Western oder Englisch?

10 Antworten

Also ich reite Englisch und bin der Meinung, dass es das Beste ist, mit Impulsen wie beim Westernreiten zu reiten aber ansonsten mit Englischem Sitz, Lektionen, Ausrüstung... Ich persönlich finde Westernsättel etwas schwer und lang, für viele Pferde sind sie zu lang und verhindern dadurch vernünftiges Biegen. Was die Lektionen angeht gymnastizieren meiner Meinung nach Englische mehr.

An alle Westernreiter: Ich habe nicht wirklich Ahnung vom Western reiten, evtl sind das nur Klischees, ihr könnt mich gerne belehren, allerdings freundlich und nicht nach dem Motto alles was du sagst ist falsch und reiten kannst du auch nicht😉

Und an alle : Das ist meine persönliche Meinung, nach der hat Pepper278 schließlich gefragt, also BITTE nicht unnötig haten😘

LG

Woher ich das weiß:Hobby
Urlewas  11.10.2021, 08:13

Das mit den „Impulsen“ ist eigentlich auch beim „englischen“ so gedacht. Das Pferd sollte auf einen Impuls reagieren, und dann mit den Hilfen nur noch begleitet werden. Dauerdruck ist nicht Sinn der Sache, obwohl es leider oft falsch gemacht wird. Beim Westernreiten wird lediglich mehr Selbstständigkeit vom Pferd erwartet, während es beim Englischen immer die Hilfen des Reiters abwarten soll.

3

Ich reite Englisch und finde hier auch die Ausrüstung besser, aber Western reiten finde ich auch nicht schlimm..

Woher ich das weiß:Hobby
Von Experte Hjalti bestätigt

Artgerecht ist das, was physiologisch gesund arbeitet.

Andersrum gesagt: Man kann in jeder Reitweise schei... reiten.

Es kommt mehr auch das "WIE" statt auf das "WAS" an. Ich sehe genauso viel Mist bei den Westernreitern wie bei den Englischreitern. Während die Englischreiter ihre Pferde durch die Halle treiben und ausnahmslos ständig der Sporen ans Pferd kommt, finde ich es genauso eklig, wenn die Westernreiter Stops auf Zirkellinien und Möchtegern-fliegende Wechsel üben mit "Hauptsache Kopf tief" - beides nicht zielführend.

Taucht man in die Reitweisen an, findet sich noch so vieles... Es gibt mehr als Englisch oder Western, Schwarz oder weiß. Die "Klassiker", die Akaedmiker, die Franzosen, die Portugiesen, die Vaqueros, alt-kalifornisch, ... Es gibt so viele "Reitweisen", manche davon kann man noch nichtmal betiteln so richtig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Ich bin hier bei Punkgirl - artgerecht ist, was dem Pferd gut tut. Dabei kommt es nicht unbedingt auf die Reitweise an sondern auf das gut gerittene Pferd. Bemuskelung, Balance, Geschmeidigkeit, Gymnastizierung. Ein latschendes Pferd nimmt ebenso Schaden, wie ein aufgerolltes. In Schräglage durch die Kurven ist schlecht, sieht man oft genug, egal, welcher Sattel da jetzt auf dem Pferd liegt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Keine Reitweise ist artgerechter, sondern die jeweilige Ausführung. Ich reite klassisch, einfach weil es sich so ergeben hat. Und ich bin froh darüber. Denn dadurch ist man relativ flexibel und kann sich zumindest in gewissem Maße auf andere Reitweisen einstellen. Ich hatte auch schon Westernpferde als Reitbeteiligung, und das ging problemlosn zumindest auf niedrigem Niveau. Umgekehrt wäre das viel schwieriger: es gibt nicht viele Westernreiter, die sich auch in einem englischen Sattel auf einem „normalen“ Warmblut zurechtzufinden.

dariapferdegirl  11.10.2021, 08:15
es gibt nicht viele Westernreiter, die sich auch in einem englischen Sattel auf einem „normalen“ Warmblut zurechtzufinden.

nicht nur Warmblüter werden englisch geritten
Haflinger, Araber, Vollblüter, Ponys, Friesen, Spanier
etc?
werden auch einige englisch geritten

0
Urlewas  11.10.2021, 09:31
@dariapferdegirl

Darum geht es doch überhaupt nicht. Man konnte auch ein Buch schreiben. Ein für den Sport gezogenes Warmblut ist jedenfalls so ziemlich das letzte, wo sich der typische Westernreiter drauf setzen würde - noch dazu mit einem Sattel, der im nicht den gewohnten Komfort bietet.

Und erst recht nicht auf ein Vollblut unterm Rennsattel. Er käme mit einem „klassisch - barock“ gerittenen Friesen überhaupt nicht klar, und würde sich erst recht nicht der Herausforderung stellen, ein 5- Gang - Pony reiten zu wollen.
lch kann sie alle reiten - egal, ob sie „englisch“ ausgebildet sind, oder eben entsprechend anderer Richtungen, und das ist überhaupt nichts besonders für jemanden, der klassisch „englisch“ reiten kann.
Diese Flexiblität hat ein Westernreiter dagegen gewöhnlich nicht. Dessen Ambitionen enden schon beim Sattel. Ganz zu schweigen von Größe und Charakter. Da würde er auf dem Friesen genauso Höhenangst bekommen wie auf einem „normalen“ Warmblut, und ein Vollblut ist ihm vom Temperament her viel zu strange. Außerdem ist er daran gewöhnt, dass sein Quarter mehr mitdenkt, und ist verunsichert, weil selber konzentrierter sein muß.

So, ist das nun ausführlich genug, oder brauchst du ne Doktorarbeit von -zig Seiten darüber…? 😉

4
StRiW  11.10.2021, 09:55
@Urlewas

Alle Reitformen des Western entstammen der Kavallerie und diese Arbeit am Pferd ist auch die Basis der englischen Reitkunst.

Nur ist das reine Western nicht kompatibel zum englischen Reitsport der englische aber als Basis fürs Westernreiten.

3
Urlewas  11.10.2021, 10:10
@StRiW

Letzteres ist sehr schwer zu erklären. Und dann werden gern Äpfel mit Birnen verglichen. Dann heißt es: „mit diesem hochausgebildeten Westernpferd kämmst du nicht mal von A nach B!) Stimmt. Käme ich aber auch nicht mit einem klassisch hoch ausgebildeten Pferd. Das hat aber nichts mit der Reitweise zu tun, sondern dass der Durchschnittsreiter nicht genügend Körperbeherrschung besitzt, um ein auf sensibelste Hilfen trainiertes Pferd reiten zu können.

Und eine Umstellung ist natürlich schwieriger, je höher das Niveau ist. Nicht nur von Reitweise zu Reitweise, sondern schon innerhalb der Disziplinen. Ein S- Springreiter wird kann kaum Serienwechsel reiten, und der Dressurreiter käme kaum heil über den S- Parcours. Genauso wird ein Westernreiter, der auf Pleasure trainiert, Rinderarbeit hinbekommen, sondern wird vermutlich vorzeitig den Sattel verlassen, weil das dafür ausgebildete Pferd seine Arbeit selbstständig ausführt…

0
Kaktus800  15.10.2021, 09:59
@Urlewas

Ich behaupte mal ganz kühn, dass jemand, der tatsächlich reiten kann, tatsächlich nicht so große Probleme hat, auf "anders" ausgebildeten Pferden zu reiten, als es seiner "eigentlichen" Reitweise entspricht. Vielleicht entspricht diese Einstellung aber auch nur durch meine Erfahrung in meinem Reitbetrieb, da mein Trainer das Reiten ganz klassisch (weil seinerzeit Western noch nicht so wirklich üblich oder in mode war) gelernt hat. Der setzt sich auch heute noch auf jedes Warmblut/Dressurpferd und steuert es problemlos in jeder Gangart. Und wenn ein Westernreiter, der "eigentlich" Pleasure reitet, dann mit einem Cutting-Pferd nicht zu Schuss kommt, liegt es m.E. nicht am "Westernreiten", sondern am reiterlichen können an sich. Und da liegt meines Erachtens das Problem: das viele Reiter hat nur so viel "reiten lernen", dass es für das eigene Spezialgebiet (oder grad mal zum Ausreiten) reicht, aber halt nicht für "anderes", z. B. den schnellen Richtungswechsel beim Cutten. Das verlangt halt eine andere Sattelfestigkeit als z. B. die Reining oder Pleasure. Das erstaunliche ist eigentlich, dass ein Pferd eigentlich "instinktiv" das macht, was Mensch von ihm möchte, wenn man in der Lage ist, ihm eine entsprechende Hilfe zu geben. Bei uns im Stall sind häufig Fremdreiter (Englisch und Western) und da hört man sehr oft "das kann mein Pferd nicht". Lässt sich in der Regel schnell durch unseren Reitlehrer widerlegen :-) Die Pferde könnens, der Reiter halt nur nicht. Ist aber halt einfacher zu sagen "dafür ist mein Pferd nicht ausgebildet", als diese blöde, extrem schwierige Reiterei selber gründlich lernen zu wollen :-)

0