Wie das Essen in Deutschland während der 70er?

2 Antworten

In den 70er Jahren hatte man bei Weitem nicht das Ernährungswissen wie heute, zumindest nicht der Durchschnittsbürger.

Es gab keine Bioläden oder Bio-Nahrungsmittel. Vegetarisch oder gar vegan waren kein Thema. Die mediterrane und asiatische Küche mit ihren gesunden Einflüssen, z.B. viel Knoblauch oder scharf würzen, waren noch kaum bekannt. In den Supermärkten gab es vieles noch gar nicht, was es heute an gesunden oder alternativen Produkten gibt, z.B. Tofu, Avocado, Sesam, Kurkuma, Olivenöl und so vieles mehr. Noch nicht einmal Vollkornprodukte gab es, mit Ausnahme von Schwarzbrot und Knäckebrot. Vollkornspaghetti z.B. gibt es gerade mal seit Ende der 80er. Gute Zuckeralternativen gab es ebenfalls kaum. Ja, und noch nicht einmal die Unterscheidung zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren hatte man, die kam erst Anfang der 80er auf und wurde zunächst belächelt.

In den 70ern kannte man nur Quark, Joghurt, mageres Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Salat als gesundes Essen. Darüber hinausgehende Gesundheitsempfehlungen gab es nur wenige.

Aber der Ernährungsalltag der meisten Menschen sah sowieso anders aus. Morgens Weißbrot mit Butter und Marmelade, oder Eiern, Mittags viel Schweinefleisch mit Kartoffeln in fetten Soßen, und Pudding als Nachtisch, abends fette Wurst- und Käsebrote waren das Normale. Dazwischen aß man oft noch Kuchen. Es wurde sehr viel Kaffee und Alkohol getrunken, 50% der Erwachsenen rauchten. Auch Softdrinks und Kartoffelchips abends vor dem Fernseher waren in größter Mode.

Man war auch noch etwas naiver als heute, hat der Werbung und den Markenartikeln mehr geglaubt. Viele Mütter glaubten z.B. allen Ernstes, Kinderschokolade oder Ritter Sport Joghurt wären gesund - weil angeblich viel Milch/Joghurt drin war. Oder Nimm-Zwei-Bonbons - soo viele Vitamine, LOL!

Viele Menschen waren zudem noch kriegstraumatisiert und meinten, viel Fleisch und viel Fett seien etwas Gutes.

In den 70ern wurde man in Deutschland im Durchschnitt 70 Jahre alt.

: )

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das typische Frühstück war Brot, Butter, Marmelade, Honig. Brötchen gab es bei uns nur Samstags. Sonntags gab es oft einen Hefezopf, den meine Mutter gebacken hatte und den man mit Butter bestrich und in Kaffee oder Kakao getaucht hat, zum Frühstück.

Mittagsessen war meist typisch deutsche Küche. Meist Kartoffeln, Gemüsebeilage, Salat, Wurst, Fleisch, Soße. Aber auch häufig Eintöpfe und Suppen. Wenn ich mich recht erinnere, waren Mittwoch und Samstag so die typischen Eintopf- und Suppentage. Freitags gab es häufig Fisch. Sowas wie gebackenes Kabeljaufilet mit Kartoffelsalat, gebratene Forelle mit Bratkartoffel und Salat oder eingelegte Heringsfilets mit Pellkartoffel. Aber auch Reibekuchen mit Apfelmus war ein typisches Freitagsessen, weil ohne Fleisch. Sonntags gab es meist einen Braten, Klöße, Gemüse.

Das typische Abendessen bestand wieder aus Brot und Butter, dazu Wurst, Käse, Gewürzgurken, Tomate.


Venus345  30.11.2024, 14:49

sehr gut getroffen finde ich, bei uns gab es früher als wir noch welche Kühe hatten, hat meine Oma immer Gaisburger marsch gemacht mit einem Würstle.

Gegsoft  30.11.2024, 15:01

Ganz genau so war es auch bei uns. Meine Mutter hat auch öfter Pfannkuchen oder »Reibedatschi« gemacht und dazu gab es Apfelmus oder –kompott .