Wie Definiert man eigentlich "Männlichkeit"?

17 Antworten

Neben den körperlichen Eigenschaften, gibt es eben auch noch andere eigenschaften ( Charakter ), die jeder Mensch / Frau dann anders stark als männlich oder unmännlich definiert.

Heutzutage sind solche Definitionen so schwer, weil die Übergänge so fliessend sind. Außerdem ist das sehr subjektiv. Generell halte ich von diesem "Das ist nur für Jungs" oder "Das ist nur für Mädchen" so gut wie nichts.
Was für den einen sehr männlich ist, geht für den anderen gar nicht. Zum Beispiel pinke Pullover. Manche sagen "Only real men wear pink sweaters" und andere sagen: "Pink ist was für Frauen."
Solche Dinge wie ein 3-Tage Bart sind für mich männlich oder Muskeln aber ein Dünner, der nicht so viel Glück hat mit dem Bartwuchs kann genauso männlich sein.
Jeder sieht das anders.. ich finde zum Beispiel solche Sachen wie Manieren (z.B. Frau den Stuhl vorziehen, dass sie sich setzen kann) und sowas sehr männlich.


MawaMarjuschka  03.03.2018, 13:29

Das hat auch nichts mit Männlichkeit zu tun Es hätte genauso gewachsen sein können, dass die Frau dem Mann den Stuhl vorzieht. Die Avancen sind meist von Attraktivität abhängig, was jeweils auf das andere Geschlecht schöner wirkt.Sehr schlanke Männer haben oft einen viel stärkeren Bartwuchs als dicke Männer.

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Männlichkeit als Charakterzug

"Männlichkeit" bedeutet für mich nicht, sich maskulin zu kleiden, oder dominant zu verhalten, sondern Verantwortung in der Gemeinschaft zu übernehmen.

Wenn man sich Männlichkeitsriten bei indigenen Völkern ansieht, dann wird deutlich, dass es nicht darum geht, zu einem Macho zu werden, sondern "erwachsen" zu werden und in der Gesellschaft anerkannt zu werden.

Damit ist "Männlichkeit" für mich eigentlich etwas, das man meist eher mit dem Begriff der "Volljährigkeit" in Verbindung bringt - verantwortungsbewusst zu sein und seine Aufgaben ernst zu nehmen.

Es gibt also viele volljährige Menschen, die zwar biologisch männlichen Geschlechts sind, aber für mich persönlich keineswegs männlich verhalten.

Männlichkeit als Marketing

Diese ganze Diskussion um Äußerlichkeiten ist aus meiner Sicht eigentlich absolut überflüssig und teilweise auch ein Produkt der Konsumgesellschaft.

Ich erinnere mich, als plötzlich der Begriff "Metrosexualität" als Begriff für Männer aufkam, die pflegende Kosmetikprodukte, Anti-Age-Creme, und dergleichen nutzen.

Damals erlebte auch das Ideal des unbehaarten Bauchmuskelfetischismus ("Sixpack") eine besondere Blüte.

Es kam die Frage auf, ob ein Mann, der seinem Aussehen besondere Pflege angedeihen lässt, überhaupt noch "männlich" ist.

Dieser Stereotyp wurde meiner Meinung nach gezielt künstlich geschaffen, um die Marktlücke der "for Men" Produkte endlich schließen und neue Kunden gewinnen zu können.

Gleichzeitig führte er zu einer Diskussion, ob Männer nicht auf diese Weise vorsätzlich androgyner, weicher und zum "Softie" gemacht werden sollten.

Männlichkeit und Kultur

Hier schon mehrfach genannte Merkmale wie muskulöser Körperbau lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, als Statuen von perfekt proportionierten, athletischen Gestalten überall präsent waren.

Männlichkeit wird häufig in Verbindung mit Machismo gebracht und das Klischee vom heißblütigen Südländer, der mit starken Armen eifersüchtig über seine Partnerin wacht, ist mittlerweile allgemein bekannt.

Die modernen Stereotypen der Männlichkeit bewegen sich zwischen dem Typ des "einsamen Wolfs" wie er in Western inszeniert wird, dem sportlichen "Sunnyboy" bis hin zum erfolgreichen "Macher", etwa als Geschäftsmann.

"Männlichkeit" ist also von Ort und Zeit abhängig und solche Konzepte unterliegen auch immer einer Veränderung und Neudefinition.

Heute würde zB längst nicht jede Frau den fiktiven Privatdetektiv Thomas Magnum (Tom Selleck) mit dickem Schnurrbart und Brustbehaarung als attraktiv ansehen.

Meine Meinung

Ich bin biologisch männlich und habe sicher auch Charakterzüge, die durch eine westliche Vostellung von männlichem Verhalten geprägt sind. Auch fühle ich mich vom weiblichen Geschlecht angezogen

Das war es aber auch schon - ich kleide mich nicht nach der neusten Herrenmode, zelebriere keinen Körperkult und auch sonst ist mir mein Geschlecht ziemlich egal.

Ich denke, man kann sich auch über andere Dinge definieren, als ausschließlich über sein Geschlecht und geschlechtsspezifische Stereotypen.

Persönlich finde ich diesen "Männlichkeitswahn" eher lächerlich. Ich bin in erster Linie ein Mensch mit vielen Eigenschaften Qualitäten - irgendein Chromosom und ein paar Genitalien sind wirklich kein besonderes Merkmal für mich.

Es gibt viele Definitionen von Männlichkeit, aber diese wirken auf mich in der Regel aufgesetzt.

Medizinisch ist es wohl der Vorrat an Testosteron im Körper, der die Männlichkeit ausmacht.

Melkor421 
Fragesteller
 10.02.2016, 15:56

Warum ist dann vielen die Männlichkeit wichtig?

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Suboptimierer  10.02.2016, 16:02
@Melkor421

Die Männlichkeit ist nicht wichtig, sondern im Wettbewerb unter Männern hervorzustechen. Diese Merkmale werden dann gerne als "Männlichkeit" bezeichnet.

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MawaMarjuschka  03.03.2018, 13:34
@Melkor421

weil der embroynale Urzustand immer weiblich ist. Es ist Männer nur wichtig, nicht mit Frauen verwechselt zu werden, weil das Frauen nicht anziehend finden. Würden Frauen bspw. keine Röcke tragen, würde das als männlich gelten, weil keine Verwechslungsgefahr besteht.

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Suboptimierer  03.03.2018, 18:10
@MawaMarjuschka

Das sehe ich anders, mehrfach sogar. Dass man als Heterosexueller nicht auf das gleiche Geschlecht steht und so auf Unterschiede achtet und wo keine sind, diese kreiert ist beidseitig. Frauen können Hosen tragen, ohne männlich zu wirken. Wollen sie aber ihre Weiblichkeit betonen, tragen sie Frauenkleidung.

Frauen betonen lieber ihre Weiblichkeit und haben auch sehr viel mehr Möglichkeiten, zumindest optisch durch Kleidung und Schminke.

Der embryonale Urzustand hat mit dem Ganzen hier sicherlich herzlich wenig zutun. Das wirkt ohne nähere Erläuterung für eine Begründung sehr an den Haaren herbei gezogen.

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Jeder kann für sich selber entscheiden was für ihn männlich ist, was nicht und ob es für ihn wichtig ist.

Melkor421 
Fragesteller
 10.02.2016, 15:09

Ich meinte allgemein, ist es heute noch wichtig? Ich denke schon..

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19hundert9  10.02.2016, 15:10
@Melkor421

Ich denke nicht, da wird schon auf anderes geachtet, was ich auch für richtig halte.

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Melkor421 
Fragesteller
 10.02.2016, 15:17
@19hundert9

Ich denke schon das es auch noch heute wichtig ist..

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19hundert9  10.02.2016, 15:20
@Melkor421

Und das ist eben der Unterschied, du denkst es und ich nicht. Das meinte ich mit jeder muss es selber entscheiden, weil du es für wichtig hältst soll es für mich auch wichtig sein? Ne leider nicht.

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Melkor421 
Fragesteller
 10.02.2016, 15:20
@19hundert9

Nein aber es gibt viele Leute denen es wichtig ist.

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19hundert9  10.02.2016, 15:21
@Melkor421

Und das ist toll für diese Leute, aber allgemein kann man es nicht sagen.

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19hundert9  10.02.2016, 15:24
@Melkor421

Früher bestimmt, da der Mann das Oberhaupt der Familie, der Beschützer und "Essenholer" war. Das trifft heute nicht mehr zu, es gibt bestimmt noch solche Familien, aber nicht mehr so wie früher.

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