeln der Figur, in die der Bauer umgewandelt wurde. Wenn du den Bauern zu einem Turm machst, darf er also nicht mehr schräg schlagen.
3. Der Bauer muss umgewandelt werden, er darf kein Bauer bleiben.
4. Es ist egal was auf dem Brett steht oder nicht, dein Bauer wird in eine Figur deiner Wahl umgewandelt, wenn euch dafür die Spielsteine fehlen, weil nicht genug rausgeschlagen wurde, dann müsst ihr euch etwas einfallen lassen, Hauptsache die Figur ist gut gekennzeichnet. Wenn deine Dame noch auf dem Feld steht, dann tu einfach eine schwarze Dame auf das Feld der Umwandlung und deklariere diese Figur als "weiße Dame". Wenn beide Damen noch auf dem Feld sind, dann nimm einen Turm und einen Bauern und stelle sie übereinander, und deklariere dann deine Figur "Dame, Läufer, Springer". Alternativ darfst du ein beliebiges Objekt auf das Feld stellen, solange das Objekt auf das Feld passt, und du wörtlich deklariert hast, um was für eine Figur es sich handelt, z.B. Steinchen, Flaschenverschluss, was auch immer.
LG
Liebsten Dank, das fasst es noch einmal prima zusammen. :-)
„Sobald ein Bauer diejenige Reihe erreicht hat, die am weitesten von
seinem Ursprungsfeld entfernt ist, muss er als Teil desselben Zuges
gegen eine Dame, einen Turm, einen Läufer oder einen Springer derselben Farbe ausgetauscht werden. Die Auswahl des Spielers ist nicht auf bereits geschlagene Figuren beschränkt. Dieser Austausch eines Bauern für eine andere Figur wird „Umwandlung“ genannt, und die Wirkung der neuen Figur tritt sofort ein.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Umwandlung_%28Schach%29
Man muss den Bauern in eine Figur derselben Farbe umwandeln. Die Figur kann weiter bewegt werden, wenn man wieder am Zug ist.
Man wandelt in der Regel in eine Dame um, aber es kann Situationen geben, wo eine Dame bewirkt, dass der Gegner nicht im Schach steht, aber sich nicht bewegen kann ohne durch den Zug ins Schach zu ziehen. In so einem Fall tauscht man gegen eine andere Figur um, um dies zu vermeiden, denn wenn der Gegner nicht im Schach steht, aber keine Figur mehr bewegen kann ohne ins Schach zu ziehen endet das Spiel mit einem Remis (Unentschieden).
Man kann theoretisch 9 Damen auf dem Feld stehen haben. In der Realität wird man aber kaum alle seine 8 Bauern bis zur gegnerischen Grundlinie bekommen ohne das auch nur einer geschlagen wird.
Der Bauer wird natürlich in eine Figur der eigenen Farbe gewandelt. Er kann auch nur in eine Figur verwandelt werden, die man schon verloren hat. Es gibt also nicht zwei Damen, drei Läufer, vier Türme oder so.
Es gibt sehr wohl zwei Damen, oder auch drei! Im extremsten Fall sogar neun! Das lies bitte nochmal nach!
Danke für den Hinweis, Du hast recht. Hab ich nicht gewusst. Und wieder was gelernt ...
Angenommen, meine Dame befindet sich noch auf dem Spielfeld. Einer meiner Bauern erreicht die Grundlinie und ich möchte diesen nun in eine Dame umwandeln: Muss ich dafür dann die Figuren aus einem anderen Schachspiel verwenden oder gar meine Dame, die noch auf dem Spielfeld steht?
Ansonsten hat sich mir alles erklärt, vielen lieben Dank!