Widerspruchslösung - eine Art Irreführung?
Wenn bestimmt werden sollte, das JEDEM Organe entnommenen werden dürfen, sofern nicht widersprochen wird, kann man dann noch von Organspende reden?
Denn meiner Meinung muss das Kind dann einen neuen Namen bekommen. Spenden sind meiner Meinung nach IMMER freiwillig und IN JEDEM FALL bedingungslos.
Wenn wir es einfach so nennen wie es ist, dann könnte die Diskussion auch wieder zielführender sein.
Also nicht die Frage "Organspende mit Widerspruchslösung oder ohne" sondern "Organentnahmepflicht oder Organspende".
4 Antworten
Guter Punkt, die Widerspruchslösung beinhaltet ja in jedem fall, dass jeder dazu und jederzeit nein sagen kann.
das Problem ist nur, dass viele Leute sich keine Gedanken machen. In Umfragen ergibt sich immer wieder, dass ca. 75-80% der Bevölkerung sich für Organspende aussprechen, wenn eine Situation eintritt, der ohne Vorabsprache die Angehörigen zu entscheiden haben, da wird allerdings nur in ca 20% mit ja beantwortet - und für diese Diskrepanz ist die Widerspruchslösung ideal, da dies den eigentlichen Wunsch der Bevölkerung widerspiegelt.
Ich denke mal, dann entscheidet der der Gesetzliche Vormund.
Die haben oftmals einen Betreuer, der das in ihrem Sinne entscheiden könnte
Sich für Organspende aussprechen und selbst spenden wollen sind denke 2 verschiedene Dinge. Der Grund weshalb etliche zögern ist weil man eben nicht sicher sein kann das man nicht leichtfertig geopfert wird.
Spenden sind nicht freiwillig. Es ist vielmehr eine Anerkennung für eine Leistung, die nicht ausgeglichen werden kann.
Auch Computer oder Autos können Spender sein, um anderen Geräten zu neuem Leben zu verhelfen. Die Willenserklärung ist nicht relevant.
Grundsätzlich ist Organspende eine moralische Frage, vor der sich kein Staatsbürger ab 16 Jahren drücken kann. Seine Antwort ist ein klares ja oder nein, kann sich aber jederzeit ändern.
Bei der Widerspruchslösung geht es rein um die Bürokratie. Es geht um eine Lösung, die am wenigsten Papier, Druckerschwärze, Geld, usw kostet.
Entschuldige bitte, aber das sehe ich komplett anders. Computer und Autos sind nur dann Spender, wenn ihr Besitzer, also du oder ich, das wollen.
Somit hingt der Vergleich.
Spenden sind IMMER freiwillig, alles andere ist eine Pflichtabgabe. Und wofür soll die Anerkennung sein? Welche Leistung? Von wem?
Mit Moral hat Spende aus meiner Sicht auch überhaupt nichts zu tun. Denn das versuchen ja einige. Wir bekomme Organe aus dem Ausland und nun kommt die Moralkeule. Denn das darf ja nicht sein, denn im Ausland werden auch Organe benötigt.
Und die Widerspruchslösung ist auch meiner Sicht auch unter folgendem Gesichtspunkt falsch: Meine Zustimmung zu etwas als gegeben zu nehmen ist schwierig. Nicht umsonst müssen Anbieter im Internet immer um Zustimmung bitten und wir klicken es an oder nicht.
Und so muss es mit der Organspende auch sein.
Nicht umsonst müssen Anbieter im Internet immer um Zustimmung bitten und wir klicken es an oder nicht.
Und so muss es mit der Organspende auch sein.
Und siehe Datenschutz wo es auch so ist, da interessiert es keinen von denen die bitten müssten. Selbst hier auf der Plattform geht es nach dem Motto friss oder geh, oder Zahle.
Gemeint ist die Opfergabe als Leistung vom Spender. Ich sehe darin das Auto als Spender, aber du kannst auch den Besitzer als Spender sehen.
Die Anerkennung sorgt für Ausgleich, z.b. Niere gegen Bares. Ich habe Moral mit Ethik verwechselt. Das Problem ist, dass es ungewiss ist, welche Entscheidung die Richtige ist, dennoch muss sie getroffen werden. Deshalb macht es aus meiner Sicht keinen Unterschied, ob man von einer Zustimmung oder Ablehnung ausgeht.
Organentnahmepflicht
niemand ist verpflichtet, seine Organe zu spenden. Es soll auch zukünftig niemand dazu verpflichtet werden. Auch mit der Widerspruchslösung hat jeder die Möglichkeit "nein" zu sagen. Somit ist es eine Pflicht sondern ist und bleibt freiwillig.
Naja, wenn ich nicht aktiv widerspreche, dann wird es getan. Egal, ob ich oder meine Angehörigen es wollen. Somit Zwang bzw Pflicht.
Und den Widerspruch "vergessen" ist schneller zu als gedacht. Sei es aus Faulheit oder einfach nur aufgrund der Anforderungen des alltäglichen Lebens. Da gerät das schnell in Vergessenheit.
Oder umgekehrt: Zum Stichtag widerspreche ich. Im Zweifelsfall auch einfach nur, um ersteinmal widersprochen zu haben. Dann kann ich es nicht vergessen. Und später setze ich mich damit mal ernsthaft auseinander. Und wir wissen was passiert: Dieses "später" wird wohl eher zum "nie".
Nein. Ich bin nicht verpflichtet zu widersprechen. Aber der Doc ist verpflichtet, mir alle weiterhin verwertbare Organe zu entnehmen.
kann man dann noch von Organspende reden?
Ja. Die die bereit sind, nach ihrem Tode ihre Organe unentgeltlich anderen zur Verfügung zu stellen, spenden ihre Organe. Wer das nicht will, kann das sagen und spendet eben nicht.
Alex
Wie ist das mit Menschen, die aufgrund von geringer Bildung oder einer Behinderung nicht in der Lage sind, einen Widerspruch einzulegen?