Was unterscheidet die Werte-Union von der AFD?
Ich verstehe es nicht ganz wenn man die Union zu Migrations-unkritisch findet und eine Partei möchte die Konservativer ist wäre doch die AFD als alternative vorhanden.
Was sind also die Dinge welche diesen Rechten Flügel der Union von der AFD unterscheiden
3 Antworten
Da es noch kein konkretes Wahlprogramm gibt, ist das noch nicht konkret zu sagen. Was ich hingegen nicht verstehe ist, wenn man Politik und Parteiprogramme nur noch vom Migrationsthema abhängig macht. Das ist natürlich Unsinn.
Der wesentliche Unterschied zwischen den konserativen Parteien ist wie folgt:
Die CDU gibt sich zwar noch als konserative Partei - biedert sich aber seit Jahren schon den grünen und roten Ideen an. Und das tut sie nicht erst seit Merz sondern schon seit Merkel. Wer also einen konserativen Kern mit rotgrüner Mischpoke haben will, der mag da heutzutage gut aufgehoben sein.
Die AFD hingegen ist sehr weit rechts bis rechtsradikal. Und möchte viele Probleme mit staatlichen Mitteln lösen. Ihre Wählerschaft sind aber vor allem auch die jüngeren Wähler.
Die WUP versteht sich als eine Rückbesinnung auf die alte ganz klassische CDU. Christlich, bürgerlich, konserativ, ganz trocken rechtstreu, aber zugleich auch freiheitlich und wirtschaftsliberal nach den alten Rezepten. Sie wird im Wesentlichen die älteren Generationen ansprechen, die sich bei der CDU nicht mehr zu hause fühlen, sich aber auch mit der AfD nicht anfreunden können.
Außerdem wird die WUP - im Gegensatz zu der CDU - keine Brandmauer-Politik gegen die AFD oder anderen Parteien mitmachen. Was sie eigentlich zur wichtigsten Partei des rechten Spektrums macht.
Daneben geht es aber natürlich auch um die Persönlichkeiten, da Menschen immer auch nach Sympathien wählen. Und da hebt sich ein Maaßen schon auch sehr stark von einem Merz und einer Weidel ab. Sowohl was den Auftritt als auch den Lebenslauf betrifft.
Dem Merz merkt man sehr deutlich an, dass er eigentlich garnicht weiß, was er will und auch nicht was er tut. Selbst als Konserativer kann man kaum übersehen, dass er mit seiner Rolle überfordert ist. Er kommt zu dem direkt von Blackrock und co.
Alice Weidel hat meist ein sehr strenges und herrisches Auftreten. Und neigt dazu auch mal laut und populistisch zu werden. Was ich garnicht kritisieren will, denn es ist Teil des Wahlkampfes. Aber es ist faktisch so. Sie hat Volks- und Betriebswirtschaft studiert und kommt aus dem Bankenwesen.
Hans Georg Maaßen ist ein sehr ruhiger, unaufgeregter Charakter, der dennoch bekannt für klare Worte und scharfe Analysen ist. Er hat an vielen Gesetzen mitgeschrieben. Und hat eine lange Karriere in den obersten Rängen des Geheimdienstes und Verfassungsschutzes hinter sich. Und lässt sich daher auch von den Methoden der Medien und Linken überhaupt nicht beeindrucken. Ich kann mir keine Person vorstellen, die den deutschen Konserativismus besser repräsentieren kann, als er.
Als AFD Wähler sehe ich daher auch garkeine großartige Konkurrenz zur AFD sondern eher eine eigentlich sogar notwendige Ergänzung, da die AFD auf einen Koalitionspartner angewiesen ist.
Der Rest wird sich im Laufe der Monate zeigen, wenn die Wahlprogramme stehen.
Ich rechne auch im Wesentlichen mit einer Abwanderung von CDU Politikern und Wählern zur WUP. Und wenn man berücksichtigt, dass die Bundestagswahlen erst 2025 sind, und die Zeiten bis dahin nicht besser werden, halte ich es auch für realistisch, dass die WUP im zweistelligen Bereich landet und die CDU unter 20% kommt.
Was sind also die Dinge welche diesen Rechten Flügel der Union von der AFD unterscheiden
Der wohl größte Unterschied ist der wirtschaftspolitische. Während in der AfD es einen großen Flügel gibt, der einen größeren Sozialstaat fordert, ist die Werteunion eher an einem schmalen Staat interessiert.
Das ist aber nicht der Grund für die Neugründung. Man hofft, dass man als weniger rechtsextrem wahrgenommen wird als es die AfD tut. Wer rechtsextrem ist, entscheidet man dummerweise nicht selber, sondern das machen die Medien in Deutschland für einen. Jede Form der Distanzierung wird rein gar nichts bringen. Am Ende wird die WU genauso wie die AfD oder das BSW von den Medien als rechtsradikal geframt.
Jede Form der Distanzierung wird rein gar nichts bringen. Am Ende wird die WU genauso wie die AfD oder das BSW von den Medien als rechtsradikal geframt.
Ich würde es mir sogar wünschen. Aus dem einfachen Grund, dass es dann noch unglaubwürdiger wird, wenn alles Neue als radikal, extrem, Nazi diffarmiert wird.
Im Falle von BSW habe ich jedoch eher den Eindruck, dass sie diese als Waffe gegen die anderen beiden positionieren, da sie sich auch bereit erklärt haben, die Brandmauer-Politik mitzufahren. Mit der BSW würden es also auch jeden Fall auch eine oder zwei etablierte Parteien in den Bundestag schaffen.
Ich würde es mir sogar wünschen. Aus dem einfachen Grund, dass es dann noch unglaubwürdiger wird, wenn alles Neue als radikal, extrem, Nazi diffarmiert wird.
Ich glaube wer das jetzt immer noch nicht verstanden hat, wird dieses Denken auch nicht so ohne weiteres ablegen. Was vielleicht passiert, ist das die WU ein Sammelbecken für CDUler wird, die mit dem eigenen Kurs unzufrieden sind, was dann wiederum die CDU zu einer Rückbesinnung auf die alten Werte bewegt.
Im Falle von BSW habe ich jedoch eher den Eindruck, dass sie diese als Waffe gegen die anderen beiden positionieren
Mal gucken was dabei raus kommt. Du musst auch ersteinmal landesweit gut aufgestellt sein. Die ganze Partei hängt aktuell an einer Person. Der Rest der Partei bietet unfassbar viel Streitpotential. Jetzt hat sie ja selbst nen ehemaligen Verfechter der Agenda 2010 in die Partei geholt.
Ich glaube wer das jetzt immer noch nicht verstanden hat, wird dieses Denken auch nicht so ohne weiteres ablegen.
Der Mainstream neigt dazu, sich erst ernsthaft mit solchen Dingen zu beschäftigen, bis es für das einzelne Individuum an der Zeit ist. Und dieses "an der Zeit sein" ist in dem Fall ein Mix aus Wahltermin, wirtschaftlichen und öffentlichem Druck. Bis dahin bekommt es sicher viele Dinge mit, aber die werden erstmal zurückgeschoben.
Nur mal als Beispiel: Ich denke zum Beispiel, dass die Bauern sich kaum mit Politik befasst haben, weil ihr normales Leben ihnen andere Dinge abverlangt. Nun haben sie natürlich mitbekommen, dass die Regierung ihnen das Leben schwer macht und das die AfD vor Ort war um mit ihnen zu reden. Sie werden aber auch die Hetze gegen die AfD mitbekommen. Wenn die AfD dazu nun Stellung nimmt, steht es mehr oder weniger Aussage gegen Aussage. Es ist schwer zu entscheiden, wem man dann wirklich glauben soll.
Wenn dann nun noch die Hetze gegen die WerteUnion dazu kommt, die doch wesentlich gemäßigter ist und wo ein Herr Maaßen von seinem Auftreten her einem Bauern oder Rentner möglicherweise vertrauenseeliger erscheint als eine Weidel - dann wird auch er sein Vertrauen in die Medien verlieren.
Ich habe auch aus ganz anderen Bereichen festgestellt, wie lange es braucht, damit eine Information wirklich beim Mainstream ankommt. Wenn man beispielsweise Filme eher 6 Monate als 12 Monate im Voraus bewirbt, sind geringere Einnahmen einfach garantiert. Selbst viele Fans bekommen es einfach nicht mit, weil das heutige Leben so überflutet ist, mit anderen Dingen.
Mal gucken was dabei raus kommt.
Wahrscheinlich nicht viel. Deinen Ausführungen stimme ich zu. Ich rechne zudem eher mit einer Kannibalisierung der SPD und Grünen. Weil Wagenknecht immernoch eine Linke ist, und wer soweit rechts ist, dass er AfD wählt, wählt einfach nicht links. Auch wenn viele AfD Wähler eine Sympathie für sie haben. Aber das reicht natürlich nicht. Beziehungsweise ist es dafür auch schon längst zu spät.
Wenn dann nun noch die Hetze gegen die WerteUnion dazu kommt, die doch wesentlich gemäßigter ist und wo ein Herr Maaßen von seinem Auftreten her einem Bauern oder Rentner möglicherweise vertrauenseeliger erscheint als eine Weidel - dann wird auch er sein Vertrauen in die Medien verlieren.
Sie wird aber nicht als gemäßigter dargestellt. Da wirst du auch wieder den einen finden, der Kontakte zur NPD hatte und wenn es den einen nicht gibt, dann setzt man ihn in die Partei.
Ein Vorteil den die Partei hat, ist dass sie mit Maaßen einen Ex Verfassungsschützler auf oberster Ebene sitzt. Der kann unter Umständen auf subversive Attacken auf die Partei anders reagieren, als es die AfD jemals könnte.
und wer soweit rechts ist, dass er AfD wählt, wählt einfach nicht links.
Ich kenne viele AfD Wähler die sich selber niemals als rechts bezeichnen würden. Da gehöre ich nebenbei auch zu. Ich wehre mich nicht dagegen wenn mich jemand rechts nennt, weil es eh nichts bringt, aber wenn ich ehrlich bin neige ich eher zu libertären Ansichten. Zur Corona Zeit und mit dem Ukraine Krieg sind eine Menge hinzugekommen, die eigentlich mal Urgrün oder der gleichen waren. BSW hat gerade auf der wirtschaftspolitischen Seite Potentiale, AfD Wähler für sich zu begeistern.
Gerade Thüring ist da so ein Wackelkandidat. Die Affinität zu Linkspartei und AfD ist dort ja sehr hoch und obwohl beide Parteien sich bis aufs Blut hassen, haben die Wähler öfter mal das Lager gewechselt. Ein BSW könnte da ein verbindendes Element sein.
Ich hoffe aber auch, dass dies vorallem SPD und Grüne sind, die Wähler verlieren werden. Das wird sich zeigen. Zumindest passiert jetzt etwas.
Sie wird aber nicht als gemäßigter dargestellt.
Jo, darüber sprechen wir doch. Je mehr Parteien von den Medien als unwählbar gewählt werden, desto unglaubwürdiger wird es. Desto mehr Leute fangen an, genauer hinzuschauen, je größer eben auch der allgemeine Druck wird.
Ich kenne viele AfD Wähler die sich selber niemals als rechts bezeichnen würden. Da gehöre ich nebenbei auch zu. Ich wehre mich nicht dagegen wenn mich jemand rechts nennt, weil es eh nichts bringt, aber wenn ich ehrlich bin neige ich eher zu libertären Ansichten. Zur Corona Zeit und mit dem Ukraine Krieg sind eine Menge hinzugekommen, die eigentlich mal Urgrün oder der gleichen waren. BSW hat gerade auf der wirtschaftspolitischen Seite Potentiale, AfD Wähler für sich zu begeistern.
Da sind wir sogar auf derselben Linie. Und ich selbst weiß auch noch garnicht, ob ich bei der nächsten Wahl AFD oder WUP wähle. Ich werde den Wahlomat machen und mir die Umfrage-Ergebnisse ansehen. Und wahrscheinlich strategisch entscheiden.
Grundsätzlich denke ich jedoch, dass dem im Allgemeinen zwar mal so gewesen ist, dass die Leute zur AFD gegangen sind, weil sie mit irgendetwas grundsätzlich nicht einverstanden waren. Bei mir war es zum Beispiel die Europolitik. Ich folge der AfD schon seit der Lucke Zeit und er hat mir immer gut gefallen.
Aber zur AFD zu gehen, bedeutet auch, bereit zu sein, die Narrative des Bösen zu durchbrechen. Das bedeutet wiederum, sich genauer mit Parteien, Parteiprogrammen und Personalien auseinanderzusetzen. Und mittlerweile ist soviel Zeit vergangen, dass ich davon ausgehe, dass die meisten "Überläufer" - von denen die jetzt noch da sind - auch entschlossene Überläufer geworden sind.
Und wenn sie noch mit der BSW liebäugeln, werden die meisten spätestens dann zurückschrecken, wenn sie feststellen, dass die BSW die Brandmauer-Politik mitmacht. Denn so oder so geht man nicht zur AfD, wenn man Spaltung weiter gutheißen möchte oder Altparteien in der Regierung sitzen haben möchte.
Würde die BSW ganz neutral sagen "Wir reden mit jedem", wie es die WUP tut würde ich dir zustimmen.
Aber sowohl die Einstellung der BSW als auch die Alternative zur AFD - die WUP - nehmen der BSW sämtliches Potential in meinen Augen.
Gerade Thüring ist da so ein Wackelkandidat.
Ich sprach jetzt nur von der Bundesebene. Die Landtage müsste man sich jeweils einzelnd nochmal anschauen. Thüringen könnte ein Rennen zwischen Linke/BSW Koalition und AFD/WUP Koalition werden. Das wird sicher spannend werden. Das nimmt vom Lagerverhalten her schon fast amerikanische Ausmaße an. =D
Ich sehe da selbst nur einen marginalen Unterschied. Konkurrenzdenken wird gerade groß geschrieben. LG
Exakt. Genau aus den genannten Gründen traue ich der Werteunion viele Wählerstimmen der bisherigen CDU zu und den damit verbundenen Sprung über die 5% - Hürde ! Darum auch die Panik von Merz.