Weidenrinde als Schmerzmittel Pferd?

5 Antworten

Würde ich als reines Schmerzmittel nicht einsetzen.

Ja, Pflanzen können eine tolle Wirkung haben. Ich liebe Weißdorn für mein Pferd, idealerweise auch frisch vom Busch. Mit Weide kenne ich mich nicht sonderlich aus.

Ob Weide jetzt aber frisch ähnlich gut geht, keine Ahnung. Je nachdem, was für Schmerzen das sind, reicht das nicht und es braucht was härteres.

Ganz ehrlich - bei Schmerzmitteln bin sogar ich (ich verzichte auf sehr viel Chemie am Pferd inzwischen und vermeide es wirklich, wenn es sich vermeiden lässt!) bei einem Tierarzt und dessen Schmerzmitteln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Weiderinde ist im Grunde nicht anderes als Aspirin, und da dies genau dosiert werden sollte, würde ich in dem Fall von eigenständigen Versuchen absehen. Ich bin sonst auch immer „erst mal für Tee“, hab nen ganzen Schrank voll, aber das wäre mir jetzt doch zu heikel. Bei Schmerzen sollte doch der Tierarzt her. Es gibt da auch einige, die eine Zusatzausbildung als Tierheilpraktiker haben.

Kommt darauf an.

Welche Weide, wo steht die Weide, wann wird geschält, wie schwer ist das Pferd, wofür soll es die Weide bekommen, wie alt ist das Tier, wie alt soll das Tier werden?

Die Therapie mit synthetischen Schmerzmitteln ist immer einfacher und in der Regel verträglicher im Kontext der hochwertigen Schmerzausschaltung.

Weidenprodukte die angeglichen wurden, nach Herstellerangabe verabreichen.

Naturprodukte sind niemals relevant besser, jedoch oft deutlich fragiler in Dosierbarkeit. Vielen Produkten fehlt es an effektiver Wirksamkeit, da zu niedrig Dosiert und oder Aufgrund der Nebenprodukten ,die bei angemessenen Dosierung selbst Folgen haben.

Somit immer auch den Einsatz von jeglichen "Naturarzneimittel" mit dem Tierarzt über Diagnosestellung und Therapievorgaben absichern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut
pony  16.07.2022, 21:27
 wie alt ist das Tier, wie alt soll das Tier werden?

dickes danke.

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ohne tierärztliche anweisung bleiben lassen.

als schmerzmittel ist weide nicht geeignet. jedenfalls nicht zum füttern.

du benötigst die richtige sorte weide und diese in arzneimittelqualität.

dein pferd kann innerlich verbluten, an leberüberlastung eingehen, rehe bekommen, schwere hauteinblutungen bekommen, ödeme in den beinen entwickeln (einschuss), aber auch einfach an kreislaufversagen sterben.

boxenpferde sind in den meisten fällen blöd genug, alles zu fressen, was man ihnen anbietet. sie fressen dann sogar schwarzen nachtschatten und kreuzkraut.

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ruf den tierarzt, wenn dein pferd schmerzen hat.

metacam oder equipalazone sind im normalfall sicher dosierbar. ausserdem brauchst du eine diagnose.

du gibst ja nicht mal an, aufgrund welcher indikation du dem pferd ein schmerzmittel geben willst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
verreisterNutzer  16.07.2022, 21:50

Danke erstmal für die Antwort. Was ich nicht verstehe ist, dass im Internet immer nur steht Weide ist so gut und toll blabla, aber dann nicht vor lebensbedrohlichen Aspekten gewarnt wird. Da steht auch sogar wörtlich "das Pferd immer wenn man an einer weide vorbeikommt das Pferd dran fressen lassen"

Mein Pferd läuft momentan fühlig, wegen leichter hufbeinsenkung. Ich habe einen behandelnden Huforthopäden gleichzeitig Heilpraktiker, welcher therapiert. Weil mein Pferd heute auf der Weide wieder schmerzvoll lief, wollte ich ihr mit weidenrinde etwas gutes tun, da immer gesagt wird "weide ist schmerzlindernd, gib ihr reichlich weide usw." Und man im Internet eben auch diese Dinge liest. Meine Heilpraktikerin war heute nicht zu erreichen, deshalb habe ich hier diese Frage gestellt, weil ich weiß, dass hier Menschen sind, die sich damit gut auskennen.

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verreisterNutzer  16.07.2022, 21:53
@verreisterNutzer

Woher hast du diese Infos und gibt es dazu Quellen? Nicht weil ich das nicht glaube, sondern weil es mich interessiert und ich mich informieren möchte.

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pony  16.07.2022, 22:07
@verreisterNutzer

lieber nicht.

es wirkt stark blutverdünnend.

der hauptwirkstoff ist ein salicylat.

aus weide hat man früher aspirin hergestellt.

so ein pferd gehört kontrolliert gefüttert und in keinem fall auf die wiese. erstens wegen der bodenverhältnisse nicht und zweitens wegen stoffen im weidegras.

ich bin völlig offen für naturheilkunde. manchmal sogar für homöopathie. aber für ein pferd mit einer hufbeinabsenkung braucht man einen tierarzt.

hufbeinabsenkung ist entweder eine fortgeschrittene strahlbeinentzündung oder eine rehe.

für ersteres ist die prognose nie gut. manchmal kann man mit dauerhafter schmerzbehandlung noch ein paar jahre rentneroffenstall und ein paar kilometer schrittreiten auf asphalt rausschlagen. manchmal auch nicht. aber dazu braucht es wirklich eine durchgängige medikation durch den tierarzt.

alles andere wäre tierschutzwidrig laut paragraph 2.

bei der rehe kommt es auf eine zeitnahe intensivtherapie an, ob das pferd wieder nutzbar wird und eine mittelfristige annehmbare lebensqualität erhalten kann.

die hufbeinabsenkung ist in der regel immer irreversibel.

die huforthopädin (ich hoffe, du hast das zertifikat gesehen) kann kurzfristig nicht viel tun, aber mittelfristig. manchmal kann man eine rehe symptomfrei bekommen.

die üblichen orthopädischen beschläge (bitte nicht bockhufig stellen lassen) müssen von einem absoluten fachmann gemacht und engmaschig überwacht werden. keile führen zu stolpern und stürzen.

und bitte pferde niemals an heilpflanzen knabbern lassen, die man nicht einschätzen kann.

rehepferde stürzen sich gerne z.b. auch auf eiche und manche andern pferde reagieren mit regelrechtem suchtverhalten auf bärlauch. beides ist giftig für pferde.

auch der häufig empfohlene knoblauch ist für pferde giftig.

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pony  16.07.2022, 22:15
@verreisterNutzer
Woher hast du diese Infos und gibt es dazu Quellen?

von einem etwa 70jährigen australischen pferdedoktor, aus botanischen lexika, von meinem hausarzt, aus den zusammenfassungen tierärztlicher kolloquien etc.

aber hauptsächlich von ausführungen auf papier.

gerade in der forschung über salicylate gibt es in den letzten jahren neue erkenntnisse, die äusserst bedenklich stimmen.

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Liebello  17.07.2022, 13:58
@verreisterNutzer

Weidenrinde wirkt wegen des enthaltenen Salicins nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend und fiebersenkend, allerdings auch blutverdünnend

ich hoffe dein Heilpraktiker ist kein Homöopath, sondern ein Naturheilkundler, der sich mit Wirkstoffen auskennt

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Ich habe mich sehr intensiv wissenschaftlich mit Heilkräutern befasst.

Fazit: nie unterschätzten, es kann und tut häufig wegen falscher Dosierung zu Leber und Nierenschäden führen. Bei längerer Einnahme (Jahre) auch tödlich.

Das Problem von Heilkräutern ist, dass je nach Standort oder genetischem Individuum mehr oder weniger Wirkstoffe darin sind. und zwar um Grössenordnungen im Extremfall.

Ich denke aber schon, das WILDE Pferde sich die Menge plus minus korrekt dosieren. Pferde auf eine Koppel werden das nicht tun, wie werden aus Langeweile und weil es sonst nicht gibt zu viel zu sich nehmen.