Was war das schnellste Transportmittel im Mittelalter?
9 Antworten
Das hängt immer vom Zweck ab.
Ein Mensch kann sehr viele Stunden lang marschieren, der Mensch ist von der Evolution dafür ausgelegt ein Tier so lange zu verfolgen bis es "tot umfällt". Das klappt sogar mit Pferden!
Soldaten können zu Fuß viel größere Strecken bewältigen als auf Pferdewagen. Auch der berühmte Marathon wurde ja zu Fuß gemacht, aber nicht weil keine Pferde da waren. Zu Fuß kann schneller sein als mit Pferd.
Pferde können aber kurze Strecken viel schneller bewältigen als der Mensch. Wenn man also immer wieder das Pferd unterwegs wechseln kann, dann ist das Pferd das allerschnellste Transportmittel. Das nutzten auch die Römer, die haben Ställe in bestimmten Intervallen an den Hauptverkehrswegen eingerichtet. Die Amerikaner haben das mit dem berühmten "Pony Express" nachgemacht.
Schiffe können pro Tag noch weitere Strecken zurück legen. Wenn der Wind gut ist, kann ein Segelschiff bis zu 15 km/h erreichen. Das ist natürlich nicht viel, das Schiff kann die Geschwindigkeit aber sehr lange halten und hält nie an. Damit sind also 200km pro Tag möglich, so viel schafft ein Marathonläufer oder "Pony Express Reiter" nicht, denn der muss sich ja zwischendurch ausruhen.
Wenn es um Nachrichten bzw. Post statt Personen geht, dann ist die Pony-Express Methode natürlich am schnellsten da man alle paar Stationen einen neuen Reiter einsetzen kann. Hier kann man dann eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 25 km/h beliebig lange halten.
Reine Nachrichten können viel schneller übertragen werden. Alarme können durch Feuer in kürzester Zeit über sehr große Strecken übertragen werden. Der Limes hatte Signalfeuerstellen auf den Wachtürmen. Wird das Feuer angezündet, sehen das die benachbarten Türme und die Zünden dann ihre Feuer an und marschieren dann in Richtung des Feuers das die gesehen haben um zu helfen. So werden dann nach und nach immer mehr Truppen zum Alarmort gebracht.
Die hatten auch Signalturmketten wo mit Feuern und Flaggen Nachrichten übertragen wurden. Wie komplex diese sein konnten weiß ich leider nicht.
Für Personen-Transport an Land dürfte es wohl das Pferd (bzw. die Pferde-Kutsche) gewesen sein. Das schnellste Transportmittel das zu dieser Zeit existiert hat war allerdings vermutlich das Floß oder Schiff, mit diesem konnten knapp 200km an einem Tag zurückgelegt werden wenn man sich unter den passenden Bedingungen flussabwärts bewegte. Deshalb liefen auch viel (Fern-)Handelsrouten entlang von Flüssen.
Für die meisten mittelalterlicher Bürger dürfte allerdings immernoch der Fussmarsch die schnellste Art der Fortbewegung gewesen sein, da sich die wenigsten ein Pferd, Schiff, oder eine Kutsche leisten konnten.
Das würde ich so eher nicht unterschreiben. Es gibt einen Grund wieso sich das Pferd für so lange Zeit als Transportmittel durchgesetzt hat. Mit einem Pferd können meines Wissens nach relativ risikofrei 70-80km an einem Tag zurückgelegt werden. Bei einem gut trainierten Wanderer mit leichtem Gepäck liegt die höchste risikofreie Distanz wohl etwas niedriger, bei ungefähr 40-50km. Für das Reisen zwischen mittelalterlichen Städten würde sich daher das Pferd eher anbieten.
Um noch kurz auf deine vollständige Antwort zum Post eizugehen: Es ist richtig, dass der Mensch darauf ausgelegt ist viel zu laufen und Tiere letzten Endes durch Überanstrengung zur Strecke zu bringen, allerdings kann man die Jagd in der Gruppe nicht mit Reisen vergleichen. Auch Marathons sind damit nicht zu vergleichen. Ein gut trainierter Soldat mag zwar lange Fußmärsche mit sehr schwerem Gepäck absolvieren können, allerdings muss man auch bedenken, dass ein wirklich sehr gut geübter Mensch mit ca. 5km/h maschiert, während ein Pferd beim normalen Reiten diese Geschwindigkeit schon recht entspannt überschreiten kann.
Der Unterschied mag nicht immer gewaltig gewesen sein, ich würde aber mal die Theorie aufstellen, dass man sich im Durchschnitt mit dem Pferd in etwa mindestens 2 Stunden erspart hätte. Häufig war dem wohl die mangelnde Infrastruktur zu verschulden.
Aber generell ist diese Frage leider recht schwer zu beantworten, weil sehr viele verschiedene Aspekte bedacht werden müssen. Grundsätzlich würde ich aber behaupten, dass wohl nur der Schlitten im Sommer langsamer als der Fußmarsch gewesen sein dürfte ;)
Es geht ja ums schnellste, nicht ums weiteste oder bequemste.
Und früher waren die Menschen viel Fitter als die Menschen heute. Büroarbeitsplätze und Autos gab es ja nicht. Das Pferd muss viele Pausen machen wenn man dem nicht schaden will. Und Pferde waren damals viel zu wertvoll um die kaputt zu machen.
Klar, bei Lasten hat man keine Wahl, da nimmt man das Pferd.
Pferde waren früher viel zu teuer, das konnten sich nur die Reichen leisten und die haben die dann aus Bequemlichkeit benutzt. Die Entfernungsangaben in Tagen oder Stunden sind nicht ohne Grund für "zu Fuß" - zumindest damals.
Eine Wegstunde wurde in meiner Region dann irgendwann mal als 3,7 Kilometer definiert. Jedes Königreich hatte andere Werte.
na ja.du kannst du meisten Menschen des MIttelalters nicht mit Steinzeitjägern vergleichen oder mit den Buschmännern Namibias. Der Marathonläufer in Griechenland ist nicht umsonst tot umgefallen. Für den Normalmenschen war das Pferd lange Zeit das schnellste Transportmittel.
Entgegen der landläufigen Meinung war man mit dem Pferd damals kaum schneller als zu Fuß. Strassen gab es im eigentlichen Sinne noch nicht, außer ein paar wenigen erhaltenen aus der Römerzeit. Am schnellsten war man im ?Mittelalter tatsächlich mit dem Schiff unterwegs.
Für eine Einzelperson vermutlich ein Pferd. Für mehrere Personen dann die Pferdekutsche. Vielleicht auch ein Drache 🐉 XD
LG Kiwi 🥝
Eventuell die Kutsche oder ein einzelnes Pferd, was Anderes fällt mir jetzt nicht ein.
LG
Tatsächlich schafft der Mensch zu Fuß mehr Kilometer als ein Pferd. Pferde können zwar sehr schnell rennen, aber nicht weit. Man muss das Pferd also ständig wechseln und das klappt nur dann, wenn es Routen gibt bei denen Pferde in regelmäßigen Abständen bereit stehen.