Welche Ausbildung / Studium wenn man zu nichts zu gebrauchen ist?
Ich habe Abitur (3.0) und stehe nun mit nichts da. Ich weiß nicht und wusste noch nie, was ich einmal werden will. Vor dem Abi habe ich noch das berufskolleg gemacht, also die fh reife im kaufmännischen Bereich. Kaufmännische Inhalte sind für mich weniger ein Problem, aber hab kein Interesse daran. Nun komme ich zur Idee technische Berufe :Zerspanungsmechaniker zum Beispiel. Ich bin technisch eine totale Lusche. Der soziale Bereich interessiert mich nicht, da ich nicht gut mit Menschen arbeiten kann. Ich hab im kaufmännischen Bereich 3 Praktikas gemacht und stellte fest, dass ich innerlich aggressiv werde im Büro und auch im Einzelhandel. Irgendwie werde ich da aggressiv und total depressiv.
Was soll ich tun? Ich weiß nicht weiter und habe deshalb auch Suizidgedanken.
7 Antworten
Ich sage mal so, Praktika zeigen nie das Berufsbild. Meistens wenn man zu irgendwelchen Arbeiten eingesetzt. Da kann man ja nur aggressiv werden.
Vielleicht möchtest du ja ein freiwilliges soziales Jahr machen, im Bereich Kultur, Schule, oder Pflege. Da bekommst du 450 € und kannst dir in Ruhe überlegen, ob du studieren oder eine Ausbildung machen möchtest.
Es ist absolut keine Schande auch nach dem Abitur eine handwerkliche Ausbildung zu machen. Ich kenne viele junge Leute, die sich durchs Gymnasium gezwängt haben, mit dem Studium anfingen und erst nach 2 Jahren gemerkt haben, dass sie eigentlich etwas handwerkliches machen wollten. Einer der intelligentesten Menschen, die ich im Gymnasium kennengelernt habe, hat mit 23 mit einer Schreinerlehre angefangen und ist endlich glücklich.
Mach doch eine handwerkliche Ausbildung.
Die geht nur höchstens 3 Jahre. In der Zeit hast du genug Zeit, dir ganz in Ruhe (ohne Stress und Druck) zu überlegen, was du danach machen möchtest.
Eine Freundin hat mit 20 ihr Studium geschmissen und dann eine handwerkliche Ausbildung gemacht. Danach hat sie nochmal studiert und ist Lehrerin geworden.
Eine Ausbildung ist zeitlich übersichtlich und bedeutet überhaupt nicht, dass du das ein Leben lang machen musst.
Ich persönlich finde es klüger, eine Ausbildung 3 Jahre lang durchzuziehen, als 5 Studien anzufangen und abzubrechen.
Setz dich nicht unter Druck, das wird schon. Solange du nicht nichts machst, kannst du nur gewinnen :)
Da bleibt eigentlich nur noch das Bundesamt für Verfassungsschutz übrig. Die suchen noch Leute (Im Verborgenen Gutes tun. !):
https://www.verfassungsschutz.de/de/karriere/schuelerinnen-und-schueler
Dass man nach dem Abi so ein bisschen in der Luft hängt, ist nicht ungewöhnlich. Bei mir war es damals nicht anders, habe dann erst einmal Zivildienst gemacht und habe die Zeit ganz gut genutzt, um einen Plan für mich zu entwickeln. Vielleicht kommt für dich sowas ja auch erst einmal in Frage...? Ein FSJ, einige Zeit im Ausland, vielleicht erstmal ein Praktikum oder einfach etwas jobben und das Leben auf sich wirken lassen. Hast du denn irgendwelche Hobbys, etwas was du gerne machst oder worin du gut bist?