Was sind die Nachteile von den Zeugen Jehovas, die umwerben mich derzeit...?
ja und ich habe leider nur schlechtes gehört, was ist die wahrheit ??
11 Antworten
Wo soll man da anfangen....
Zunächst mal ein Tipp. Wenn die das nächste mal kommen und du wirklich nichts von denen willst sagst du denen freundlich und bestimmt, das du von denen nicht belästigt werden möchtest und auch keine Traktate und Co in den Briefkasten haben möchtest. Du musst das so genau sagen. Alles andere nehmen die als Anlass um wiederzukommen. Also so Sätze wie: Ich glaube nicht an Gott, oder ich habe einen anderen Gott wecken in denen die Hoffnung, das der denkende Mensch seine Meinung ändern kann.
Nun zu deiner Frage:
Also man kann vieles Berichten. Es gibt Auffälligkeiten bei der Lehrmeinung, bei deren Bibel, Verhaltensauffälligkeiten, Auffälligkeiten im Umgang mit Ausgeschlossenen und Leuten die von alleine weggehen wollen. Auffälligkeiten in der Kindererziehung, Auffälligkeiten im Umgang mit Politik, Auffälligkeiten im Umgang mit der eigenen Gesundheit und und und..... Die Liste kann beliebig weit geführt werden.
Ich kann dir sagen, warum ich damals von den Zeugen weggegangen bin.
Ich war eine "gefischte". Ich war wie du einst mit Zeugen konfrontiert, daraus ergaben sich Fragen, aus den Fragen wurde ein Heimbibelstudium, es folgte die Zeit des ungetauften Verkündigers und die Taufe. Ich war in etwa 5 Jahre dabei.
Während ich eine Interessierte war, da war ich everybodys Darling. Ich wurde oft eingeladen, man half mir wenn ich Hilfe brauchte, hatte für alles Verständnis. Fragte ob ich mitkommen möchte zu Ausflügen und Co. Auch ich konnte Leute zu mir einladen. Ich wurde über das Internet "gefischt" zu einer Zeit, als Internet noch verteufelt war. Heute nutzen sie es selber ohne Ende.
Dann kam die Taufe. Und binnen einer Woche brach alles ein. Jetzt hieß es funktionieren. Keine Einladungen mehr, hatten alle auf einmal keine Zeit mehr. Verständnis für andere Belange war nicht mehr gegeben. Ich hatte zwar so 1-2 Schwestern mit denen ich immer in den Predigtdienst ging, aber bei den anderen, da wars nach der Taufe von heute auf morgen zuende. Aber das machte erstmal nichts. Ich fühlte mich wohl in der Versammlung, hatte viel im Dienst zu tun.
Aus 4 Rückbesuchen entwickelten sich dann 4 Heimbibelstudien. Und das mir. Einer neu Getauften. Das weckte Neider. Man nahm diese 4 Heimbibelstudien, gab sie ohne Grund den Frauen von Ältesten und mir gab man von einer Schwester die Kinder und sagte, ich solle dort biblisch fördern. Einmal inhaltlich und wenn ein bissl Rechtschreibung und Lesen lernen drin ist, so wäre es auch gut gewesen. Man nahm mir die ohne Grund weg. Ich hätte es verstanden wenn ich mich schlecht benommen hätte oder so. Aber nein. Dadurch brach natürlich erstmal der Predigtdienst ein. Denn da sind eben mal 4 Stunden pro Woche weggefallen. Ich bekam natürlich Ärger, weil mein Predigtdienst nachgelassen hat. Aber ich durfte mich nicht beschweren, denn der Dienst wurde von den Ältesten weggenommen und als Frau darfst du nicht widersprechen. Der Mann ist das Oberhaupt.
Das war das erste mal das ich eingeknickt bin. Ich war sauer und durfte nichts sagen dagegen musste das hinnehmen, und obwohl es nicht meine Schuld war das die Stunden wegbrachen bekam ich noch nen Anranzer weil eben die Stunden weg fielen.
Das zweite Mal bekams ein Geschmäckle als die weiße Weste beschmutzt wurde, aber da es von der Frau eines Ältesten war, war es natürlich OK. Eine Schwester samt Mann und Kinder lebten auf einer Art Bauernhof. Die haben sich eine Ruine gekauft und das teil selber von Hand saniert. Kohle war rar und man sah es auch. An der Kleidung, an den Haaren. Aber das war in Ordnung. Die Sachen waren sauber, sahen aber Altbacken aus und die Kids hatten alle den gleichen Topfschnitt und die Anzüge hatten Hochwasser oder unten wurde ein Stück Stoff zugenäht. Man sah das sie sich nicht viel leisten konnten. Aber das war OK. Sie waren so liebe Seelen. Immer hilfsbereit, immer ein freundliches Wort. Nicht aufgeblasen. Nun war der Mann Vertreter und als Alleinverdiener unterwegs und es kam vor, das die in einem Monat 2-3 mal zu Spät in die Versammlung kamen. Die Frau eines Ältesten sah das als Stein des Anstoßes und äußerte sich unflätig und versuchte mich ins Boot zu holen. Ich sagte ihr, sie soll mich aus der Sache raus lassen, ich verstehe mich mit der Schwester und dem Bruder gut, ich möchte mich nicht über sie beschweren. Danach wurde sie ausfallend, es viel vor versammelter Mannschaft unflätige Fäkalsprache. Auch hier bekam ich wieder einen Anranzer, weil ich mich nicht auf die Seite der Frau des Ältesten gestellt habe. Man müsse doch Dinge anzeigen die nicht in Ordnung sind. Wie zB die Unpünktlichkeit. Ich habe dann gesagt, ich möchte gerne eine Sache anbringen die nicht in Ordnung ist, und zwar die unflätige Fäkalsprache von Schwester soundso...... wumms, nächster Anranzer, weil ich es wagte..... Ich habe mit der Frau des Ältesten nie wieder ein Wort gesprochen.
Damals war ich arbeitslos und im Hartz 4 unterwegs. Und dann kam die Mitteilung, Frau XY sie müssen gen Berlin ziehen, dort ist ihre neue Arbeitsstelle. Sie waren langzeitarbeitslos, sie haben keine Wahl sie müssen auch überregional arbeiten. Also stand ich dann mit Sack und Pack irgendwo in Berlin. Anfangs habe ich mich auf die neue Versammlung gefreut. Es war eine Chance neue Leute kennen zu lernen. An meinem ersten Tag in der neuen Versammlung wurde ich erschlagen. Ich wechselte von einer kleinen 40 Mann Versammlung in eine mit über 150 Mitglieder. Mehr Leute, alles noch anonymer. Ich bekam keinen Anschluss mehr. Es kam auch noch hinzu das die Arbeit schlauchte. Ich geriet in ein Burn Out. Ich war kaum noch zuhause. Entweder ich war 10 Stunden auf Arbeit, oder aber mit Predigtdienst und Versammlungsbesuch beschäftigt. Weil, meine Stunden durften ja nicht weniger werden. Man muss ja nen vollen Berichtszettel am Monatsende abgeben. Ich bekam kleinere Krankheiten, die wurden dann länger und größer. Grippe und Magenbeschwerden uferten oft aus. Einmal war ich daheim und konnte nicht in die Versammlung gehen und nicht in den Dienst. Anstelle das ich in Ruhe genesen konnte klingelte morgens die Türe. Die ersten Schwestern ließ ich dann noch rein. Erklärte die Situation. Das hätte ja reichen können, die hätten das allen anderen auch sagen können. Aber nein, nach denen klingelte es wieder und wieder. Die anderen habe ich dann irgendwann an der Gegensprechanlage abgewimmelt. Dann habe ich die Klingel ausgeschaltet. Am Nachmittag bimmelte das Telefon ohne Unterlass. Auch hier habe ich alles aus gemacht. Dann war ich auf dem Weg der Besserung. Ich ging wieder in die Versammlung. Es wurde Herbst und die nächste Grippe kam dann wieder auf mich zu. Selbes Spielchen in grün. Das schärfste war ja auch, das einem nicht gute Besserung gewünscht wird, sondern der Befehl : Bessere dich. Hinterher in meiner Aufarbeitung nach dem Weggang erkannte ich was dahinter steckt. Wenn du krank wirst hast du dich nicht genug geschützt, also ist es dein Fehler wenn du nicht in den Predigtdienst gehen kannst. Also bessere dich! Du bist kein guter Zeuge Jehovas. Irgendwann gings normal weiter. Ich ging Freitags nach dem Dienst in die Theokratische Predigtdienstschule. Pflichtveranstaltung....
Nach 10 Stunden Dienst kam es dann ein paar mal vor das ich eingenickt bin. Der Stoff ist staubtrocken den man da lernt und da ich in einer Kita für schwer erziehbare Kids in einem soz. Randgebiet arbeite ist man nach 10 Stunden kaputt. Ein Ältester kam auf mich zu und sagte, ich solle meine Stunden reduzieren. Ich bin dann am nächsten Tag zum Chef und fragte ob das möglich ist. Er meinte, wer nicht arbeiten will darf gern kündigen. Von meinem damaligen Arbeitsvermittler der Arge bekam ich vor dem Umzug aber noch gesagt, ich solle mir nicht einfallen lassen in den kommenden 2 Jahren zu kündigen. Unterstützung würde man dann kürzen.
Ich stand dann da zwischen allen Stühlen und zweifelte. Mit einer befreundeten Zeugin sprach ich mich dann mal aus und die meinte dann auch nur, ich solle beten. Hat natürlich nicht geholfen. Danach habe ich mir wo anders Hilfe erhofft. Ich habe mich das erste mal dann über die Zeugen im Internet umgehört und neue Leute kennen gelernt. In einem Forum habe ich unter Pseudonym eine Frage gestellt. Antwort bekommen habe ich dann von einem Ältesten aus der anderen Versammlung. Der hat Bezug genommen auf die Frage die ich im Internet gestellt habe und hat auch gesagt, ich solle nicht auf solchen Plattformen nach Antworten suchen. Woher wusste der das ich das bin die da schreibt? Ich war dermaßen perplex. Ich habe noch in der selben Stunde meinen Austritt per Brief formuliert und dann abgeschickt.
Danach fiel ich erstmal in ein tiefes Loch. Wenn man kein Zeuge mehr ist verliert man alles. Freunde, Familie und Bekannte die sich bei den Zeugen befinden. Man erleidet den sozialen Tod. Wer außerhalb kein soziales Umfeld hatte, der muss sich das erstmal neu aufbauen. Zudem kommt noch unendlich viel Zeit bei rum. Versammlungsbesuche, Predigtdienstschule, Predigtdienst, Rückbesuche, Heimbibelstudium, das alles fällt weg. Ich war vorher in der Woche 20 Stunden im Predigtdienst und 5 Stunden in der Versammlung gewesen. Hinzu kommt persönliches Studium, denn man muss sich ja auch auf die Predigtdienstschule und die Versammlungsbesuche vorbereiten. Immerhin kanns sein das man dran kommt.
Negativ mitgenommen habe ich noch, dass ich mich in großen Menschenmassen nicht aufhalten kann. Ein Überbleibsel von den großen Kongressen. 8 Stunden in der brütenden Hitze inmitten der Masse sitzen, rechts und links nicht raus kommen weil da andere sitzen. Ich war kurze Zeit später nach meinem Austritt von meiner Arbeitskollegin mal ins Alexa Einkaufszentrum eingeladen zum gemeinsamen Shoppen. Ich ging rein, mir wurde immer unwohler, der Angstschweiß rann mir den Rücken runter. So schnell wie ich drin war, war ich auch wieder raus. Seitdem geht nichts mehr. Kino und Theaterbesuche gehen nicht. Wenn wir in der Kita Sommerfest haben und über 400 Kinder samt Eltern und Geschwister da rumturnen lasse ich mir immer den Spätdienst in einem anderen Gebäudeteil geben, damit ich die Massen nicht mitbekommen muss.
Das alles ist aber nur das was ich erlebt habe. Andere haben anderes erlebt. Von einem bekannten Zeugen hat sich der Bruder erhängt. In seinem Abschiedsbrief hat er geschrieben, das er den Sozialen Tod und die Einsamkeit nicht abkönne und daher zog er dann den Realen Tod vor, damit er nicht mehr leiden muss. Mein Partner hat Frau und Tochter bei den Zeugen lassen müssen. Die Scheidung war eine Schlammschlacht bei der er dermaßen mit Dreck beschmissen wurde, damit sie aus der Ehe raus kam. Scheiden darf man sich nur wegen Ehebruch aber das lag halt nicht vor.
Dann gibts die nette 2 Augenzeugen Regel. Wenn zB dein Kind von einem Bruder missbraucht wird, und du willst das zur Anzeige bringen, dann solltest du 2 Augenzeugen mitbringen. Weil sonst klagst du den Bruder ohne Grund an und kannst es ja nicht beweisen. Ob das Kind untenrum völlig zerstört ist bleibt dabei egal. Du darfst aber auch nicht eigenmächtig zur Polizei. Aber mal ehrlich, welcher Täter lässt sich zuschauen bei dieser Tat? Hier wird also der Täter geschützt anstelle das Opfer.
Kinder sind seit letztem Jahr auch feinde Gottes, solange sie nicht getauft sind. Die Bibel die sie haben weist Unterschiede in einzelnen Bibelverse auf. Und nein, es ist nicht nur der Name Jehova der da auftaucht, sondern auch inhaltliche. Ein ganz gravierender ist in dem Taufgebot. Vergleicht man diesen Vers mit dem selben, zB der evangelischen Bibel, dann erkennt man das Gott und Jesus die Macht abgesprochen wird, bzw diese herunter gewürdigt werden.
Das was ich hier schreibe ist auch nur die oberste Spitze meines Eisberges. Auf das Gesamtbild der Zeugen kommen noch viele negative Dinge die man, mit ein bissl googeln auch findet. Aber auch die Zeugen selber hebeln sich aus, indem sie ihre Dinge, die sie veröffentlichen auf der Zeugenseite im Internet öffentlich zugänglich lassen. Schau dir die Clips an die dort gezeigt werden. Anleitungen zum denunzieren, Anleitungen zum Verhalten bei Gemeinschaftsentzug, Anleiten was Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu tun und zu lassen haben. Anleitungen welche Filme und Musik du nicht schauen darfst und und und.... Die Liste der Verbote ist enorm lang.
Wenn du keinen Bock auf eigenständiges Denken hast, dann nimm den ganzen Kram und mache ihn zu deinem Lebensinhalt. Damit lässt es sich lange genug und gut leben. Es gibt Menschen die kommen mit all dem gut zurecht. Die brauchen diese Führungsschiene im Leben, weil selber agieren und denken zu schwer fällt. Wenn man so lebt sollte man beten, das Jehova das eigene Denken ausknippst und auch das kritische hinterfragen, denn das macht nur Ärger. Eine Zeit lang kann man so gut Leben. Ich selber hatte eine Zeit lang das gefunden was ich gesucht habe. Aber wenn das Positive erstmal Schall und Rauch ist, dann wird die Erkenntnis immer größer, das da etliche Leichen im Keller liegen.
Du lieferst Dich den ZJ völlig aus. Du kannst in denen für Dich wichtigen Angelegenheiten nichts mehr für Dich selbst entscheiden. Vom Lebensstil, über die Partnerwahl, alles entscheiden die ZJ für Dich mit..
LA
- Keine Teilnahme an Wahlen, weder aktiv noch passiv.
- Brauchst du eine Bluttranfusion?, sieht schlecht aus.
- Magst du es deine Aktivitäten zu notieren?, falls nicht: Du wirst angehalten einen Predigtdienstbericht monatlich abzugeben.
Ich habe hier eine Liste mit negativen Punkten über die ZJs:
- Sie sind Langzeit- bzw. Alte-Erde-Kreationisten und lehnen die Evolutionstheorie ab.
- Sie lehnen Bluttransfusionen aus religiösen Gründen ab.
- Sie verwenden viele Manipulationstechniken für ihre Missionierung.
- Sie sind aufdringlich bei ihren Missionierungsversuchen.
- Sie behaupten Homosexualität wäre etwas schlechtes, d.h. sie sind intolerant.
- Sie sind lernresistent und kritikunfähig.
- Sie können nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden, denn sie denken, dass alles, was die WTG sagt, wahr ist und alle anderen lügen.
Die Nachteile, die man zuerst zu spüren bekommt, sind mögliche Verluste von Verwandten und Freunden. Sie bleiben zunächst fleischlich gesinnt. Dafür bekommt man jede Menge geistig Gesinnte als Familie.
Daß du keine Nachteile hier auflisten darfst, liegt auf der Hand, du bist doch selbst Mitglied der Sekte.