Was soll in Vers 7 in dem Gedicht „Vorbei“ von Joseph von Eichendorff ausgedrückt werden?
Wie bereits in der Frage steht, versteh ich nicht was Joseph mir mit dem Vers 7 und den in Bezug darauf stehenden Vers 5 und 6 sagen möchte.
Wäre super wenn ihr mir helfen könntet :)
Hier die Verse:
5 Das ist der Wald nicht mehr, der sacht
6 Vom Berge rutschte nieder,
7 Wenn ich vom Liebchen ritt bei Nacht.
1 Antwort
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Analyse, Gedicht, Gedichtinterpretation
Auszug aus einer Interpretation:
Das ist der Wald nicht mehr, der sacht
Vom Berge rauschte nieder,
Wenn ich vom Liebchen ritt bei Nacht,
Das Herz voll neuer Lieder.
- Die zweite Strophe weitet dann den Blick. Es geht nicht mehr nur um den einzelnen Baum, sondern um einen ganzen Wald.
- Der Blick geht aber nicht nur räumlich in die Weite, sondern auch substanziell. Denn jetzt geht es nicht um irgendwelche schönen Gefühle in der Natur,
- Sondern es geht um die höchsten Gefühle des Menschen, das Phänomen Liebe
- Typisch für die Zeit, in der Eichendorff lebte: Man bleibt nicht einfach bei der Geliebten über Nacht, sondern reitet abends nach Hause.
- Deutlich wird auch, dass dieses Liebchen offensichtlich dem lyrischen Ich viel Anregungspotenzial mit auf den Weg gab
- Es liegt hier natürlich nahe, das lyrische Ich mit dem Dichter gleichzusetzen oder zumindest in eine Bedeutungsnähe zu bringen.
Hier gibt es übrigens eine Audio-Interpretation des Gedichtes: