Was tun, wenn man ständig angeschrien wird?
Hallo miteinander,
ich habe ca. vor 2 Monaten den Führerschein bekommen (BF17). Ich fahre so gut wie jeden Tag mit meinem Vater Auto. Jedes Mal werde ich bei dem kleinsten Fehler angeschrien.
Heute ist es aber eskaliert. Ich wurde glaube ich noch nie in meinem Leben so laut und aggressiv angeschrien wie heute. Mir wurde die Vorfahrt genommen und mein Vater hat das irgendwie früher erkannt, dass das andere Auto die Vorfahrt nehmen wird und daraufhin hat er ganz laut stopp geschrien, was ich natürlich gemacht habe. Es hätte nicht viel gefehlt bis zur Kollision. Er hat mich darauf so angeschrien und gesagt, wieso ich Autofahre als hätte ich kein Bewusstsein bzw. als würde ich schlafen.
Ich war so nervös, dass ich beim abbiegen ein Radfahrer übersehen habe, es ist aber noch gut aus gegangen, daraufhin ist er ausgetickt und hat befohlen, dass ich aussteige und er weiter fährt. Seit dem habe ich nicht mehr mit ihm geredet und ich habe seit dem auch keine Lust mehr Auto zu fahren, obwohl es mir eigentlich Spaß gemacht hat.
Update: Mein Vater hat sich von alleine entschuldigt und hat gesagt, dass er gestresst war. 😊
3 Antworten
Wenn dein Vater selbst so nervös ist und so wenig Impulskontrolle hat, dass er dich anschreit beim begleiteten Fahren, dann ist er nicht der geeignete Begleiter für dieses Modell.
Als ruhige Erklärung zu der Situation: man sollte immer mit dem Grundsatz hinterm Steuer sitzen, dass man mit der Dummheit der anderen rechnen muss. Selbst wenn du Vorfahrt hast, zum Beispiel bei "rechts vor links", solltest du dich trotzdem immer langsam und vorsichtig der Kreuzung nähern und schauen, ob von links keiner kommt oder, wenn dort jemand kommt, diese Person dich auch gesehen hat und dir wie vorgesehen die Vorfahrt gewährt. Also eher so verhalten, dass du davon ausgehst, dass die anderen dich übersehen oder sich nicht an die Regeln halten, als dich darauf zu verlassen, dass sie es schon tun werden.
Zum einen, weil § 1 der StVO als Grundsatz die gegenseitige Rücksichtnahme als obersten Grundsatz enthält. Zum anderen aber auch deshalb, weil ein Unfall selbst dann, wenn du keine Schuld hast, potentiell echt schmerzhaft für dich und deine Mitfahrer werden kann, zumindest aber potentiell mit viel Zeitaufwand und Bürokratie einhergeht, bis das Auto repariert ist.
Aber genau sowas erklärt ein guter Begleiter eben in Ruhe und möglichst auch schon vor Fahrtantritt oder beim Nähern an eine solche Stelle, wo man sich so verhalten sollte, nicht brüllend erst dann, wenn man schon fast in der Situation steckt. Und genau deshalb solltet ihr beide dieses Experiment einfach beenden und nach einer anderen Person schauen, die mit mehr Ruhe und Gelassenheit mit dir üben kann!
Wenn dein Vater dich anschreit, macht er dich nervös. Dadurch entstehen dann Fehler. Statt dich anzubrüllen, hätte er dir erklären sollen, woran du erkennen kannst, dass dir jemand die Vorfahrt nimmt.
Du erlebst deinen Vater nun als Autofahrer bereits mehrere Jahre. Ich schätze, dass er als Fahrer über jeden anderen Autofahrer laut schimpft, sich über die Fehler von anderen aufregt und sich selbst für den besten Autofahrer auf Erden hält.
Solche Menschen sind als Begleitung nicht geeignet, er bringt dir nichts bei, er verunsichert dich und hat auf dem Beifahrersitz Angst auch wenn er es nie zugeben würde.
Dass man in einer Gefahrsituation die Stimme hebt - ist Instinkt, lieber laut geschrien wie aus Reflex die Handbremse gezogen.
Da hier keiner die Situation selbst erlebt hat - möglicherweise hat dein Vater euch das Leben gerettet, vielleicht hatte er bereits einen ähnlichen Unfall.
Seine Aufgabe als Beifahrer wäre es aber auch gewesen dich rechtzeitig darauf hinzuweisen, dass du das andere Auto im Auge behalten sollst und ggfs die Geschwindigkeit zu reduzieren. Seine Erfahrung und sein Baugefühl hat ihm dies bereits Sekunden vorher gesagt - er hat es nur zu spät artikuliert.
Überleg dir wie die Situationen hätten ausgehen können, wenn dein Vater nicht auf dem Beifahrersitz reagiert hätte - im Prinzip ist das Fahren mit BF17 eine gute Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln.
Wenn du noch andere Autofahrer kennst die sich besser unter Kontrolle haben, die selbst eher entspannt fahren - frag die Person und investiere die Gebühr für die Eintragung einer zusätzlichen Begleitperson
Sprich mit ihm, teile ihm mit wie und dass sein Geschreie dich verunsichert hat.
Sprich evtl auch mit deiner Mutter sofern sie den Führerschein hat.
Angst um mein (neues).Auto hatte ich auf dem Beifahrersitz am Anfang jeden Weg. Vor allem um den rechten Außenspiegel beim Einschätzen patkender Verkehr zu Gegenverkehr. ;).
Um uns - auch einmal, zu schnell in die Kurve und mit Glück kein Gegenverkehr. Aus der Situation hat der Fahrer selbst gelernt und war genauso erschrocken.
Ob du deinem Vater jetzt noch einmal eine Chance gibst - musst du selbst entscheiden. Vielleicht hat auch dein Vater aus der Situation gelernt. Es gibt keine Lehrgang für die Begleitung: :).
Du kannst auch warten bis du 18 bist - nur ob du dann Papas Auto alleine bekommst - steht in den Sternen.
Werde ich machen🫡
Es ist nicht, dass das Auto neu ist, sondern das es groß ist und eigentlich zu viel Leistung für ein Fahranfänger hat.
Mein Vater ist eigentlich sehr ruhig wenn er selber fährt, ich vermute er hat nur Angst um uns und um sein Auto :(