Wie bedeutsam waren die Erkenntnisse welche Christa & Günter Guillaume im Westen erhielten für die DDR Führung?

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Die Affäre Guillaume

 Für die Hauptverwaltung A (HV A), die Abteilung für Auslandspionage im Ministerium für Staatssicherheit (MfS), war der unentdeckte Aufstieg ihres Spions in den inneren Kreis der Bonner Machtzentrale ein Triumph – bis zu seiner Enttarnung. Dann verwandelte sich der vermeintliche Coup in ein Eigentor. Der darauffolgende Rücktritt Willy Brandts war nämlich auch ein Rückschlag für die neue Deutschlandpolitik der DDR, die sie seit Beginn der 70er Jahre verfolgte.

Die Stasi-Akten zum Fall Guillaume

In den heute noch zur Verfügung stehenden Stasi-Akten schlägt sich die Tätigkeit Günter Guillaumes nur eingeschränkt nieder. Weil die HV A ihren gesamten Aktenbestand während der Auflösung des MfS 1989/90 vernichten durfte, sind die Überlieferungen dürftig. Vor allem die in den 90er Jahren von Archivaren des Stasi-Unterlagen-Archivs entschlüsselten Datenverarbeitungsprogramme der HV A, die SIRA-Teildatenbanken, geben zumindest einen Einblick in die Tätigkeit der Guillaumes.

Überliefert sind dort die beiden Decknamen "Hansen" (Günter Guillaume) und "Heinze" (Christel Guillaume) sowie ihr Erfassungsdatum bei der HV A: 9. September 1954 für "Hansen" und 30. Oktober 1958 für "Heinze". Auch die Anzahl der von ihnen gelieferten Informationen und deren Inhalt sind über diverse SIRA-Teildatenbanken zu finden.

Insgesamt war der nachrichtendienstliche Wert von Guillaume für das MfS nicht herausragend, er war zweifellos keine Spitzenquelle. Vom 30. Juli 1969 bis 8. April 1974 übermittelte Guillaume in 23 Fällen SPD-Interna, in zwölf Informationen zu Fragen der Regierungspolitik und in neun zu Gewerkschaftsfragen.
 - (Politik, Deutschland, Geschichte)
Woropa  02.03.2023, 09:04

Total interessant, was du da schreibst. Das wusste ich noch nicht, obwohl ich mich sehr für die DDR-Geschichte interessiere.

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