Wie fandet ihr das gegliederte Schulsystem in Deutschland früher?

Gut, weil... 59%
Nicht so gut, weil... 41%

17 Stimmen

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Nicht so gut, weil...

Ein Ort der sozialen Probleme ist der ideale Ort zum Lernen. Zwar nicht, um lateinische Vokabeln und Grammatik sowie Integralrechnung zu lernen, aber dort kann man seine Persönlichkeit in der Auseinandersetzung mit Mitmenschen lernen und einüben, die einen anderen als den eigenen Lebenshintergrund haben.

Wenn wir uns nur mit Personen unterhalten, die ähnliche Erfahrungen und Einstellungen/Haltungen mitbringen, können wir uns nicht weiterentwickeln.

Die Auseinandersetzung mit dem "Fremden" lässt uns reifen und fit für ein Leben in einer bunten Gesellschaft werden.

UND Du bist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Vokabeln und Stochastik dort auch noch lernen lassen.

Nicht so gut, weil...

War bei uns auch so ähnlich, Arztkinder, die Kinder von Geschäftsleute, Lehrerkinder bekammen alle die Empfehlung fürs Gymnasium oder Realschule und wir der Rest waren als Bauerntrampel abgestempelt und durften uns für Handwerkerkarrieren bewerben, nur hatte damals das Handwerk goldenen Boden, heute ist es ja schon so das ein Friseur Azubi oder ein Koch zumindest Realschule besser wäre es abitur haben sollen, frage mich nur wo da noch die bleiben sollen die "nur" einen Hauptschulabschluss haben.

Woher ich das weiß:Recherche
Gut, weil...

Die Hauptschule war gedacht für zukünftige Handwerker, die Realschulen (mit Handelsschule) für Kauffleute und Verwaltung und das Gymnasium sollte aufs Studium vorbereiten. Solange sich alle daran hielten war auch alles gut. Für Lernbehinderte gab es eine Spezialschule und gut.

Doch irgendwann glaubten alle ohne Abitur, gäbe es keine Zukunft und drehten das System ad absurdum.

Hauptschule war auch ein Schutzraum. Hier kam nicht ständig einer an und verlangte, noch eine Schüppe aufzulegen, auch wenn da nix mehr war. Man gab sich viel Mühe und wurde auch dafür mal gelobt. Was macht das mit einem Menschen, wenn man nie genug ist?

Das war eine klare Regelung und ich fand das auch ok.

Gut, weil...

Ich finde das Prinzip des dreigliedrigen Schulsystems immer noch gut.

Es hätte nur halt viel früher an allen Ecken verbessert werden müssen.

Unter anderem hätte es leichteres Wechseln (von oben nach unten, aber eben auch von unten nach oben) gebraucht.

Individuelle Förderung an allen Schulformen. Bessere Akteptanz in der Arbeitswelt.

Mein Vater hat irgendwann in den späten 70ern einen Hauptschulabschluss gemacht. Dass er damit kein Arzt wird, war klar, aber ihm standen alle Türen offen, im Handwerk einen angesehenen, verhältnismäßig gut bezahlten Job zu finden. Heutzutage ist ein Hauptschulabschluss quasi gar nichts wert.

Die Probleme, die das ganze aufweist, bedingen sich gegenseitig. Das bestehende Schulsystem da jemals wieder rauszukriegen, ist schon lange hoffnungslos.

Gut, weil...

Gesamtschulabi ist eh kein richtiges Abi.

Jeder weiß, dass es schlechter ist.


12I93  11.04.2023, 16:30

Das ist nun wirklich Blödsinn.

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12I93  11.04.2023, 16:33
@Ferkelfreund

Gesamtschüler schreiben die selben Abiturprüfungen wie Gymnasiasten. Was soll da so verschieden sein?

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