welche Gramatik regel ist das?

3 Antworten

Eine seriöse Quelle habe ich jetzt nicht wirklich gefunden, aber auf diversen Seiten, die Sprachkurse anbieten, wird dieses Phänomen "subjektive Bedeutung der Modalverben" genannt. Weshalb das gerade so heißt, weiß ich auch nicht wirklich.

Jedenfalls kenne ich zwar diese Konstruktion, aber bin mir nicht sicher, wie zulässig sie beim Schreiben in Hinblick auf korrekte Grammatik ist.

"jemand will/soll etwas gemacht haben" - Das ist eine indirekte Wiedergabe einer Handlung, jedoch mit persönlicher Skepsis. Die Handlung wird also eher hinterfragend indirekt wiedergegeben, um sich von ihr zu distanzieren und ggf. ihre Glaubwürdigkeit anzuzweifeln.

Wie bereits in einer anderen Antwort erwähnt wurde, wird durch diese Art von indirekter Wiedergabe eine Behauptung aufgestellt, die angezweifelt werden soll.

Woher ich das weiß:Recherche

spanferkel14  11.01.2025, 06:41

Simon will von einer Wölfin aufgezogen worden sein. = Simon behauptet (von sich selbst), dass er von einer Wölfin aufgezogen worden ist.

Simon soll von einer Wölfin aufgezogen worden sein. = Man sagt/Die Leute sagen/Die Regenbogenpresse berichtet, dass Simon von einer Wölfin aufgezogen worden ist.

Ob das wohl stimmt? Kann man das glauben?

Diese Struktur fällt grammatisch unter "subjektive Bedeutung der Modalverben". Subjektiv, weil es sich nicht um Fakten handelt, sondern um Behauptungen etc. oder - wie folgend - um verschiedene Grade der Wahrscheinlichkeit.

  • Der Gärtner muss der Mörder sein. = Alle Indizien sprechen dafür, dass der Gärtner der Mörder ist. (++++)
  • Der Gärtner dürfte der Mörder sein. = Man vermutet, dass der Gärtner ... (+++)
  • Der Gärtner könnte/kann der Mörder sein. = Es ist möglich, dass ... (++/-?)
  • Der Gärtner kann nicht der Mörder sein. = Es ist unmöglich/Alle Indizien sprechen dagegen, dass ... (−−−−)

Das ist absolut korrekte Grammatik, und zwar für Fortgeschrittene.

Von Experte spanferkel14 bestätigt

Die Modalverben haben viele Bedeutungen.

Dabei unterscheidet man den objektiven und den subjektiven Modus / Gebrauch.

Im objektiven Modus bedeutet "wollen" Wunsch, Ziel, Plan, Absicht usw.

In deinen Beispielen liegt aber der subjektive Gebrauch vor. Hier bedeutet wollen "etwas behaupten, etwas vorgeben"

"Wissenschaftler wollen eine "zweite Erde" entdeckt haben" > Wissenschaftler behaupten, eine zweite Erde entdeckt zu haben.

Bitte schau in meinen Kommentar unter der Antwort von schubububa9. Ich habe jetzt keine Lust, alles noch einmal zu schreiben. Oder hier als Screenshot:

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