Welcher Sinn, steckt hinter den Kopfnoten?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Welcher Sinn, steckt hinter den Kopfnoten?

?

Der Unsinn. Wie übrigens alle Noten. Sie sind einfach nur überflüssig.

Gruß Matti

MusikFan21 
Fragesteller
 20.07.2015, 17:44

Wie meinst du das genau.. Warum sind alle Noten überflüssig ?

0
Kuhlmann26  20.07.2015, 18:37
@MusikFan21

Bezogen auf das Lernen sind sie überflüssig. Es gibt ja immer mehr Schulen, da sind die Noten abgeschafft. In anderen Ländern, zum Beispiel Finland, gibt es Noten überhaupt erst ab der 8. Klasse (Ich halte sie auch da für überflüssig).

In Russland auf der Krim gibt es eine Schule, da existieren keine erwachsenen Lehrer, sondern nur Lernbegleiter. Die Kinder sind in Gruppen von 6 bis 8 Schülern zusammengefasst und erarbeiten sich das Wissen ohne erwachsene Lehrer und selbstverständlich benoten sie sich nicht gegenseitig. Interessant ist, dass die meisten Schüler, egal in welchem Alter sie sind nach zwei Jahren die Abiturprüfungen bestehen. Wenn Kinder alleine lernen, lernen sie viel schneller, als unter der Anleitung von Erwachsenen.

Inzwischen gibt es auch die ersten Schulen im deutschsprachigen Raum, die nach diesem Konzept arbeiten; überwiegend in Österreich, aber auch in der Schweiz. Das liegt daran, dass es in diesen Ländern keinen Schulzwang gibt. Das bedeutet, dass man auch außerhalb von Schulen lernen kann. Dadurch können Menschen ohne Genemigung vom Staat eine Schule gründen und so lernen, wie sie wollen. In Deutschland kann man zwar auch Schulen gründen, aber man braucht eine Genehmigung.

Wenn Du im Netz nach Laising oder Lais-Schule googlst wirst Du fündig. Die russische Schule ist unter dem Begriff Schitinin Schule bekannt oder einfach nur unter TECOS.

Wozu brauchst Du Noten? Entweder Du kannst etwas oder eben nicht. Du hast bis zu Deinem sechsten Lebensjahr "1000 Dinge" gelernt, ohne Noten bekommen zu haben.

Noten dienen dazu, Dich zu etwas zu zwingen, was Du von allein nicht machen würdest. Wenn Du nach eigenem Ermessen lernen dürftest, würdest Du das lernen, was Dich jetzt gerade interessiert. Und das würde Dir leicht fallen. Du würdest Dich auch nicht alle 45 Minuten einem neuen Thema zuwenden.

1
Kuhlmann26  21.07.2015, 15:04

Ich habe als letztes noch 4 Argumente gegen die Schulnoten. Wer sich als Schüler mit dieser Auffassung identifizieren kann, dem also zustimmt, hat ein schönes Referatsthema. Es soll ja hin und wieder die Möglichkeit geben, ein solches frei wählen zu können.

http://kraetzae.de/schule/schulnoten/

Ich danke Dir für den Stern

Gruß Matti

0

Hallo,

dazu mag ich mich mal äußern...

Im Arbeits- und Sozialverhalten wird bei uns nie ein "a" vergeben... was ich auch richtig finde, weil ich nicht verstehe, was man machen sollte, damit das Arbeits- oder Sozialverhalten besondere Anerkennung verdient.

Das geht durchaus. In Mathe hab ich seit Jahren - wenn man das mal umrechnet - in diesem Bereich immer a (Gymnasium) - bei uns ist das für einzelne Fächer aufgelistet. Ich kann dir sagen, warum:

  • mal abgesehen davon, dass ich Mathe kann, eigne ich mir außerhalb des Unterrichts zusätzlich Wissen an und kann es dann im Unterricht auch gezielt einsetzen
  • ich bin sehr hilfsbereit, zum Beispiel gehe ich bei Gruppenarbeiten immer rum und helfe da, wo es Probleme gibt oder stelle mich in der Pause vor der Arbeit (mein Mathelehrer ist dann immer schon da) vor die Klasse und erkläre das Thema nochmal und gehe auf Fragen ein
  • Obwohl ich mich langweile, arbeite ich immer sehr sehr gut mit (was dann leider letztendlich in einem Gespräch zwischen dem Lehrer und mir endet)
  • Ich durfte im letzten Jahr auch ab und zu meine eigene Klasse unterrichten
  • Ich setze mich für die Klasse ein. Da viele Probleme in Mathe haben, habe ich so eine Art Formelsammlung gemacht (mit der ich nicht viel anfangen konnte, weil ich die Formeln im Kopf hab), zur Sicherheit. Die hatte ich dann mit und plötzlich wollte die jeder haben. So bin ich also in der Mathestunde (mit Erlaubnis des Lehrers) runtergegangen, hab oft genug diese Formelsammlung kopiert und auch "beantragt", dass die die Formelsammlung in der Klassenarbeit benutzen dürfen - mit Erfolg
  • Ich war immer pünktlich und hatte immer, oft als eine der wenigen, mein Material dabei. Mein Mathelehrer hat es bei mir allerdings durchgehen lassen, dass ich meine Hausaufgaben ab und zu nicht hatte, weil ich im Zweifelsfall beim Aufruf auch einfach hätte nach vorne gehen und das vorrechnen können. Den Fall hatte ich mal: ich hab durch mein Schülerstudium Mathe verpasst, in der nächsten Stunde war ich da und ich wollte dann eine Aufgabe vorstellen. Mein Mathelehrer sagte verwundert "du warst doch gar nicht da?", hat mich aber trotzdem nach vorne gelassen. So, während er bei den anderen beiden meckerte, dass sie es nicht richtig aufgeschrieben hatten, sagte er bei mir noch "nicht nur richtig gerechnet, sondern auch alles klasse aufgeschrieben - perfekt!"...kann ich trotzdem nicht so ganz nachvollziehen, da er mich damit ja letztendlich bevorzugt hat.
  • Ich war immer unaufgefordert und ausdauernd bei der Sache und habe mich trotzdem um bestmögliche Leistungen bemüht. Danach bin ich eben rumgegangen und habe anderen geholfen
  • etc.

So, du siehst: Man kann durchaus so handeln, dass man ein "a" im Arbeits- und Sozialverhalten bekommt. Das, was ich oben geschildert habe, war nicht krampfhaft nach dem Motto "ich tue es nur für diese Bewertung" - ich liebe Mathe wirklich und daher resultiert dann das Verhalten. In Latein war es bei mir ähnlich (auch, wenn ich meine Klasse nicht unterrichtet habe). In Physik war es wie in Mathe.

Was der Sinn ist? Man hat einen Überblick darüber, wie der Mensch sich halt "verhält". Man kann also sehen, ob der Schüler pünktlich ist, ausdauernd arbeiten kann etc. etc. - und das sieht man eben an genau diesen Noten. An Realschulen sind die Anforderungen sowohl von der Leistung als auch "vom verhalten" her geringer als an einem Gymnasium. Wie groß der Unterschied ist, weiß ich nicht, da ich seit der fünften Klasse das Gymnasium besuche. Die Kopfnoten bzw. eine Rückmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten (bei uns ist das für verschiedene Bereiche und jedes Fach aufgelistet auf einer Seite) sind mir persönlich auch wesentlich wichtiger, weil ich so weiß, woran ich arbeiten kann. Mein sehr gutes Arbeits- und Sozialverhalten hat sich auch im Praktikum widergespiegelt, da habe ich in Noten ausgedrückt eine 1 erhalten. Diese Noten sagen recht viel aus, auch, wenn man es nicht glaubt... 

LG ShD

Woher ich das weiß:Hobby – seit der Schulzeit, ehemals Mathe LK
FrageAntwo  20.07.2015, 13:43

Das ist wirklich ein super Verhalten. Du hast das "a" auf jeden Fall verdient,Klasse!

2

Die niedersächsischen Schulen können die Texte zu den Kopfnoten auch selbst formulieren. Das, was du in deiner Frage aufgeschrieben hast, ist nur ein Vorschlag des Kultusministeriums, dem die Schule nicht folgen muss.

Der Text steht ja im Zeugnis und nicht nur der Buchstabe, der lediglich zur Vereinfachung zum Ausfüllen der Zeugnislisten gedacht ist. Auf Bewerbungszeugnissen darf hier nichts Negatives stehen und das macht die Kopfnoten für Betriebe uninteressant. Aber sie achten zuerst sowieso auf unentschuldigte Fehltage, die das absolute Aus für einen Bewerber bedeuten, egal welche Noten und Koopfnoten er sonst aufweist.

"Verdient besondere Anerkennung" ist  für "Fälle" gedacht, die von besonderem Engagement in der Schule (besonders guter Schülersprecher, Einsatz für besondere Veranstaltungen, innovatives Denken und Umsetzen, aktives / konstruktives Mitgestalten des Schullebens, vorbildliches Vertreten der Schule nach außen / ind er Öffentlichkeit, Unterstützungen schwächerer Schüler usw.) zeugen.

MusikFan21 
Fragesteller
 20.07.2015, 12:34

Einer aus meiner Klasse meinte, "wenn man kein "a" hat, wird man direkt abgelehnt bei bestimmten Betrieben", darum stelle ich mir die Frage..

Einige Schulen werfen einen das "a" ja sozusagen nach und bei anderen Schulen ist ein "a" gar nicht möglich...

0

Die Erwartungen im Gymnasium sind höher und müssen auch höher sein.

Bei uns gibt es leider gar keine Kopfnoten mehr. Allerdings meinte einmal mein Lehrer, dass er das sehr schade fände, weil er mir so nicht die besondere Anerkennung geben konnte, die ich verdiente. Ich war Klassensprecherin und habe mich stark für meine Klasse eingesetzt(habe Briefe an die Schulleitung geschrieben, Gespräche organisiert, ala wir Probleme mit einem Lehrer hatten), ich war in der Schülervertretung tätig, haben nebenbei noch ein anderes Projekt mit einem Lehrer vollendet... Das verdiente also laut Lehrer besondere Anerkennung. Zu dem Rest der Frage: Kopfnoten sind nun mal so ungerecht, wie die restlichen Noten auch.