Wenn Jesus nicht gekreuzigt wurde warum wird es im Koran erwähnt?

14 Antworten

Mehrere User haben es schon ganz treffend auf den Punkt gebracht: es ging einzig und allein darum, das ultimative Glaubensfundament des Christentums zu zerstören - die Auferstehung Jesu. Ohne Kreuzigung keine Auferstehung, ohne Auferstehung keine Sündenvergebung. Ohne Sündenvergebung war das Christentum gescheitert, und es gab "Platz" für eine Nachfolge-Religion.

Viele Faktoren über den Ursprung des Islam sind bis heute nicht vollständig klar. Ich habe ja schon bei einer anderen Frage einmal geschrieben, dass Mohammed auch Kontakt zu christlichen Gemeinden hatte, die in ihren Gottesdiensten apokryphe (nicht von der Kirche anerkannte) Schriften verwendeten. Das "Kindheitsevangelium nach Thomas" bspw. hat den Koran mit beeinflusst, denn eine damals sehr beliebte christliche Legende aus diesem Buch wurde eins zu eins in den Koran übernommen.

Auch der Einfluss von Juden lässt sich im Koran leicht nachweisen, vor allem durch die starke Bewunderung alttestamentlicher Patriarchen wie Adam, Abraham oder Noah. Auch der exzessive Hang zur Gewalt, die im Islam immerwieder vertreten wird, erinnert eher an Passagen aus dem (jüdischen) Alten Testament, als an das (christliche) Neue Testament.

Im Koran finden sich also viele Facetten unterschiedlicher anderer Glaubenssysteme. Man sollte sich dennoch fragen, woher Mohammed, über ein halbes Jahrhundert nach Jesus' Tod gewusst haben will, ob dieser gekreuzigt wurde oder nicht. Eine solche Offenbarung könnte tatsächlich nur von einem Gott (oder einem vergleichbaren Wesen) gekommen sein. In diesem Fall muss man aber festhalten, dass diese Darstellung der des Christentums, das ja angeblich von dem selben Gott stammt, fundamental widerspricht.

Aus atheistischer/agnostischer Sicht muss man also davon ausgehen, dass Mohammed lediglich irgendetwas gesucht hat, womit er das Christentum diskreditieren konnte.

Aus theistischer/gläubiger Sicht sollte man sich hingegen die Frage stellen, wer, wenn nicht Mohammed, diese Geschichte in den Koran eingebracht hat - der Gott Abrahams, Jahwe, kann es eigentlich nicht gewesen sein...

brettpit  22.04.2017, 08:26

Halbes Jahrtausend-- meinst wohl...

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LordofDarkness  22.04.2017, 10:26

Arrgh, dabei hab ich extra nochmal drüber gelesen... Danke für den Hinweis, du hast natürlich Recht^^

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Die Antwort auf Deine Frage ist die Gleiche warum im Koran steht, dass Allah keine Kinder hat.

Es geht einzig und allein darum, Jesus Christus klein zu halten oder zu vernichten.

Auch wenn es eine alte Leier ist:  Der Gott des Islam ist nicht der Gott der Bibel.  Selbst der Koran bezeugt es, wie du richtig herausgefunden hast.

Wenn also der Gott des Koran nicht der biblische ist, kann und muss er die, die für sich die einzig wahre Gottheit ("Bibelgott"( beanspruchen angreifen...

So sehe ich das...

 

Gruss

 

Es wird im Koran erwähnt, weil es wichtig ist.

Ohne die Verleugnung der christlichen Geschichte, und ohne die Diffamierung der Bibel als ein angeblich verfälschtes Buch, gäbe es keinen Islam.

Man muss dabei wissen, dass in der Zeit Mohammeds das Juden- und Christentum auf der arabischen Halbinsel stark verbreitet war.

Wenn man den Koran prüft, wird man mit schmunzeln feststellen, dass der Islam die so ziemlich einzigste Religion ist, die die Diffamierung anderer Religonen namentlich bedurfte, bzw. bedarf. Der Koran wird dadurch eher zu einem Rechtfertigungsbuch. 

hummel3  22.04.2017, 08:46

Wenn man den Koran prüft, wird man mit schmunzeln feststellen, dass der Islam die so ziemlich einzige Religion ist, die die Diffamierung anderer Religionen namentlich bedurfte, bzw. bedarf. Der Koran wird dadurch eher zu einem Rechtfertigungsbuch. 

Habe ich so noch nicht betrachtet. - Ist aber absolut korrekt!

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AndyG66  22.04.2017, 11:05
@hummel3

Dies gilt aber auch speziell für das alte Testament. Und sogar im neuen. An mehreren Stellen wird anderen religiösen Gruppierungen Schriftenfälscherei vorgeworfen! 

im AT andere Religionen sehr eindeutig "ausgerottet"....

Euer Statement erinnert daran das "Sieger" immer glauben - im Recht zu sein :-)

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Mohamed kannte nur Christen, die doketistische Dogmen hatten, und Nestorianer. Und deren Ansichten wurden dann im Koran eben als korrekt christlich angegeben. Er war Analfabeth und hatte weder das Evangelium gelesen noch kannte er die orthodoxe/katholische Lehre.

Siehe Antwort LordofDarkness:

Mohammed ging es vermutlich hauptsächlich darum, eine Ideologie zu schaffen, die arabische Stämme im Kampf gegen das christentum vereinen konnte.

Die Vorgehensweise entsprach Denkstrukturen, die man auch heute bei Menschen dieser Kulturen findet: Wahrheit verdrehen und Geschichten erfinden.

1. Jesus' Existenz ist auch in nicht-biblischen Kulturen hinreichend bestätigt.

2. Die Bibel ist eine URKUNDE und insofern eine verläßliche Quelle zu Informationen über Geburt, Leben und Tod von Jesus Christus.

3. Irrtümlich hat sich die Ansicht durchgesetzt, Jesus wäre an einem KREUZ gestorben. Er starb den bei JUDEN üblichen Tod von Schwerverbrechern: An einem Pfahl. 

Dies ist insofern wichtig, als das KREUZ als Symbol des Christentums angesehen wird - ein Symbol, das bereits im alten Babylon religiöses Symbol war.

cheerio

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 56 Jahre Bibelstudium und permanente Weiterbildung