Wenn der Einrichtungsstil so gar nicht passt, folgen für Beziehungsaufbau?
Jetzt mal angenommen, ihr lernt jemanden kennen und es läuft ganz gut. Und dann kommt ihr das erste mal in die Wohnung und seid richtig entsetzt.
Zb ihr habt so den fröhlich frischen Ikea Stil, alles hell und er hat so Eiche Rustikal, braune Ledecouch usw.
Und er mag sogar auch seinen Stil, schwärmt von den hochwertigen Möbeln....
Hat denn eine Beziehung gar keinen Sinn oder würde ihr erst mal so rangehen: ach wenn wir irgendwann mal zusammen ziehen, werden wir uns schon einig.
Meint ihr, der Einrichtungsstil ist sehr wichtig?
9 Antworten
Kann funktionieren, muss aber nicht: dann lass ihm doch ein Herrenzimmer ( -;
Einrichtungstechnisch spricht man von Wohnmilieus - "Wohn- und Lebenswelten":
https://www.sinus-institut.de/sinus-loesungen/milieu-infopakete/wohn-und-lebenswelten/
Das bezieht sich im Normalfall auch auf den Freundeskreis: „Gleich und gleich gesellt sich gerne!". Damit verbunden sind neben
- ästhetischen Vorstellungen, wie Mode, Stil und Geschmack
- Weltanschauungen,
- Zukunftsperspektiven,
- politische, soziale und religiöse Neigungen,
- Bildungshierarchien,
- berufliche Stellung, Image und Verdienst.
Das kann nun völlig unvereinbar sein oder nach dem Motto Gegensätze ziehen sich an.
Ich habe den Einrichtungsstil meines Mannes übernommen und etwas ausgebessert. Aus kahle triste Möbel wurde dann eine helle gemütliche Wohnung. Wir haben viele weiße Möbel über die Jahre gekauft und sie passen gut zu den Eichenoptik Möbeln, die noch übrig sind. Damit haben wir einen guten Kompromiss gefunden. Als ich noch alleine gewohnt habe war bei mir alles sehr bunt. Ich hatte mich damals entschieden diesen Stil aufzugeben und die Möbel weggeben als ich zu meinem Mann zog. Würde ich alleine wohnen, wäre es wahrscheinlich wieder sehr bunt bei mir zu Hause, aber jetzt bringe ich mit Pflanzen und Deko Farben in die Wohnung. Ich fühle mich damit sehr wohl.
Das ist nichts, was man nicht lösen könnte.
Aber vielleicht steckt mehr dahinter. Der Möbelgeschmack kommt ja irgendwo her. Sehr konservative Möbel sprechen für einen sehr konservativen Charakter. Darüber solltest du dir Gedanken machen.
Also auch wenn jetzt Einige (vor allem Männer) widersprechen werden:
Viele Männer haben keinen wirklich Stil was die Einrichtung betrifft und man kann sie also recht gut an den eigenen Stil heranführen, wenn man es geschickt anstellt. Denn die wenigsten Männer beschäftigen sich mit Deko etc. und sind im Grunde genommen froh, wenn sich die Frau solcher Dinge annimmt. Und solange sie nicht auf dem rosafarbenen Plüschsofa sitzen müssen, umgeben von Horrorporzellanpüppchen und unzähligen Stofftieren, überlassen viele Männer dann doch gerne die Gestaltung der Räumlichkeiten der "besseren Hälfte".
Nur wenn sich der Stil tatsächlich gefestigt hat wird es schon schwieriger. Dann heißt es eben Kompromisse zu finden. Er in ultramodern und sie im französichen Landhauslook: das erfordert dann auch etwas Fingerspitzengefühl um Beide zufrieden zu stellen. Aber der Eichebrutal-Look wird sich selten finden bei der heutigen Generation. Ein lieb gewonnenes Erbstück von Oma darf ja auch gerne bleiben. Aber die gruselige Eicheanbauwand wäre für mich schon das Beziehungsaus, bevor die Beziehung begonnen hat. Da hilft dann wirklich nur die Ansage: entweder die Anbauwand geht oder ich!
Der Einrichtungsstil ist schon recht wichtig. Denn Beide wollen sich ja wohlfühlen! Aber wer eben Omas Plüschsessel mit dem Kacheltisch und die wuchtige Anbauwand liebt, der dürfte vom Typ dann wohl auch insgesamt nicht zu einem passen, wenn man eben so gar kein Verständnis aufbringt für solche Möbel. Und dabei geht es nicht um Einzelstücke die durchaus ihren Platz finden können, sondern wirklich um das gesamte Sortiment.
Aber es soll ja auch Leute geben die geflissentlich darüber hinweg sehen können oder denen es wirklich total egal ist. Mir wäre es allerdings nicht egal und glücklicherweise sind mein Mann und ich uns in Einrichtungsfragen einig. Ihm bleibt ja auch keine Wahl ;-).
Da danke ich dir :-)...Es gibt ja auch durchaus Männer die ein Händchen für die Einrichtung haben und wo die Frau dann völlig versagt was die Einrichtung betrifft oder keine Lust hat sich damit zu beschäftigen. Aber ich habe in meinem bisherigen Leben erschreckend Wenige davon kennengelernt... :-). Die Meisten agieren in der Tat so: ein Bild an der Wand reicht (viel zu hoch aufgehängt und mit einem Albtraummotiv) und Kerzen sind überflüssige Staubfänger... Räumlichkeiten als Gesamtkomposition spielen oft eine untergeordnete Rolle.
Und nein: ich wollte in der Tat nicht alle Vertreter des männlichen Geschlechts über einen Kamm scheren. Und ich weiß ja auch, dass du es weißt :-).
und er hat so Eiche Rustikal, braune Ledecouch usw.
wäre ein Albtraum für mich
Meint ihr, der Einrichtungsstil ist sehr wichtig?
Ich sage mal vorsichtig so: Bei mir wäre es nicht unwichtig!
Aber, ich sehe es nicht als hoffnungslosen Fall ein, solange er einsichtig ist; er kennt es vielleicht nichts anderes und Männer haben m.E. gaanz selten einen guten Geschmack; Ausnahmen bestätigen die Regel.
Nun...fröhlich frischen Ikea Stil ist auch nicht unbedingt das Geld vom Eichen, halt etwas heller.
Abgesehen davon: Vor längerer Zeit gab es mal eine Doku "So wohnt Deutschland"; die meisten wohnen in die Richtung Eiche Rustikal
"solange er einsichtig ist; er kennt es vielleicht nichts anderes und Männer haben m.E. gaanz selten einen guten Geschmack".
Harter Tobak liebe Margita aber mit den Ausnahmen bekommst du nochmal die Kurve!
Gut, ich wurde bei deinem Beitrag vorgewarnt: auch wenn jetzt Einige (vor allem Männer) widersprechen werden
Trotzdem musste ich ein paar mal schlucken. Als Mann gebe ich mich hiermit geschlagen und veranstalte keinen Shitstorm ( -;