Was sind die kritischen Punkte an Religion?

7 Antworten

Du könntest noch auf Jan Assmann Bezug nehmen und die "mosaische Unterscheidung". Dr. Jan Assmann brachte die These vor, dass mit dem jüdischen Monotheismus zum ersten Mal die Idee einer "wahren" Religion geboren wurde. Die vorigen polytheistischen Religionen erkannten die Existenz fremder Götter stets an. Erst bei Juden, Christus und dann Islam hieß es plötzlich, die anderen Religionen hätten nur "Götzen" und "falsche Götter".

Du könntest vorbringen, dass gerade diese Idee einer absoluten Wahrheit gefährlich ist, weil sie leicht als Legitimation für religiös motivierte Gewalt dienen kann.

Ich. In der Meinung das man an Gott glauben kann ohne eine Religion zu benötigen. Es reicht zu versuchen ein guter Mensch zu sein.

Religion ist für mich wie im Fußballstadion, jeder grölt für seine Mannschaft und wenn es nicht passt gibt es anschließend eine Schlägerei.

Religion wird nie dazu führen das alle Menschen sich als eine Menschheit fühlen und verhalten, Religion trennt Menschen voneinander. Wer das nicht sieht, braucht wohl eine neue Brille.

Wenn du kritisch an das Thema rangehen möchtest, wäre das ein Aspekt.


duuudiiv 
Beitragsersteller
 12.05.2025, 19:02

Meinen Sie damit den Vielfalt der Religionen und kann man hier über Monotheismus sprechen?

Moewe4  12.05.2025, 19:20
@duuudiiv

Nicht so kompliziert, ich glaube an Gott und versuche ein guter Mensch zu sein Punkt. Es ist doch nicht schwer zwischen gut und schlecht zu unterscheiden, dazu brauchen die Menschen keine Predigt, einen Vordenker oder alte verstaubte Bücher.

Der ontologische Gottesbeweis ist ein klassisches Argument der Philosophie, das die Existenz Gottes allein aus dem Begriff Gottes selbst ableitet – also a priori, ohne Rückgriff auf Erfahrung oder Beobachtung. Es handelt sich um ein rein begriffslogisches Argument, das zu den bekanntesten und zugleich umstrittensten Gottesbeweisen der Philosophiegeschichte gehört.

Der klassische Ansatz nach Anselm von Canterbury

Die Grundidee lässt sich in fünf Schritten zusammenfassen:

  1. Definition: Gott ist „das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann“ („id quo maius cogitari nequit“).
  2. Gedankliche Vorstellung: Auch ein Atheist kann sich dieses höchste Wesen zumindest im Verstand vorstellen.
  3. Unterscheidung: Es ist ein Unterschied, ob etwas nur im Verstand existiert oder sowohl im Verstand als auch in der Wirklichkeit.
  4. Argumentation: Wenn Gott nur im Verstand existierte, könnte man sich ein noch größeres Wesen vorstellen – nämlich eines, das auch real existiert.
  5. Schlussfolgerung: Gott muss also auch in der Wirklichkeit existieren, sonst wäre er nicht das größte denkbare Wesen.
Descartes’ Version des Beweises

René Descartes formulierte den ontologischen Gottesbeweis etwas anders: Für ihn ist Gott ein vollkommenes Wesen, und zur Vollkommenheit gehört auch die Existenz. Würde Gott nicht existieren, fehlte ihm eine wesentliche Eigenschaft – damit wäre er nicht vollkommen. Also muss ein vollkommenes Wesen existieren.

Die modale Variante bei Alvin Plantinga

Der amerikanische Philosoph Alvin Plantinga entwickelte eine moderne Version des Beweises auf Basis der Modallogik:

  1. Es ist denkbar, dass ein maximal großartiges Wesen (Gott) existiert.
  2. Wenn es möglich ist, dass ein solches Wesen existiert, dann existiert es in mindestens einer möglichen Welt.
  3. Ein maximal großartiges Wesen existiert aber nicht nur möglicherweise, sondern notwendig – also in allen möglichen Welten.
  4. Daraus folgt: Wenn es in einer möglichen Welt existiert, muss es auch in der realen Welt existieren.
  5. Folglich: Gott existiert.
Kritik am ontologischen Beweis

Der wohl bekannteste Kritiker des ontologischen Arguments war Immanuel Kant. Er hielt den Beweis für unzulässig, weil Existenz kein reales Prädikat sei. Man könne einem Begriff nicht einfach durch die Behauptung der Existenz eine zusätzliche Eigenschaft hinzufügen. Nur weil man sich ein vollkommenes Wesen denkt, folge daraus noch lange nicht, dass es existiert.

Auch Gaunilo von Marmoutiers, ein Zeitgenosse Anselms, äußerte Zweifel. Er zeigte mit einem Gegenbeispiel: Man könne sich auch eine „perfekte Insel“ vorstellen – daraus ergebe sich aber nicht, dass sie irgendwo tatsächlich existiere.

Der ontologische Gottesbeweis will die Existenz Gottes allein aus dem Begriff „Gott“ logisch ableiten. Er ist seit Jahrhunderten Gegenstand intensiver Diskussionen. Auch wenn viele Philosophen ihn ablehnen, bleibt er ein faszinierendes Beispiel dafür, wie eng Sprache, Denken und Seinsfragen miteinander verbunden sind.

LG

Hm...

Dass Diese falsch sind (2.Kor.11,14; Offb.17,1-14).

Woher ich das weiß:Recherche

Das Theodizeeproblem z. B. könnte diskutiert werden.

Darf ich fragen, inwieweit du die ontologische Beweisführung in Konnotation zum Begriff der Religionskritik bringen möchtest?

lg up


duuudiiv 
Beitragsersteller
 12.05.2025, 19:08

Es geht um Existenz Gottes, Weltanschauungen und Wahrheit der Glaubensgrundsätzen. Ich weiß nicht, wie ich es kombinieren kann. Im Unterricht hat das unser Lehrer stichpunktartig geschrieben. Und es ging auch um Kritik an der Organisationsform der Kirche und Sexismus in der Religion, Rolle der Frauen. Das sie quasi schuldig für Scheidungen waren und dass biblische und koranische Grundfiguren liberal waren.

duuudiiv 
Beitragsersteller
 12.05.2025, 19:11
@upbrunce

Tut mir leid, leider weiß ich noch nicht wie ich über ontologische Beweisen schreiben werde, da ich dieses Thema kaum verstehe. Entschuldigung.

duuudiiv 
Beitragsersteller
 12.05.2025, 19:48
@upbrunce

Ich wäre Ihnen sehr dankbar. Doch muss es völlig objektiv sein, für mich ist das wirklich schwer über Gottesbeweise (fundamentale/ontologische) zu schreiben.

upbrunce  12.05.2025, 20:28
@duuudiiv

Die ontologische Beweisführung geht zunächst von der gegenteiligen These aus: Gott, existiert nur im Verstand und ist das "Größte" (im Sinne von am Rande des Denkbaren), was gedacht werden kann. Die These führt jedoch zu dem Schluss, dass es etwas Größeres gibt, das gedacht werden kann, nämlich seine Existenz in der Wirklichkeit. Dies ist wiederum ein Widerspruch zur ursprünglichen These, dass ein nur im Verstand existierender Gott das größtmöglich Erdenkbare ist, und widerlegt sie damit.

Im Gegenzug brauchst du dann, um objektiv zu bleiben, noch Kant. Der nämlich widerspricht der Beweisführung, indem er "Existenz" die Funktion eines Prädikats, einer Eigenschaft also, abspricht. Die Tatsache, dass jemand Gott die Eigenschaft der Existenz zuspricht, hätte zur Folge, dass jemand, der sagt dass es Gott nicht gibt, ihm diese Eigenschaft der Existenz zwar abspräche, damit aber ja gleichzeitig einräumt, dass es ihn gebe, jedoch ohne die Eigenschaft der Existenz. Er kritisiert damit also, dass Existenz ohne den Nachweis der Verankerung in der Realität zu erbringen, nicht als qualitative Eigenschaft hinzugefügt werden kann.

Theoretisch müsstest du dich dann noch mit Kurt Gödels Ausführungen befassen, ab da wird es dann aber kompliziert...

Nun, dies ist ein weites Feld, google dich durch.