Welche Philosophie-Bücher sollte man unbedingt gelesen haben (Hegel, Marx etc.) - was ist relevant?

20 Antworten

Boah, da gibts so viel.

Fangen wir mal, Karl Marx ohne Frage - "Stimmen der proletarischen Revolution" sowie "Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie". Dann die einzelnen "Ökonomisch-philosophischen Manuskripte". Ich persönlich finde zb. "Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie" sehr gut. Bei Marx gibts aber sooo viel, das kann man kaum aufzählen. Aber Wilhelm Reich sein Buch "Dialektischer Materialismus und Psychoanalyse" (Freudomarxismus) . ist eine gute Mischung aus Philosophie und Psychologie.

Friedrich Engels "Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie"

Alfred Jules Ayer "Sprache, Wahrheit und Logik" da geht es um logischen Emphirismus. Ist ein altes Buch.

Hermann Weyla "Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaft" (auch sehr alt) ist auch ein Klassiker. Genauso wie eines meiner anderen Lieblingswerke von

Edmund Husserl "Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie" (auch alt^^- hab meist alte Schinken^^)

Jean-Paul Sartre "Das Sein und das Nichts"

Michel Foucault "Die Ordnung der Dinge" sowie Karl Jaspers "Existensphilosophie".

Martin Heidegger´s "Sein und Zeit" oder auch Wittgenstein´s "Philosophische Untersuchungen"

Nietzsche´s "Die fröhliche Wissenschaft" und Popper´s "Auf der Suche nach einer besseren Welt"

David Hume´s "Dialoge über natürliche Religion" -liest sich aber kompliziert.

Einer meiner Liebling ist Moses Mendelssohn´s "Phädon oder über die Unsterblichkeit der Seele" und Erich Fromm "Haben und Sein",

Descartes, Aristoteles, Platon, Epiket, Thomas von Aquin und Meister Eckhart dürften ja bekannt sein.

Sehr interessant fand ich Alfred North Whitehead, weil er von so ziemlich jeder Wissenschaftssparte was bietet. Von Naturphilosphie bis Materie und Raum. Seine Werke sind aber meistens nur auf Englisch erhältlich.

Im Bereich Psychologie kommts halt drauf an ob für privat oder Studium. Ich gehe mal vom allgemeinen aus (schließt das Studium ja mit ein). Außerdem gibts da zahlreiche Einzelfachgebiete.

Klaus Holzkamp- "Grundlegung der Psychologie"

Jürgen Geißendörfer & Annick Höhn, "Basics -Medizinische Psychologie und Soziologie"

Da das aber ohne speziefisches Fach der Psychologie schwer zu sagen ist, welches ich dir raten kann hab ich hier mal einen Link:

http://www.psychologie-studium.info/index.php?site=6

Ich kann dir Jens Asendorpf - "Psychologie der Persönlichkeit" sehr empfehlen

Diese Frage ist wohl so zu allgemein gestellt. Da bekommst du so viele Antworten wie es Leute Leute gibt, die dir darauf antworten. Es wird dir also wohl nicht erspart bleiben, daß du dir zunächst einmal ein gewisses Basiswissen aneignest, damit du nicht etwa auf so dämliche Ratschläge wie 'Sophies Welt' hereinfällst (war aber vielleicht auch nur als Verarschung gemeint ???). Dazu braucht man heute allerdings nicht mehr wie früher irgdendwelche zeitraubenden Seminare oder Bibliotheken zu besuchen, sondern wir haben ja inzwischen auch das Internet. Dort würde ich mich einmal in bestimmten unorthodoxen (das ist wichtig - also bloß kein akademischer Betrieb!) Philosophieforen umsehen. Ich würde dir dazu zum Beispiel folgendes empfehlen, wo man dir auch auf gezielte Fragen weiterhilft.:

http://ouroboros-forum.de

Du kannst dich dort aber einfach nur umsehen und bekommst dann selbst eine Vorstellung davon, was man dort für wichtig hält und ob du dem zustimmen kannst - und weshalb.

Für das Leben ist Literatur erst mal gar nicht wichtig. Und Philosophie im Speziellen so ziemlich das letzte Genre, daß du zum Leben brauchst.

Vor der Entscheidung, welcher Literatur du deine Aufmerksamkeit schenkst, solltest du dir Gedanken darüber machen, wo du stehst, wo du hin willst und welches die Beweggründe für dein Ziel sind. Wenn du dieses Fragen-Paket für dich ganz allein beantwortet hast, kannst du deinen Wissenstand und mögliche Wissenslücken analysieren und offene Fragen durch geeignete Literatur ergänzen.

Psychologie-Bücher werden in der Regel auch von Psychologen geschrieben und die meisten jener Berufsgruppe haben den Beruf nur deshalb gewählt, weil sie selbst Probleme hatten/haben und durch das Studium in erster Linie sich selbst verstehen wollten/helfen wollten. Bücher von Personen zu lesen, die selbst mit dem Leben nicht klar kommen, können zwar interessant sein, aber als Wegweiser sind sie nicht immer hilfreich.

Literatur, die einem das "Leben" nahebringt findest du vor allem in Biografien (Autobiografien) und Selbsthilfebüchern bzw. Lebensgeschichten. Doch die wohl beste Informationsquelle ist meiner Meinung nach der Stammtisch in der Kneipe um die Ecke, denn diese Leute dort leben wirklich und einige von denen kennen sich sogar mit Konservierungsmethoden aus.

Wenn du trotzdem dein Glück in philosophischer Literatur suchst, nimm die Tipps der Leute, dei schon geantwortet haben oder versuch es mit dem Standartwerk der Philosophie: der Bibel.

 

Sajonara  16.05.2011, 13:21

Literatur ist für das Leben nicht wichtig, was spricht denn daraus für eine Haltung aus Dir ? Was meinst du denn mit Leben, eines als verwerteter Lohnsklave, oder Freigeist der es nicht nötig hat, sich Vorbilder und andere Gedankenmodelle zur Inspiration zu suchen?
Philosophe ist das letzte Genre was du zum Leben brauchst, ach so Gedankenwelten und Visionen sind also nicht erwünscht?

Entweder bist du zu jung und unerfahren den Aufbau einer Wissensstruktur beim Menschen zu erkennen und nachvollziehen zu können oder ich nehme die Aussagen mancher hier einfach zu ernst, ..

Wo ist den der Nachteil daran, wenn Psychologen etwa in ihrem Studium eigene, ihnen bewussten aber nicht fundamental erkannten Problem im Studium weiter erarbeiten und danach darüber anderen etwas auch zu deren Hilfe mitteilen?

Der Stammtisch der ungebildeten, schwadronirenden Ignoranten und Biertrinker als Einstieg zur Lebenshilfe? Dein Weltbild stammt aus den 1930er Jahren lebst du dort noch immer?

1
eExistenz  16.05.2011, 18:49
@Sajonara

@Sajonara_Richtig, Du wertest. Das ist meistens hinderlich, verbleibt bei der Form. Wertfreies zu bewerten - Don Quijote bleibt eine literarische Figur.

0
PieOPah  25.05.2011, 18:10
@Sajonara

Um genau zu sein, ich lebe nicht im Jahr 1930, sondern im Jahr 2411.

Die Frage war sehr allgemein formuliert - denn der Fragesteller hat nicht gesagt, in welchem Zusammenhang genau. Um gut zu leben, braucht man keine Philosophie.

Schon das Wort "Wissensstruktur" zeigt, daß du leider noch in der geistigen Steinzeit lebst - das tut mir leid, kann ich aber leider nicht ändern. Leb einfach den von dir gewählten Weg und vielleicht kommst du ja auch noch dahinter. Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm, du warst wenigstens beschäftigt.

0

Am besten Du begibst Dich selbst auf die Reise in die Welt der Literatur und sammelst alles Interessante auf, was Dir auf dem Weg so begegnet. Deine Intuition mag Dir dabei der beste Ratgeber sein. Ein guter Startpunkt sind Einführungen in die jeweiligen Gebiete. Für Philosophie kann ich Dir empfehlen Reiner Ruffing - Einführung in die Philosophie der Gegenwart Karen Gloy - Gegenwartsphilosophie Die beiden Werke erläutern, was in der Philosophie in den letzten ca. 100 Jahren so gedacht wurde und wird. Da erkennst Du sehr schnell, was Dich näher interessiert und anhand der Literaturangaben kannst Du Dich dann weiter einlesen.

Weischedel - Die Philosophische Hintertreppe Führt auf unterhaltsame Weise anhand von Porträts bedeutender Philosophen in deren Denken ein.

Hans Joachim Störig - Kleine Weltgeschichte der Philosophie Enthält einen Abriss über die ganze Philosophiegeschichte. Auch sehr unterhaltsam zu lesen. An vielen Stellen sind wichtige Werke genannt, die man sich zur weiteren Lektüre vornehmen kann.

Aber auch direkt mit Deinem Problem haben sich schon Leute befasst: Pieper/Thurnherr - Was sollen Philosophen lesen? Da sind wichtige philosophische Werke sowohl historisch als auch systematisch genannt, mit kurzen Bemerkungen zum jeweiligen Thema.

Ich hab zuletzt ein sehr gutes Buch über Psychologie gelesen:

"Was sagen Sie nachdem Sie Guten Tag gesagt haben?" von Eric Berne

 

Ist ein Buch, mit einem ziemlich saloppen Titel, ist jedoch ein ernstzunehmendes Werk, das mir schon sehr geholfen hat,  Menschen zu verstehen.

Es gibt einen ziemlich guten Einblick in die Transaktionsanalyse, d.h. warum wir so sind, wie wir sind und ist auch für den Laien verständlich geschrieben.

Das Buch ist natürlich nur Menschen ans Herz zu legen, die auch Interesse daran haben, sonst sind 500 Seiten in Schriftgröße (ich schätze mal, auf jeden Fall sehr klein) 7 nur schwer zu bewältigen.


Wünsch dir viel Spaß damit und vielleicht kannst du mir ja deinen Leseeindruck zukommen lassen :)

eExistenz  16.05.2011, 11:36

@moepidedia_Ebenfalls lesenswert - Eric Berne "Die Spiele der Erwachsenen", Thomas A. Harris "Ich bin o.k. - Du bist o. k."

0
moepidedia  16.05.2011, 23:52
@eExistenz

Steht auch schon auf meiner To-buy-Liste ;)

Obwohl die Titel für mich schon wieder so klingen, als würde darin "dem Dummen" erklärt, wie das abläuft und ich wollte jetzt nicht schon wieder solche Ratgeber wie in irgendwelchen Klatsch-Zeitschriften haben, sondern mich ernsthaft damit beschäftigen, deswegen hab ich es mir noch nicht zugelegt.

Aber schön, wenn das zumindest einem schon mal gefallen hat, der wahrscheinlich auch das andere Werk kennt, denn auf amazon.de-Rezensionen verlasse ich mich in der Regel nicht!

0
eExistenz  18.05.2011, 09:26
@moepidedia

@moepidedia_Nein, sei beruhigt. Die TA wird detailliert beschrieben und erklärt. Hat nichts von Dale Carnegie, Helmut Kirchner. Obwohl es da wie mit der "Bild"zeitung ist. Es sind die falschen Leute, die das Blatt lesen. Gilt auch für "Bild"AmMontag = "Spiegel" und "MTV" zum Lesen = "Focus".

0