Wie denkt ihr, können wir die menschliche Natur ändern, um eine nachhaltigere Gesellschaft zu erreichen?

4 Antworten

Die menschliche Natur ist völlig ok, da muss nichts daran geändert werden und kann auch nicht. Sie ist universell, sie ermöglicht alles vom Besten bis zum Schlimmsten.

Wie sich Menschen verhalten, wird bestimmt von ihrem Weltbild, der Summe ihrer Vorstellungen. Wenn wir uns vorstellen, von Feinden und Konkurrenten umgeben zu sein, verhalten wir uns ganz anders, als wenn wir uns unsere Mitmenschen als Freunde vorstellen. Dieses Beispiel mag banal erscheinen, aber dieses Gefühl von Konkurrenz und Bedrohung durch andere ist die Grundlage unserer derzeitigen Gesellschaftssysteme.

Unser Verhalten hat wiederum Rückwirkungen auf unsere Mitmenschen. Wenn wir uns aufgrund einer Vorstellung von Bedrohung misstrauisch und feindlich verhalten, stärkt dies das Misstrauen und das Gefühl der Bedrohung in unserer Umgebung.

Eine nachhaltigere Gesellschaft wäre eine von Grund auf andere Gesellschaft. Eine des Miteinanders und nicht mehr des Gegeneinanders von Individuen, Gruppen, Regionen, Nationen und Machtblöcken. Die Protzereien und Demonstrationen von Macht sind mit Nachhaltigkeit unvereinbar.

Von Experte Spielwiesen bestätigt

Dazu müsstest Du die "menschliche Natur" erstmal definieren.

II99II  17.01.2023, 00:43

Ich würde sagen, der Mensch ist ein Raubtier und zudem wie alle anderen Primaten vor allem territorial und sozial.

Damit ist der "Raubbau" an der Natur etwas sehr natürliches und dadurch bedingt, weil der Mensch keine natürlichen Feinde mehr hat und sich ungehindert ausbreiten kann.

Alle anderen Tiere würden es genau so machen. Man spricht bspw. auch von einer "Rattenplage", wenn sie sich in einen Ökosystem ungehindert ausbreiten und anfangen ihren eigenen Lebensraum zu zerstören, wenn sie sich nicht weiter ausbreiten können.

Mit dem Menschen hat man noch am ehesten Glück, weil er es zumindest kognitiv begreifen kann, was er selber tut und es korrigieren "könnte".

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Schwarzcore  17.01.2023, 00:59
@II99II

Oje..so eine undifferenzierte Aussage sollte doch eigentlich Schnee von vorgestern sein. Gerade so eine archaische Dichotomie trifft eben nicht auf die menschliche Natur zu. Ist der Mensch dem Mensch ein Wolf ? Möglicherweise. Sind Menschen ohne zu zögern bereit ihr Leben für andere zu riskieren oder zu Opfern ? Aber bestimmt.

Was Du beschreibst hat garnichts mit der menschlichen Natur zu tun. Sondern es ist die Natur selbst die Du beschreibst.

Jede Spezies bereitet sich unaufhaltsam aus. Von der Bakterie über den Marienkäfer bis zum Wolf oder Schaf oder der Ratte. Es liegt in der Natur der Natur sich solange auszubreiten und zu vermehren bis die Bedingungen dafür nicht mehr geeignet sind. Ohne den Löwen würde die Savanne von Gazellen überrannt werden.

Zu behaupten der Mensch ist ein Raubtier bedeutet nichts anderes als zu behaupten ein Mensch atmet oder ein Stein ist hart.

Wenn das die menschliche Natur definiert reicht es eben die Menschheit zwangssteriliseren zu lassen. Oder gleich 99% umzubringen um die Population auf ein annehmbares Maß zu stutzen.

Problem erkannt, Problem....

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II99II  17.01.2023, 01:12
@Schwarzcore

Gebe dir vollkommen Recht.

Aber der Löwe breitet sich nur solange aus, wie er Gazellen als Nahrung hat, oder seine Nahrungsquelle erweitert.

Der Mensch hat Dünger erfunden und Massentierzucht. Er breitet sich "widernatürlich" aus, seit der neolithischen Revolution, was bereits im Gilgamesch Epos der Sumerer während der Steinzeit geschildert wurde, u. a. mit der "Adam und Eva-Geschichte". Der Mensch hat vom "Baum der Erkenntnis" gegessen (kognitives Erwachen) und nimmt gestalterischen Einfluss auf die Natur (Ackerbau).

Was Du beschreibst hat garnichts mit der menschlichen Natur zu tun. Sondern es ist die Natur selbst die Du beschreibst.

Ich bin großer Fan davon das menschliche Verhalten auf rudimentäre, evolutionsbiologische Grundlagen runter zu brechen :) Unser Verhalten geht immer noch auf Instinkte zurück. Der Mensch hat sich seit der Steinzeit kaum signifikant verändert (außer der besseren Verdauung von Molkereiprodukten) und da der Mensch ein Produkt der "Natur" ist, ist er selbst in seinem Verhalten der Natur untergeordnet.

Nur die kognitive Fähigkeit der Antizipation - welche selbst auch als evolutionärer Vorteil entstanden ist - kann Einfluss auf die Zukunft der Menschheit nehmen... wird aber auch gerne ignoriert.

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Schwarzcore  18.01.2023, 01:43
@II99II

Da der Mensch eben Teil der Natur ist kann er sich a priori auch nicht widernatürlich verhalten.

Der Mensch wird sich, ebenso wie der genannte Löwe, auch nur solange ausbreiten wie er Nahrung findet oder seine Nahrungsquelle erweitert. Als Omnivoren stehen ihnen da nur mehr Quellen zur Verfügung.

Großflächiges Artensterben gehört ebenso zur Natur wie das Spezies Einfluß auf ihre Umwelt nehmen. Einige Wissenschaftler gehen z.B. davon aus der Einschlag eines Kometen (o.ä) das Aussterben der Dinosaurier nur beschleunigt hat und ihre Zeit ohnehin vorbei war.

Der einzige Unterschied ist das der Mensch möglicherweise etwas gegen sein Aussterben unternehmen kann. Z.B. muss er früher oder später die Erde verlassen.

Was aber zurück zur vermuteten menschlichen Natur führt. Es ist ja nicht nur so das der Mensch mitunter gegen seinen eigenen Interessen handelt sondern das diese Interessen auch noch gegensätzlich sind, da der Mensch eben nicht ausschließlich auf rudimentäre, biologische Grundlagen runterzubrechen ist. Löwe, Lamm und Ratte haben alle die gleichen Interessen. Kennst Du eine kennst Du alle, mal salopp formuliert. Ratten in den USA haben die selben Interessen wir in China. Meist Fixxen und Frexxen.

Der Mensch ist da schon deutlich komplexer und während manche Menschen ihren Kopf einfrieren lassen um möglichst ewig zu existieren tendieren andere eher zu Massenselbstmord a la Jonestown.

Unter solchen Umständen eine menschliche Natur überhaupt zu formulieren ist schon heikel. Viel schwieriger ist es aber noch die Menschen zu einem gemeinsamen Handeln zu bewegen. Vermutlich unmöglich. Wenn man nicht auf Methoden wie die der ENGSOZ oder der Ordnung zurückgreifen mag.

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II99II  18.01.2023, 04:51
@Schwarzcore

Das sehe ich etwas anders.

Meist Fixxen und Frexxen.

Das trifft de facto auch auf die meisten Menschen zu, wenn man sich die breite Masse ansieht. Mode, Make-Up, Statussymbole wie teure Uhren, protzige Autos und anderer Eigentum, sind über-komplexe Ausdrucksweisen von "Fixxen".

Ob der Pfau seine Federn aufstellt, oder der Mensch seinen imaginären Grad an Selbstverwirklichung im Rahmen gesellschaftlicher Normen zur Schau stellt, macht keinen Unterschied. Beides sind Formen von Balzverhalten und Sexualität spielt eine übergeordnet wichtige Rolle im Alltagsverhalten, weil der Erhaltungstrieb ein bestimmender Urinstinkt ist.

Der Mensch kann das kognitiv erfassen und beschreiben, sich dem aber nicht entziehen.

Der Mensch ist da schon deutlich komplexer und während manche Menschen ihren Kopf einfrieren lassen um möglichst ewig zu existieren tendieren andere eher zu Massenselbstmord a la Jonestown.

Beides sind kein Beweis für eine "einzigartige, menschliche Komplexität", sondern nur profane Perversionen von eigennützigen Bedürfnissen: ewiges Leben oder ewige Seligkeit. Es zeigt eher die Schwächen und Fehler des ausgeprägten "Ich-Bewusstseins", welches nur ein Beiwerk der evolutionären Fähigkeit zur Antizipation ist.

Der Mensch wird sich, ebenso wie der genannte Löwe, auch nur solange ausbreiten wie er Nahrung findet oder seine Nahrungsquelle erweitert.

Der Mensch ist seit der neolithischen Revolution eben kein Bestandteil eines "natürlichen" Ökosystems mehr; seitdem er gestalterisch/künstlich auf diese Umwelt einwirkt.

Z.B. muss er früher oder später die Erde verlassen.

Das sehen ich nicht als "natürliches Verhalten" an, sondern als technisch und zudem auch utopisch, denn wohin soll er die Erde verlassen? In einer Blechdose (Generationenraumschiff) im absolut lebensfeindlichen und extrem leeren Weltraum? In der Hoffnung das er in den nächsten 10.000 Jahren zufällig auf einen Planeten stößt, der habitable Bedingungen liefert wie auf der Erde?

Aktuell könnte man nicht mal Menschen auf eine 9-monatige Reise zum Mars schicken, in dem Wissen das sie sich auf engstem Raum irgendwann gegenseitig umbringen...

Großflächiges Artensterben gehört ebenso zur Natur wie das Spezies Einfluß auf ihre Umwelt nehmen.

Es gab niemals eine andere Art, die systematisch fossile Brennstoffe oder Kernspaltung nutzt oder andere Ressourcen abbaut und verbraucht. Man spricht nicht umsonst vom "anthropogenen Treibhauseffekt", da die freigesetzten Mengen an Kohlenstoffdioxid absolut antizyklisch zu allen natürlichen Prozessen stattfinden = widernatürlich.

Unter solchen Umständen eine menschliche Natur überhaupt zu formulieren ist schon heikel.

Das ist eigentlich sehr simpel. Um Tommy Lee Jones zu zitieren: "ein Mensch ist intelligent. Viele Menschen sind ein dummer, hysterischer Haufen" :)

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Schwarzcore  19.01.2023, 01:38
@II99II

Termiten,Pilze,Algen,Pflanzen,Korallen,Vögel ...unzählige Arten und Spezies verändern ihren Lebensraum. Gestalten ihn nach ihren Bedürfnissen um. Der Mensch bloß in grösserem Maßstab.

Wieso siehst Du das nicht als natürliches Verhalten? Ganz im Gegenteil ist es das natürlichste Verhalten seinen Lebensraum nach Bedarf zu wechseln. Das machen Lachse, Zugvögel, Schildkröten u.v.m. Amphibien u.a. wechseln sogar das Element.Und wenn die Kacke am dampfen ist flieht sowieso jedes Lebewesen, je nach Möglichkeit in bessere Gefilde. Und auf der Erde ist das Leben, vollkommen natürlich, mit einem Haltbarkeitsdatum versehen, spätestens aber natürlich schon lange vorher wenn die liebe Sonne sich verabschiedet.

Der Mensch MUSS die Erde verlassen und vielleicht gelingt es ihm (und das wäre in der Tat widernatürlich) soger noch einige Spezies vor dem unvermeidlichen Ende zu retten. Bzw. das Ende etwas hinauszuzögern, denn das Ende allen Lebens ist auch schon festgeschrieben. Denn auch das Universum hat ein MHD.

Vollkommen natürlich wird alles Leben irgendwann enden. Für immer und ewig.

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Die Natur kann man nicht ändern…man könnte mit totalitärem Druck und Zwang was bewirken

gottesanbeterin  16.02.2023, 04:11

Man braucht auch die Natur nicht zu ändern.

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Highner64  16.02.2023, 14:46
@gottesanbeterin

Ich denke, wir sprechen hier von der menschlichen !! Natur. Also der Art und Weise, wie der Mensch ist. Könnte man dies ändern, z.B. das Machtstreben, Gewaltbereitschaft, Egoismus, etc. nehmen, wäre bestimmt etwas gewonnen. Das geht aber nicht.

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Menschen von sich aus können das nicht, weil der Teufel stärker ist. Einzelne schaffen das aber mit dem Geist des allmächtigen Gottes. Kriegt nicht jeder! - Lukas 11:13, Johannes 6:44

gottesanbeterin  16.02.2023, 15:20

Jede/r hat es doch selbst in der Hand, ob sie/er der Versuchung nachgibt oder nicht.

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