Wein in der Kirche?

12 Antworten

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Die orthodoxe Praxis ist schon sehr alt. Ich gehe mal davon aus, dass das nicht wirklich ein Problem darstellt.

Dass in der römisch-katholischen Kirche zum Abendmahl etwas anderes genommen wird, als echter Wein, ist eine sehr eingeschränkte Ausnahme, die ich so nicht nachvollziehen kann.

In der evangelischen Landeskirche hingegen ist man da offener. Dort wird in manchen Gemeinden Saft zum Abendmahl genommen. Mit der Begründung, dass man Alkoholikern die Teilnahme ermöglichen will.

Ich bin in einer lutherischen Freikirche. Als Christ ist es mir wichtig, dass wir das Abendmahl so feiern, wie es uns Jesus vorgemacht hat. D.h. dass wir nicht eigenständig etwas ändern. In Jesus ist Gott selbst Mensch geworden. Wer durch seinen Missbrauch von Alkohol keinen Alkohol mehr anrühren kann, der soll das Abendmahl unter einer Gestalt (den Leib) empfangen, wie es lange Zeit in der römisch-katholischen Kirche für Laien üblich war.

Ich weiß aber, dass es Alkoholiker gibt, die sagen, dass Jesus ihnen beim Empfang des Abendmahls nicht schaden wird. Sie empfangen ihn unter beiderlei Gestalt und haben keinen Rückfall gehabt.

Aber das entscheidet jeder für sich.

Ja, den Grund siehst Du im Linktext.

Da hat es in Kirchen, auch in evangelischen, schon heftige Auseinandersetzungen gegeben. Da ging es um das Abendmahl/Heilige Kommunion. Soll und darf man statt Wein Traubensaft geben. Anlass dazu war die Frage, ob man ehemalige Alkoholiker damit wieder zum trinken bringt.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Eucharistie – von wenigen Gemeinschaften wie den  Enkratiten abgesehen – überall mit  Wein gefeiert; Traubensaft hätte in den meisten Jahreszeiten damals ohnehin nicht konserviert werden können. Orthodoxe und altkatholische Kirchen verwenden bis heute ausnahmslos Wein. Vor allem dort, wo Kinder zum Abendmahl zugelassen sind, zum Schutz von Alkoholkranken oder bei Abendmahlsfeiern in Krankenhäusern und Seniorenheimen wird in den reformatorischen Kirchen davon abgewichen. In der  römisch-katholischen Kirche ist  Traubenmost nur in eng gefassten Ausnahmefällen anstelle von Wein zulässig. [7]
Die Heiligungsbewegung und die mit ihr verbundene  Abstinenzbewegung in den  USA begannen dann, aus Rücksicht auf Kinder und  Alkoholkranke keinen Wein, sondern Traubensaft zum Abendmahl zu reichen. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Eucharistie

nein, weil das die kinder zum alkoholismus verführen kann. kinder sind nicht mündig, können die konsequenzen nicht absehen, daher sind die kinder um so mehr verletzlich. Jesus Christus spricht lasst die kleinen Kinder zu mir kommen und daß ihrer das Himmelreich ist, ein kind muss daher nicht den wein essen oder trinken. es kann auch sein, dass ein trockenalkoholiker in der gemeinde ist, der würde durch den wein zum alkohol trinken verleitet und das ist auch eine sünde jemanden zur sünde zu verleiten. es geht ersatzweise auch traubensaft.

Ich kenne es so, dass ein Diabetiker-Traubensaft anstelle von Rotwein beim Abendmahl ausgeteilt wird. So können Kinder, Senioren, Personen mit Vorerkrankungen und Alkoholiker daran teilnehmen.

AngelaHoppe  20.11.2021, 23:33

Was bitte hat Diabetes (Zuckerkrankheit) mit einem kleinen Schluck Alkohol zu tun?

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Sarah3333  21.11.2021, 09:01
@AngelaHoppe

Manche Diabetiker meiden Zucker (Blutglucoseanstieg) und Alkohol (Blutglucoseabfall). Was jetzt ein einziger Schluck tatsächlich bewirkt, sei dahingestellt, die Leute fühlen sich mit diesem speziellen Saft eben sicherer.

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AngelaHoppe  21.11.2021, 14:17
@Sarah3333

Wir haben von Christus die Zusage, dass wir im Heiligen Abendmahl Leib und Blut Christi empfangen. Da erscheint es doch recht sinnvoll, die Eucharistie der Einsetzung gemäß zu feiern. In der Kirche kennt man durchaus auch die Variante, das Heilige Mahl nur in einer Gestalt (den Leib Christi) zu empfangen, wenn es unter beiderlei Gestalt nicht möglich ist. Warum wird die ganze Gemeinde gezwungen, für einzelne auf ein Abendmahl zu verzichten, wie es Jesus eingesetzt hat?

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Diese Alkoholdebatte bezüglich der Kommunion in der Liturgie ist lächerlicher Unsinn. Die Menge an Alkohol bei der Kommunion ist kaum messbar.

Nur mal zum Nachdenken:

Roggenmischbrot enthält etwa 0,3%Vol. an Alkohol nach dem Backen. Bei Weißbrot sind es immer noch 0,2%Vol. Bei Toastbrot, das noch nicht getoastet wurde, sind es bis zu 2,8%Vol.

Beim normalen Frühstück mit zwei Scheiben Mischbrot nimmst du ein Vielfaches mehr an Alkohol zu dir, als bei der Kommunion möglich ist.

Für die Kommunionkinder gibt es vielleicht Traubensaft bei der Probe für den Erstkommuniongottesdienst. In der Liturgie selbst wird nur Wein verwendet, in der Regel Weißwein. Der verwendete Messwein muss bestimmten Kriterien entsprechen. Dazu kannst du hier das Wichtigste lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Messwein?wprov=sfla1