Wie erkenne ich ob etwas eine potenzielle Säure und/oder Base ist?
Hey
Ich verstehe ehrlich nicht wie man erkennt ob etwas eine Säure oder eine Base ist. Wie erkenne ich jetzt bsp das HPO4 2- eine Base ist aber NH4+ nicht? Ich weiss das es wenn es eine Säure sein soll mindestens ein H drin haben muss. Und irgendwas mit der Polarität ist. Jedoch bsp beim Beispiel CH4 hat es ein Wasserstoff, es ist aber keine Säure weil es irgendwie nicht polar gebunden ist, wie erkenne ich das.
(ach und wenn jemand noch erklären könnte wie genau es funktioniert das Wasser ein Ampholyt ist wäre ich auch extrem dankbar aber die andere frage hat vorrang haha)
Ich wäre soo dankbar wenn mir jemand helfen könnte!
Danke schonmal!!
2 Antworten
Wie soll denn Ammonium eine Base sein, wenn es kein einziges freies Elektronenpaar hat? Wenn du das Fehlen eines freien Elektronenpaar nicht erkennst, musst du den Aufbau der Moleküle/Ionen besser lernen.
Beim Hydrogenphosphat solltest du erkennen, dass es sowohl ein positiv polarisertes H-Atom hat als auch ein freies Elekronenpaar hat, also prinzipiell erst mal als Säure und als Base wirken kann. Ob es unter Bedingungen, die basisch oder sauer jenseits von Gut und Böse sind, auch wirklich tut, ist eine Sache der Erfahrung.
Erfahrung bekommst du, indem du andere ähnliche Beispiele kennst.
Es läuft so:
- Beispiele lernen
- Regeln anhand der Beispiele erkennen und verstehen
- Regeln auf andere Fälle anwenden
Schritt 1 überspringen, durch "Erkennen" oder "Herleiten", klappt nicht.
Alles ist irgendwie eine Säure und Base zugleich. Dennoch kann man extreme Gleichgewichte völlig vernachlässigen.
Beispiel: Methan wird von manchen Supersäuren zu Methonium CH5+ protoniert, gleichzeitig gibt es das Methylid CH3-. Im Alltag kennen wir nur das Methan. Genauso können wir das Amid NH2- bei NH3 und NH4+ im Wässrigen ignorieren.
Faustregel: Aminosäuren sowie viele Anionen (Carbonat, Phosphat, Citrat...) haben mehrere GGW und können ggf. auch Säure/Base zugleich sein.
Brönstedt-Basen haben immer freie Elektronenpaare. Der Rest ist Erfahrungssache. Je schwächer die korrespondierende Säure (die protonierte Base), desto stärker die Base. Hier kommen die sogenannten pKs-Werte für Säurestärke ins Spiel.
Ein Chlorid oder Perchlorat sind trotzdem Basen, aber so schwach, dass das vernachlässigbar ist, weil HCl und HClO4 starke Säuren sind. Alles unter pKs 0-2 ist stark, das Anion also meistens keine Base.
Zu Wasser als Lösungsmittel: Wasser vollführt Autoprotolyse, d. h. ein Bruchteil liegt als H3O+ und OH- vor, je nach Temperatur. Das ist in aprotischen Lösungsmitteln wie Ether, Hexan oder Benzol nicht so, in Ethanol aber schon, nur schwächer (EtO- und EtOH2+). Deswegen kann man extrem reaktive Stoffe wie Natrium-Metall nur in Hexan oder Ether handhaben.