Welche Sprache ist leichter zu lernen, die schwedische oder die finnische Sprache?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Schwedisch 96%
Finnisch 4%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Schwedisch

Für einen Deutschsprecher ist mit nahezu Sicherheit Schwedisch die einfachere Spra­che. Die meisten Vokabeln (z.B. expresståg ‘Eilzug’) und vieles in der Grammatik wer­den Dir bekannt vor­kom­men, und wenig (v.a. die Deklination nach Definitheit) wird völlig fremd sein.

  • Die Aussprache folgt weitgehend aber nicht ganz der Schreibung, ähnlich wie im Deutschen. Schwedisch hat auch keine besonders unaussprechlichen Laute.
  • Substantive sind relativ einfach, weil sie nur Nominativ und Genitiv haben. An­de­rer­seits haben sie bestimmte und unbestimmte Formen, und die Plural­formen sind, genauso wie im Deutschen, nicht genau voraussagbar (manche Wörter ha­ben auch Umlaut im Plural). Es gibt nur zwei Geschlechter (Utrum und Neutum).
  • Das Verbsystem ist recht einfach, weil sie Verben nur nach Tempus und Modus konjugiert werden, aber nicht nach Person und meist nicht nach Numerus; da kommen also nur wenige verschiedene Formen zusammen. Außer Präsens und Präteritum gibt es noch zusammengesetzte Zeiten, die ähnlich wie im Deutschen funktionieren. Schwedische Verben haben allerdings echte Passivformen, die dem Deut­schen fehlen.
  • Es gibt genauso wie im Deutschen den Unterschied zwischen starken und schwa­chen Ver­ben, und bei ersteren muß man Stammformen lernen, weil man sie nicht mechanisch aus dem Infinitiv herleiten kann.
  • Adjektive werden mit ihren Bezugswörtern in Genus, Numerus und Definitheit überein­gestimmt, und es gibt den Unterschied zwischen starker und schwacher Adjektivdeklination wie im Deutschen.

Alles in allem ist das vertrautes Terrain, und im Schnitt einen Zacken einfacher als Deutsch.

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Finnisch ist dagegen eine andere Liga. Das einzige Wort, das Du mit freiem Auge er­kennen kannst, ist sauna, alles andere erinnert Dich an nichts, was Du schon einmal gehört hast. Die Grammatik in von der Deutschen vollständig verschieden; alles we­sent­liche wird mit Suffixen ausgedrückt (die können kombiniert werden und lassen das Wort wachsen wie einen Lindwurm), und es gibt 15 Fälle. Und Vokalharmonie gibt es auch, d.h., Suffixe wählen ihren Vokal je nachdem welcher Vokal im Wortstamm vorangeht, ganz zu schweigen von der phonemischen Vokal- und Konsonantenlänge.

Allerdings hat Finnisch einen Pluspunkt: Regelhaftigkeit. Bei den allermeisten Wörtern funktioniert nämlich alles ziemlich genau gleich, und Schreibung und Lautung passen perfekt zusammen. Wenn Du Türkisch kannst, dann wird Dir das bekannt vorkommen, weil die Sprachen zwar nicht verwandt, aber typologisch ähnlich sind.

Die vielen Fälle sind sowieso eine Mogelpartie: Sie sehen bei den verschiede­nen Sub­stantiven weitgehend gleich aus, und sie ersetzen das, was wir im Deutschen mit Prä­positionen machen (sie geben also einen Ort an, oder eine Richtung, oder daß je­mand mit jemand anderem zusammen ist); Plural wird einfach durch ein zusätzliches Suffix ausgedrückt und erfordert keine neuen Kasusendungen. Das ist nicht zu vergleichen mit den Schwie­rig­keiten des lateinischen Kasussystems, mit seinen zahllosen Dekli­na­tions­klassen, mehr­deutigen Formen und unvorhersagbarer Verwendung.

Wenn Du Dich auf etwas Neues und Fremdartiges einlassen kannst, wenn Du beim Vokabellernen Großmeister bist und wenn Du Spaß an systematischen abstrakten Strukturen hast (z.B. Student der Mathematik, der theoretischen Physik oder der In­formatik), dann könnte es sein, daß Dir Finnisch sogar leichter fällt als das un­syste­ma­tischere Schwedisch. Eine Liebesbeziehung zu einem finnischen Partner könnte auch helfen (aber bitte keine Fernbeziehung). In allen anderen Fällen empfehle ich aber doch Schwedisch.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
Schwedisch

Hej!

Schwedisch ist einfacher, da es eine Verwandtschaft zur deutschen und zur englischen Sprache aufweist. Finnisch hat gar keine (fast keine) Ähnlichkeit mit dem Deutschen und auch uns bekannten Wörtern. (Außer man kann Ungarisch)

Schwedisch hat um einiges weniger Fälle als Finnisch. Schwedisch hat nur zwei oder einen Fall (kommt drauf an, ob man den Genitiv als einen sieht) und Finnisch hat 15 Fälle. Was aber auch immer zählt, ist die Motivation!

Mvh

Schwedisch

Für jemanden der Deutsch als Muttersprache hat ist Schwedisch deutlich einfacher zu lernen. Das liegt einfach daran, dass die Grammatik ähnlich ist und viele Worte ähnlich sind. Nur die Aussprache ist etwas anders, aber das lernt man auch relativ einfach. Deutsch und Schwedisch sind beides germanische Sprachen und somit miteinander verwandt.

Wenn Deine Muttersprache jedoch zum Beispiel Türkisch, oder Ungarisch ist, dann dürfte Finnisch leichter sein, da Finnisch mit diesen Sprachen verwandt ist.

Schwedisch

Opiskella Ruotsin kielen tai Suomen kielen: jos sinä olet kotoisin Saksasta, mielestäni että Ruotsin kieli olisi helpompaa sinulle (kuin Suomea).
Suomen kieli on vielä vaikkea minulle. [finnisch]

Att lära sig svenska eller finska: om du är tyskspråkig, svenska skulle vara enklare för dig än finska, tycker jag. Jag kan förstå nagra finska ord, men det är fortfarande svårt för mig. [schwedisch]

Für jemanden, der Deutsch spricht (oder Englisch), ist Schwedisch auf jeden Fall einfacher als Finnisch. Viele germanische Wortstämme sind sehr ähnlich.

 lernen = lära   (finnisch "opiskella")
    du = du     (finnisch "sinä")
für dich = för dig (finnisch "sinulle")
 Sprache = språk  (finnisch "kieli")

Die finnischen Wortstämme sind zumeist völlig abweichend von "unseren".

Deutsch und Schwedisch sind germanische Sprachen, Finnisch gehört nicht dazu, auch nicht zu den indogermanischen Sprachen. Finnisch ist eine ostseefinnische Sprache, verwandt mit dem Estnischen, Karelischen und mehreren Sprachen in Russland. Und sehr entfernt verwandt mit dem Ungarischen (keineswegs nahe).

Auch die schwedische Grammatik ist deutlich näher an der deutschen Grammatik als an der finnischen. Finnisch agglutiniert sehr stark, Schwedisch hat nur wenige agglutinierte Elemente (bestimmter Artikel; -gi in historischem Schwedisch).

Hej,

Schwedisch ist leichter zu lernen, weil Finnisch einer anderen Sprachfamilie - nämlich der finno-ugrischen - angehört als Schwedisch.

Finnisch ist auch wegen seiner vielen Vokale hintereinander und wegen seiner 15 Fälle nicht einfach zu lernen. Viele deutsche Muttersprachler haben schon mit den 4 Fällen im Deutschen mehr als genug zu tun.

Schwedisch dagegen ist eigentlich noch einfacher als Englisch (Die Verben sind in allen Personen, in allen Zeiten (kein he/she/it das s muss mit) gleich. Die Satzstellung ist der im Deutschen sehr ähnlich.

Hejdå

😊 AstridDerPu (Astrid-Nalle-Puh)