Was versteht man unter "Gratismut"?
Der Ausdruck steht heute in mehreren Zeitungen im Zusammenhang mit der WM und dem DFB. Ich habe das Wort aber noch nie gehört und kann mir auch keine Bedeutung vorstellen.
3 Antworten
Ein Mut, der nichts kostet. Jemand wird gelobt für eine "mutige" Handlung, die in Wirklichkeit keinerlei Gefahr für ihn bedeutet.
Das ist lediglich eine polemische Abwertungsfloskel, die die persönliche Haltung von jemandem dadurch diskreditieren möchte, dass sie ihr vorhält eben nicht wirklich mutig etwas riskieren zu müssen.
Als ob man sich schämen müsste in einem Rechtsstaat für Menschenrechte einzutreten...:-/
Naja, es ist ziemlich blöd, in einem Staat für etwas
einzutreten, das es da schon gibt.
Erinnert sich noch jemand an die Idiotin, die die Tatsache dass sie wegen Korona das Haus nicht verlassen durfte, ernsthaft mit der Situation in der 1933 Sophie Scholl sich befand, gleichsetzte? Gratismut ist, wer vorgibt Mutig zu sein, obwohl keinerlei Gefahr droht. Kämpfen sie doch mal in islamische Länder für Frauenrechte. Da droht ihnen nämlich die Todesstrafe, während in Deutschland nichtmal ein Bußgeld für gibt. Jede Frau die in Deutschland ein auf Feministin macht, weil sie keine Probleme kennt, würde in einem islamischen Land die Klappe halten, weil ihren eigenen Hals zu riskieren ihr dann doch zu riskant wäre. Es ist daher keine Abwärtungsfloskel. Das ist wie mit einem SUV zu Umweltdemos zu fahren.
Niemand bezeichnet es als Gratismut, wenn man sich für Menschenrechte einsetzt. Gratismut ist es, wenn ihr so tut, als ob dabei euer Leben auf dem Spiel stände, wenn ihr demonstriert. Für mich ist auch niemand ein Soldat, der "Call of duty" spielt. Und ihr setzt euch auch nicht für Menschenrechte ein, denn die haben wir längst.
Ah, OK. Da wird es einigermaßen verständlich. Trotzdem finde ich das Wort ein wenig komisch gewählt.
Gratis Mut: Gehe zu einer Demo gegen "Rechts" mit einem Plakat "Ich bin gegen "Rechts" ".
Echter Mut: Geh zu einer Palästensinener Demo mit einem Plakat: "I am a Jew."
Echter Mut:
Ziehe eine regenbogenfarbene Kippa auf, gehe in eine Flüchtlingsunterkunft und lade die Anwesenden zu einem "Gottesdienst der Toleranz und Nächstenliebe" ein.
Dann ist es doch eher ein Gratislob. Mut ist ja keiner beteiligt.