Ich saß eben am Bahnhof und habe gewartet. Nichts Besonderes, dachte ich. Doch dann kam eine Clique von vier Leuten und setzte sich neben mich. Alle so perfekt gestylt, so mühelos cool. Baggy Jeans, Loafer, dünn gezupfte Augenbrauen – diese ganz bestimmte Ästhetik, die so sehr nach Freiheit und Selbstverständlichkeit aussieht…währenddessen bin ich fett, hässlich, ungestylt und hasserfüllt.
Sie waren jung, schön, laut und lebendig. Und dann sprachen sie – völlig selbstverständlich – über den Film Die sieben Samurai. Ja, diesen alten japanischen Klassiker. Ich war baff. Ich hätte ihnen das nicht zugetraut, ehrlich gesagt. Und irgendwie hat mich das beeindruckt. Ich fühlte mich klein und außen vor.
Dann sagten sie, sie wollten noch zu einer Hausi. Und nächste Woche fliegen sie ja irgendwo hin über Indien und in Japan waren sie auch schon für 1 Monat chillen…Ich weiß nicht, warum das in mir so viel auslöst, aber ich konnte kaum wegsehen. Ich kenne sowas nicht. Dieses Sich-treiben-lassen. Dieses Teil-sein-von-etwas. Ich war neidisch. Und auch traurig.
Ich habe niemanden, der mit mir etwas unternimmt. Ich fühle mich oft wie ein Zuschauer in einer Welt, in der alle anderen mitspielen dürfen – nur ich nicht.
Ich würde so gerne dazugehören. Oder zumindest verstehen, wie das geht. Diese Leichtigkeit, dieses Selbstverständnis, diese Ästhetik… ich bewundere das. Aber ich weiß nicht, wie ich da je mithalten soll! Ich denke nicht das diese vier Personen bewusst ist was sie ausgelöst haben!