Wie funktionieren Dialoge?
Hallo liebe Leute!
Wie bereits oben genannt, frage ich mich ob ich Dialoge richtig ausführen kann. Häufig klappt es bei mir nämlich nicht so gut Gespräche zu führen, welche ich euch anhand von Beispielen gerne schildern möchte:
1. Ich habe neulich mit einer Arbeitskollegin zusammengearbeitet, mit der ich i.d.R. nicht sooo viel zutun habe. Um die Stimmung etwas aufzulockern habe ich ihr also immer mal wieder Fragen gestellt um ein Gespräch einzuleiten. Diese jedoch waren immer nur von kurzer Dauer und endeten irgendwie awkward.
2. Ich erzählte meiner Schwester etwas am Telefon von meiner Fortbildung. Am nächsten Tag (auf der Arbeit) war ich gespannt wie sich die Lage, nach der Fortbildung, verändern würde. Sie sagte, sie sei gespannt wie es wird. Dann am nächsten Tag jedoch, kam von ihr keine Rückfrage mehr, obwohl sie doch gespannt darauf war zu hören was ich erlebt hatte.
Jetzt konkreter zu meiner Frage: Basiert Kommunikation darauf, daß Menschen von alleine nur etwas über sich erzählen? Ich erlebe das häufig bei meinen Freunden, das die ohne Punkt und komma über sich sprechen aber keiner mal nachfragt wie es bei mir so aussieht. Muss man also einfach das Wort ergreifen und anfangen zu erzählen oder wie? Kann dieses Problem was ich damit habe mit Neurodiversität zusammenhängen (Die wahrscheinlich vorliegt, ich weiß nur nicht in welcher Form) Oder haben das alle Menschen?
Vielen Dank!
2 Antworten
Ein Dialog ist ein Wechsel von Fragen und Antworten.
Stellt einer nur Fragen anstatt auch wenigstens ein bisschen von sich zu erzählen, ist das für mich eher ein Aushorchen als ein Dialog.
Einfach erzählen ist okay, wenn es bei Menschen geschieht, die du (etwas) besser kennst.
Bei Fremden könnte das komisch kommen.
Da wäre eine Frage stellen angebrachter.
Auf Deine Frage hin, wie Dialoge funktionieren, fällt mir spontan dazu ein, dass Dialoge meist disfunktionieren. Aber das ist nur eine Assoziation.
Wie man miteinander spricht, hängt meist von der Beziehung zueinander und natürlich auch von den Persönlichkeitstypen ab.
Das Beispiel mit der Arbeitskollegin, mit der Du nach eigener Aussage, eher weniger zu tun hast, zeigt es meiner Meinung nach deutlich. Ihr seid nicht näher miteinander bekannt, somit auch nicht vertraut, was der Grund sein könnte, dass sie auf Deine Fragen nur einsilbig geantwortet hat. Vielleicht ist sie zusätzlich eine vorsichtige (bis misstrauische) Person.
Die Aussage Deiner Schwester, auf die Auswirkungen der Fortbildung gespannt zu sein, mag in diesem Moment völlig ehrlich gemeint gewesen und leider im Alltagserleben vergessen worden sein. Was meines Erachtens weniger mit einer Dialogform zu tun hat.
Und zum dritten Beispiel: Ich denke schon, dass den meisten Menschen (insbesondere in Freundschaften) daran gelegen ist, erst einmal von sich zu erzählen. Meist brennt einem etwas unter den Nägeln, was man seinen Freunden unbedingt erzählen möchte.
Kommunikation bedeutet in erster Linie Verständigung durch Zeichen oder Sprache. Ein Dialog ist eine abwechselnd geführte Rede und Gegenrede; ein Zwiegespräch oder eine Wechselrede.
Ob ein Dialog gelingt oder nicht hängt von vielen Kriterien ab. Gelungen wäre er für mich dann, wenn jeder der Beteiligten die Gelegenheit bekommen hat, über sich zu sprechen und gegenseitig auf die Themen und aufeinander eingegangen wird.