Wie findet ihr so ein Leben, bzw. wie findet ihr es, ständig alles abzubrechen, ohne festen Wohnsitz durch Europa zu reisen, und sehr spontan zu ''leben''?
Von Sommer 2021 Bis Herbst 2023 hatte ich in einer Kleinstadt in Deutschland eine eigene Wohnung. Unter dramatischen Bedingungen habe ich die Wohnung verloren - zudem wurde ich aus meinem sozialen Umfeld gerissen.
Zwischenzeitlich war ich im Jahr 2022 in der Schweiz. Ich hatte vor, dort Asyl zu beantragen bzw. eigenständig Fuß zu fassen. Das endete dann letztendlich damit, dass ich 6000 Franken Schulden verursachte und nach Deutschland zurückkehrte.
Im Frühjahr 2023 bin ich dann kurzzeitig untergetaucht, war zeitweise in Frankreich, Liechtenstein und Niederlande. Wie auch zuvor in der Schweiz unterwegs mit Zelt - ohne wirkliches Ziel.
Ab Herbst 2023 ging es schlagartig bergab! Ich wurde mit einem Strafverfahren konfrontiert (wurde hinterher freigesprochen bzw. teilweise verurteilt). Zudem habe ich mittels Räumungsklage meine Mietswohnung in einem mehrstöckigen Gebäude unter verheerenden Umständen verloren (das ganze Haus war hinterher abrissreif).
Dann wurde ich auch noch entmündigt bzw. bekam eine gesetzliche Betreuung und wurde dann Herbst 2024 in einer Klinik untergebracht. Das ist eigentlich egal gewesen, da ich eh keinen festen Wohnsitz hatte.
Nun bin ich Januar 2025 wieder untergetaucht bzw. wurde von der Klinik rausgeschmissen. Bin durch mehrere Länder gereist - letztendlich vorerst gestrandet in Österreich.
Zurück kann, und will ich nicht mehr. In Deutschland drohen mir schwere Eingriffe in meine Grundrechte - werde sozusagen dort politisch verfolgt.
Ich mag versuchen, hier Fuß zu fassen. Wenn ich das nicht schaffe, weiß ich auch nicht, wie es weitergehen könnte.
Ich bin 27, und habe eigentlich ein sehr extremes Leben, dem andere wahrscheinlich nicht standhalten könnten?
Bei meiner ''Reise'' denke ich mir immer bzgl. Schlafplatz und existenzieller Versorgung, dass sich schon was finden wird. Alles ist besser als nach Deutschland zurückzukehren. Ich glaube dass es kaum andere Menschen gibt, die genau so leben?
Außerdem, was glaubt ihr, wie es bei mir weitergehen könnte? Könntet ihr euch vorstellen so ein Leben zu führen?
8 Antworten
Bei deiner Beschreibung fällt mir spontan der Begriff „Nomade“ ein, immer unruhig und heimatlos.
Das ist eine uralte Lebensweise, die überwunden gilt, aber immer wieder aufpoppt und womöglich in jedem von uns schlummert. Ge- und Vertriebene gibt es jederzeit und in großen Mengen.
Wie findet ihr so ein Leben
Wir sind anders kultiviert und aufgewachsen. Aber auch wir würden unsere Ersparnisse nicht an eine Immobilie binden, mit der wir erpressbar wären, weil man sie nicht mitnehmen kann.
Naja, was nutzt es dir, wenn ich dir jetzt schreibe, dass ich mir so ein Leben nicht vorstellen kann (wahrscheinlich können das die wenigsten hier). Und politisch verfolgt? In Deutschland? Wohl eher strafrechtlich, oder? Und letztendlich liest sich das, als würdest du immer wieder weglaufen vor allem. Für mich wäre das kein Leben, zumindest nicht, wenn ich es mir nicht leisten könnte, ständig unterwegs zu sein, ohne Ziel, ohne Halt.
Naja, am ehesten würde ich sagen, ich verachte sowas bzw. Menschen die so leben. Nicht weil jemand umherreist, weil jemand keinen festen Wohnsitz hat, usw. das geht mich nichts an bzw. das kann passieren, sondern weil so jemand auf Kosten anderer lebt und anderen ständig Schaden zufügt, es demjenigen aber scheiss egal ist.
Ganz im Gegenteil, statt sich dafür zu schämen, hält man sich noch für ein Opfer bzw. für ja so besonders...
Schulden machen die man nicht zurückzahlt (hat halt jemand anderes den Schaden), Wohnungen besetzen (ist ja nur das Eigentum anderer), sich Therapien oder Strafen entziehen, um dann in Arroganz (ich bin ja sooo stark - nein bist du nicht, du fügst anderen Schaden zu und bist dann zu feige dazu zu stehen sondern tauchst unter. Das ist armselig, nicht stark) und Selbstmitleid (andere könnten das nicht ertragen - andere haben nur keine Lust so zu leben, deswegen reißen sie sich zusammen) sich als tollen Hecht zu fühlen.
Wenn du denkst bei solchen Geschichten Mitleid oder gar Bewunderung zu bekommen - also von mir nicht.
Wenn ich meine Meinung dazu abgeben müsste, worum du ja gebeten hast, würde ich sagen, du bist einfach ne arme Wurst, die nichts gebacken bekommt, vor allem weg rennt und nicht in der Lage ist klar zu kommen. Daran ist nichts positiv.
Mertls: Auf Kosten andere Leben? Das machen eigentlich alle Flüchtling, Stütze, Bürgergeldempfänger. Nur das sie ein einigermassen geregeltes und sicheres Leben hat. Wenn man im die Schweiz geht, hat man dort kein Anrecht aufs Hilfsleistungen, muss also Schulden machen. Wenn man Schulden macht lebt man erstmal nicht auf Kosten anderer, man hat einfach Schulden.
So ein Leben wollte ich nicht.
Dann ändere es. Anscheinend liegt es ja nicht am Land - sonst wärst du ja nicht in allen anderen Ländern genauso gescheitert wie in D. Möglich wäre etwa: Stelle dich deinen Strafverfahren, nimm Kontakt auf zu deinem gesetzlichen Betreuer und reiß dich zusammen (bzw. nimm Hilfe in Anspruch) statt allem und jedem die Schuld zu geben.
Wirst Du aktuell gesucht? Wenn dich hier in Deutschland nichts mehr hält, dann versuch woanders Fuß zu fassen. Vielleicht Frankreich? Frage ist immer, wie schwer ist es für dich was die Sprache angeht? Welche Art von Arbeit könntest Du finden? Fang woanders an.
Wie ich das finde? Naja, also ich weiss besseres mit meinem Leben anzufangen, aber was willste machen, ist bei dir halt jetzt so.
Wenn du nicht einsiehst dass du was ändern musst und in Österreich dann wieder Mist baust, wird es dort genauso laufen.
Vielleicht mal einsehen, dass an deinen Spinnereien nicht immer nur die anderen schuld sind und sich an die eigene Nase fassen, dann normalisiert sich das ganze. Du wirst nicht politisch verfolgt oder sonstiges, hör auf mit dem Quatsch.
Ich finde auch nichts daran positiv. So ein Leben wollte ich nicht. Aber werde sozusagen dazu gedrängt. Mein Ziel war es einfach nur, außerhalb Deutschlands Fuß zu fassen (d. h. Arbeit bzw. festes Einkommen und dauerhafte Unterkunft finden).
Gibt außerdem viele, die so oder ähnlich leben. Ich sah hier schon viele, die einfach draußen bei der Kälte unter freiem Himmel nächtigen. Das ist traurig.