Was war an unehelichen Kinder so böse?

7 Antworten

Die Tatsache, dass die Mutter Sex hatte ohne verheiratet zu sein.

Religion mit Menschen verachtenden Regeln.

Du kannst dir nicht vorstellen, wie solche unehelichen Kinder von Lehrern, Pfarrern und Vormunden etc. allein wegen dieser Herkunft verprügelt worden sind. Nicht zu vergessen, dass solche Kinder oft als Verdingkinder eine schreckliche Kindheit und Jugend gehabt haben.

Ein ganz schreckliches Kapitel der Geschichte das seine Nachwehen bis heute noch hat.

Deine Oma kann einem sehr sehr leid tun.

LWXTV 
Fragesteller
 18.12.2019, 16:41

Verdingkinder

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Goodnight  18.12.2019, 16:47
@LWXTV

Diese Kinder wurden aus den Familien genommen oder gar selber weg gegeben um bei anderen Leuten, vorwiegend Bauern, schuften mussten ohne Rechte und unter miserablen Bedingungen.

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LWXTV 
Fragesteller
 18.12.2019, 16:50
@Goodnight

Ja hab gehört, das Sie sich vergewaltigen lassen mussten von ihren Erzieher zb. Was als junge demütigend ist.

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Goodnight  18.12.2019, 16:54
@LWXTV

Vergewaltigung ist nicht nur für Jungen demütigend. Aber ja diese Kinder waren Freiwild für alle und das so oft auch noch bis weit ins Erwachsenenalter. Es wurde auch als Schande gesehen uneheliche Leute zu heiraten.

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LWXTV 
Fragesteller
 18.12.2019, 19:27
@Goodnight

Ja aber für Jungs ist er Stigmatisierung das er schwul ist bzw das ihn gefallen hat, Mädchen haben da Mitleid

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Weil Menschen allgemein grausame Wesen sind, die sich dem Schatten ihrer Seele hingeben, und nur durch schmerzvolles Erwachen zur Einsicht gelangen können.

Die vermeintliche "Unreinheit" unehelicher Kinder wird hier also von anderen einfach verwendet um sich selbst zu erhöhen, und sich dadurch ganz vortrefflich zu fühlen.

Goodnight  18.12.2019, 16:43

Genau, nur einer ist so frei, dessen Geburtstag wir in wenigen Tagen feiern, der glauben lassen kann, er stamme aus unbefleckter Empfängnis und sei Gottes Sohn..

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GallonOfCum  18.12.2019, 20:11
@Goodnight

Bei mir zustimmend drunterklieren, aber nen DH geben? Nö. Granaten...

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Das war aber damals. Heute ist das nicht mehr so. Das hörte etwa mit Erfindung der Pille auf. Damals war eine Frau eine Schla**pe, die ein uneheliches Kind bekam. Sie hatte es danach schwer zu heiraten. Und das Kind galt als Frucht der Sünde. DAs Kind konnte zwar nichts dafür, aber es ist noch gar nicht so lange her, da waren die Kinder viel schlechter gestellt - beim Erben - als die ehelichen Kinder. Schon das Wort: illegitim oder legitim sagt einiges aus.

Noch früher war die Frau eine Schande für die Familie. Wohlgemerkt, die Frau, nicht der Mann. Sie konnte damit rechnen, auf die Straße geworfen zu werden und konnte dann sehen, wo sie blieb. Der Erzeuger konnte sich folgenlos zurückziehen.

Uneheliche Kinder sind lebender Beweis eines Verhaltens, das von vielen Gesellschaften negativ bewertet wird. In monogam geprägten Beziehungen und entsprechenden sozialen Systemen beweist das uneheliche Kind, dass ein Ehepartner die Regeln nicht eingehalten hat und eine Affaire hatte. Dass das dem Ehepartner nicht gefällt ist vielleicht noch nachvollziehbar, aber die gesellschaftliche Reaktion darauf traf allzu häufig neben (vor allem) den beteiligten Frauen eben auch die Kinder, die nun wirklich nichts dazukonnten. Dabei spiele die Auffassung eine Rolle, dass Frauen sich eben auch nicht mit jemanden einzulassen hatten der nicht ihr Ehemann war und wenn es doch passierte, dann konnte die Mutter ja von vorneherein nichts besseres als eine Frau loser Moral sein und ihr Kind entsprechend nicht anders. Dabei war es auch ziemlich egal unter welchen Umständen es zur Schwangerschaft kam, zum Glück sieht man das heute deutlich differenzierter.

Grund für diese gesellschaftliche Reaktion liegt im Erbrecht. Ein uneheliches Kind stellt einen möglichen Erben dar, das wollte man verhindern indem man sehr strikt zwischen den erbberechtigten und den nichterbberechtigten Kindern unterschied und letzteren ihre Situation klarmachte damit sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen könnten, dass sie da Erwartungen stellen dürfen. Auch heute gibt es in solchen Fällen durchaus noch Konflikte auch wenn unser Erbrecht da andere Regeln aufgestellt hat und heute eben auch zweifelsfrei nachgewiesen werden kann wessen Kind jemand ist, das war früher auch erstmal die Frage.

Ganz darüber hinweg sind wir heute auch noch nicht, aber wir gehen mit solchen Situationen anders um. Wir können uns von unserem Partner scheiden lassen, das ist ein Vorteil in beide Richtungen: einerseits muss eine Affaire so nicht hingenommen werden, sondern man Konsequenzen daraus ziehen. Andererseits muss auch niemand beim Partner bleiben, wenn er oder sie eigentlich lieber bei jemand anderen wäre. Durch Empfängnisverhütung ist auch das Risiko dass bei einem Seitensprung überhaupt ein Kind entsteht gesunken, daher tritt auch unter der Annahme gleichbleibender mangelnder ehelicher Treue die Situation seltener auf. Und schließlich ist zumindest in unserer Gesellschaft ein uneheliches Kind keine Schande mehr, es gibt so viele Paare die zusammen ein Kind haben aber nie verheiratet waren, das ist kein Tabu mehr. Bei Kindern aus Affairen treffen die eventuell hochgezogenen Augenbrauen eher den entsprechenden Elternteil und da habe ich das Gefühl, dass es da mehr in Richtung Hohn und Spott geht quasi zu blöd gewesen zu sein entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen.

Dahika  18.12.2019, 18:33

Wie ist das denn heute? Prinz Albert von Monaco hat mindestens zwei uneheliche Kinder, älter als die Kinder mit Charlene, aber es ist klar, dass die niemals den Fürstentitel erben können. Man sagt auch Prinz Philipp uneheliche Kinder nach, aber ich habe die noch nie in der Westminster Abbey gesehen.

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Zabini01  18.12.2019, 18:47
@Dahika

Das gibt es sicher... Ein Arbeitskollege hat eine Tochter aus einer Affaire, seine Frau hat sich scheinbar entschlossen damit zu leben. Das müsste sie aber nicht, das ist ihre Entscheidung, da haben sie wohl irgendeine Basis gefunden mit der das klappt. Trotzdem bringt er jetzt nicht die beiden Familien gemeinsam auf die Weihnachtsfeier mit. Die Tochter ist aber schon immer mal da, genauso wie die "ehelichen" Kinder. Prinz Alberts Kinder sind soweit ich weiß kein Geheimnis und nehmen an Familienausflügen teil (mit aktueller Monarchie kenne ich mich wenig aus). Aber erbt in Manacco nicht ohnehin nur der älteste eheliche Sohn? Das ist in vielerlei Hinsicht mehr als konservativ... Da wäre das zivile Erbrecht interessant, ich könnte mir vorstellen, dass die vom Vermögen durchaus einen Teil bekommen werden.

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Es gab Zeiten (und das ist auch heute in manchen Ländern so), da war es sehr wichtig, wer sozusagen Haus und Hof erbt. Außerdem war es Sünde ohne Trauschein Kinder zu haben. Auch wenn wir das heute nicht mehr so nachvollziehen können. Das hat nix mit Dummheit zu tun, es war eben damals so. In hundert Jahren wird man auch über unsere Dummheit lachen.

Uneheliche Kinder kamen oft von Seitensprüngen des Mannes, war normal. Aber erben durften die halt nix. Irgendwie kein Wunder, dass die von der Familie abgelehnt wurden. Familiäre Dinge waren damals enorm wichtig, weil es kein allgemeines Sozialsystem gab. Schutz und finanzielle Sicherheit (und damit das Überleben) bot nur Kirche und Familie und die wollten eben keine Bastarde in ihren Reihen. Sonst hätte jede Mätresse dem "Herrn" ein Kind anhängen können und etwas vom Kuchen abbekommen. Man stelle sich vor, das wäre auch noch eine Hure gewesen.

Dahika  18.12.2019, 18:39

Na ja, kein Fall ohne Ausnahme. Ludwig XIV hatte acht (glaub ich) Kinder mit Madame de Montespan. Er hat die Jungs alle zu Fürsten ernannt und die Mädels mit Prinzen verheiratet. Er war ein recht guter Vater und hat sie alle anerkannt. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Montespan dem franz. Hochadel entstammte. Da konnte man mit ihren Kindern nicht schlecht umgehen. Allerdings konnte keiner von ihnen König werden.
Übrigens hatte auch Heinrich VIII eine unehelichen Sohn, den Herzog von Richmond. Und trotzdem hat er ein Riesentheater gemacht, weil er eben lange keinen legitimen Sohn bekam. Und auch seine Tochter Elisabeth musste immer mit dem Makel kämpfen, in kath. Augen ein Bastard zu sein.

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