Widerspruch im Text über Wirtschaft/Ungleichheit?
Verstehe null, warum der Autor sagt, „realer Anstieg in allen Gruppen“ und dann sagt er danach „kaum oder kein Anstieg in unteren Schichten“:
„Für alle Gruppen sind die realen Einkommen und Stundenlöhne in dieser Zeit (in den wirtschaftlichen Boomjahren von 2014 bis 2019) gestiegen. Auch Rentnerinnen und Rentner haben einen deutlichen Zuwachs ihrer Rentenzahlungen erfahren. (…)
Denn die realen Einkommen der Menschen, die zu den unteren 20 bis 30 Prozent zählen, sind in den vergangenen beiden Jahrzehnten nicht oder nur kaum gestiegen.“
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-09/ungleichheit-einkommen-gehaltsentwicklung-energiekrise
Kann mir das bitte jemand erklären? Danke
2 Antworten
Mit "Gruppen" bezieht er sich womöglich auf Altersgruppen. Schichten - untere Einkommensschichten. Beide Kategorien überschneiden sich.
Aber weiß nicht genau, ob das jetzt dein Verständnisproblem ist.
Er sagt genau das, was du hervorgehoben hast: Bei allen liegt ein realer Anstieg vor, aber gerade bei den Ärmsten ist er besonders gering.
„realer Anstieg in allen Gruppen“ und dann sagt er danach „kaum oder kein Anstieg in unteren Schichten“
So viel kann ich schon sagen, ohne den Text gelesen zu haben.
Jetzt lese ich den Text.
Sorry, aber der Autor kann nicht verständlich schreiben. Er sagt, untere Einkommen hätten gar nicht profitiert vom Boom, während er ein paar Sätze darüber geschrieben hat, dass alle Gruppen, also auch Einkommensschwache, höhere Einkommen verzeichnet hätten. Du scheinst nicht zu verstehen, worin der Widerspruch liegt.
Anstieg für alle bedeutet nicht kein Anstieg für Arme.
Entschuldige bitte. Wenn du rein formale Logik auf Texte anwendest, die mit Zusammenhängen arbeiten, die du ausblendest, kannst du immer wieder scheinbare Widersprüche entdecken. Der Text ist trotz des formalen Widerspruchs gut verständlich. Das kannst du auch an den Kommentaren erkennen, die alles andere an ihm auszusetzen haben als Unverständlichkeit.
Man braucht dafür keinen Zusammenhang, er widerspricht sich in seinem eigenen Text selbst, der Typ hat keine Ahnung. Warum sagt er nicht gleich, dass Geringverdiener gar nicht profitieren, anstatt zu behaupten, jeder einzelne (ALLE) hätte einen Anstieg des Lohns erhalten?
Wenn du das nicht erkennst und die Leute in den Kommentaren auch nicht, seid ihr nicht auf meinem Level 💀😭.
kannst du immer wieder scheinbare Widersprüche entdecken.
Nein, das war der erste Text in einer Klausur, der keinen Sinn ergab und einen Widerspruch beinhaltet. Und es ist nicht nur „scheinbar“, sondern tatsächlich so.
Gut, dass du mir das jetzt erklärt hast. Jedenfalls habe ich jetzt verstanden, was du meinst.
Nach der Lektüre des Textes: In der Zeit bis 2019 hatten die Einkommensschwachen wegen der geringen Inflation (mehr oder minder null) noch reale Steigerungen, trotzdem waren vergleichsweise schlechter dran als je zuvor. Sobald wieder Inflation kommt [und sie kam ja auch nicht zu knapp] wird es noch weiter bergab gehen für sie.
Zitat "Tatsächlich hat sich also die Ungleichheit vergrößert – nie war sie bei den verfügbaren Einkommen der Haushalte größer als 2019. Sie war 2019 sogar noch höher als im Krisenjahr 2005, als es mehr als fünf Millionen Arbeitslose gab."
Ich habe kurz noch weiter gelesen. Da beschäftigt sich der Autor gerade mit deinem Argument und gibt seine Gründe an, weshalb er es ablehnt.
Was willst du mehr?
Natürlich brauchst du seiner Argumentation nicht zu folgen, aber sie ist klar und deutlich genug.