Was wäre eure Reaktion auf die Diagnose Krebs im fortgeschrittenen Stadium?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Ich würde es erstmal nicht Realisieren können 27%
Anderes. 27%
Gleichgültigkeit 19%
Oh nein!!!😫🙆‍♂️ 15%
Weinen 12%

12 Antworten

Anderes.

Ich hatte die Diagnose Leukämie.

Zum damaligen Zeitpunkt habe ich dann versucht meinen Nachlass möglichst sinnvoll zu regeln und habe eine Patientenverfügung geschrieben. Insbesonder habe ich versucht meine Partnerin (mit der ich nicht verheiratet bin) vor einer wirschaftlichen Notlage zu bewahren. Weder meinen Kinder noch meiner Partnerin habe ich diese Diagnose mitgeteilt. Nur einem Freund habe ich dies anvertraut, damit er im Falle, dass ich ein merkwürdiges Verhalten bekommen würde, er meine Kinder informieren kann. Ich wollte meine Familie nicht unnötigerweise mit dieser Tatsache belasten. Ändern hätten sie auch nichts können.

Entweder war die Diagnose falsch, was ich nicht glaube, da ich die Laborwerte eingesehen habe und es eindeutige Kennzeichen gab, oder ich bin das Resultat einer sogenannten Spontanheilung.

Motto: Die Friedhöfe sind voll von Menschen, die sich für unersetzlich hielten.

alcaponee21 
Fragesteller
 06.02.2023, 19:41

"Ich wollte meine Familie nicht unnötigerweise mit dieser Tatsache belasten." Habe echt Respekt, vor dieser Entscheidung. Ich überlege auch, wenn es dazu kommen sollte meiner Leiblichen Familie nichts zu erzählen. Aber glaubst du nicht, dass zumindest deine Frau es dir sehr übel genommen hätte, wenn du aufeinmal Tot wärst und sie nur einen Abschiedsbrief oder so findet? Ehefrauen sind doch unter anderem dafür da einen Kraft in schweren Zeiten zu geben.🥺

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Littlethought  06.02.2023, 19:47
@alcaponee21

Nein. Falls ich so schnell gestorben wäre, müsste ich dies als Gnade des Schicksals ansehen. Das qualvolle Sterben meines Vaters, das ich hautnah miterlebt habe, dauerte drei Jahre. Ich war damals 18 Jahre alt und habe ihm in der Todesnacht die letzte Spritze gegeben. Jeder in der Familie weiß das.

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Anderes.

Einigen Leuten die hier Gleichgültigkeit auswählen, nehme ich das nicht ganz ab. Natürlich wünsche auch ich mir, gut mit der Situation umgehen zu können, aber wenn so eine krasse Diagnose aus dem nichts gestellt wird, kann ich mir gut vorstellen, dass man es erstmal gar nicht realisieren kann. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, was wäre, wenn so eine Diagnose käme. Genau wissen werde ich es erst, wenn es zu einer solchen kommt. Hoffe nicht😉

Anderes.

Ich habe das nicht nur einmal erlebt, beim eigenen Vater und bei anderen. Die meisten Menschen gehen erstaunlich nüchtern damit um, bemühen sich alles zu regeln was zu regeln ist. Natürlich können auch Tränen fliessen.

Aber manchmal ist es sogar so, dass er Betroffene die anderen trösten will.

Normal ist das man zunächst auch kämpfen will, und die Medizin hat ganz andere Möglichkeiten als noch vor 20 oder 30 Jahren. Manche Diagnose, die vor 20 Jahren noch eine Überlebensdauer von wenigen Monaten bedeutet hat, kann man heute behandeln und noch 10-20 Jahre überleben.

Wenn es dann zu Ende geht, hat man sich damit irgendwie abgefunden, sind die Kräfte am Ende ..

alcaponee21 
Fragesteller
 06.02.2023, 19:35

Respekt vor deinen Vater, dass er damit so nüchtern umgegangen ist!

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Anderes.

Leben ist endlich, auf die ein oder andere Art.
Für den Fall habe ich eine Patientenverfügung hinterlegt, "...keine OP, ausschließlich Schmerzbehandlung..." u.a.m.

Littlethought  06.02.2023, 20:14

Hinweis: Alte Patientenverfügungen sind möglicherweise auf Grund der geänderten gesetzlichen Bestimmungen ungültig. Ich habe deshalb meine Patientenverfügung letztes Jahr neu geschrieben.

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Hallo,

Meiner Meinung nach kann man das im Vorfeld garnicht beantworten. Jemand der sagt, dass sein Leben ihm egal ist, kann dann auch plötzlich in Tränen ausbrechen.

Man kann sowas einfach nicht beurteilen, wenn man noch nie in so einer Situation war..

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung