Was sind die Aufgaben von Geld?

5 Antworten

Geld ist ein universelles Tauschmittel.

Wenn du z. B. Erdnüsse hast und Schrauben brauchst, musst du nicht erst jemanden finden, der Schrauben gegen Erdnüsse tauscht, sondern du kannst die Erdnüsse verkaufen und von dem eingenommenen Geld die Schrauben kaufen.

Außerdem dient Geld als Wertaufbewahrungsmittel (man muss es nicht direkt wieder ausgeben, sondern kann es einfach aufbewahren bis man es zum Kauf irgendeiner Ware benötigt) sowie als Maßstab, um Preise und den Wert verschiedener Dinge vergleichen zu können.

Die Vorteile von Geld zeigen sich in drei wichtigen Funktionen, die dem Geld zugesprochen werden.

  1. Zahlungs-/Tauschmittel: Das Geld erleichtert zum einen den Warenaustausch, zum anderen können damit auch etwa Kredite gewährt und Schulden beglichen werden (=Finanztransaktionen). Dazu ist es wichtig, dass die jeweilige Form des Geldes allgemein akzeptiert wird.
  2. Recheneinheit: Geld kann auch eine abstrakte Einheit darstellen, mithilfe welcher Güter- und Vermögenwerte in einer allgemeinen Bezugsgröße ausgedrückt werden können. Auch können somit Vergleiche angestellt werden. Damit das Geld diese Funktion erfüllen kann, muss es gut teilbar sein.
  3. Wertaufbewahrungsmittel: Im Gegensatz zum Tauschhandel kann mithilfe des Geldes der Verkauf und Kauf von Gütern zeitlich auseinanderliegen. Ein gewisser Wert kann sozusagen im Geld "gespeichert" werden, sodass es zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingetauscht werden kann. Ein Schlüsselbegriff ist dabei das Sparen: ein Geldbetrag wird über die Zeit "konserviert" und in einem späteren Zeitpunkt kann wieder über ihn verfügt werden. Das Geld wird in dieser Zwischenzeit i.d.R. einer Bank überlassen. Als Gegenleistung erhält man Zinsen. Hierbei ist es wichtig, dass Material und Wert des Geldes beständig sind.

Dies wären also die drei wesentlichen Schlüsselbegriffe, die die Funktionen des Geldes in unserer heutigen arbeitsteiligen Wirtschaft in den Industrienationen vereinfacht zum Ausdruck bringen. Natürlich sieht dies in der Praxis wesentlich komplexer aus.

Trotz oder v.a. aufgrund seiner Komplexität ist das Geldwesen ein sehr interessantes Thema, welches auch sehr realitätsnah ist. Es ist ein großer Vorteil, als Konsument und Sparer in der Wirtschaft über ein grundlegendes Wissen in diesem Bereich zu verfügen.

Sehr empfehlen kann ich die Internetseite der Bundesbank. Dort findet sich u.a. eine Onlineversion des Schülerbuches "Geld und Geldpolitik" der Bundesbank, in welchem präzise, aber dennoch für Schüler*innen verständlich, über die Grundlagen der Geldwirtschaft (Begriff, Aufgaben, Bar- und Buchgeld...), Ziele der Geldpolitik, die Funktionsweise des Systems der europäischen Zentralbanken u.v.m informiert wird. Außerdem gibt es dort weiterführende Informationen, so etwa ein Glossar über die wichtigsten Begriffe des Geldwesens und interaktive Medien.

Kurzum gesagt, lohnt es sich, dort vorbeizuschauen: www.bundesbank.de/bildung

Dasselbe gilt für den Internetauftritt des Geldmuseums der Deutschen Bundesbank: www.geldmuseum.de

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
  • Tauschmittel ("Fungibilität")
  • Wertaufbewahrungsmittel
  • Reflationierungsmittel (Entschuldung des Staates durch Inflation)
  • Kreditmittel (u.a. Wertpapierfunktion, Geldschöpfungsfunktion)
  • Mittel zur Negativmotivation ("Debitismus")
  • Eigentumsfunktion (bei Bargeld - siehe Sachenrecht)
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bank, Versicherung, Justiz, BWL- Studium

Papier- und Buchgeld hat den Vorteil, das ihr Wert hauptsächlich auf dem Vertrauen und Glauben der Nutzer zu ihrer Werthaftigkeit und Stabilität beruht. Wenn man die Bücher frisiert und der Herausgeber ist, lässt sich auch unbegrenzt davon in Umlauf bringen, so dass immer genügend Liquidität vorhanden ist, solange weiterhin Vertrauen darin besteht. Sollte Misstrauen aufkommen, muss dieses durch Zuwendungen sofort zerstreut werden, sonst könnte das ganze Illusionsgebäude (Schuldengebirge) mit dramatischen Folgen in sich zusammenbrechen.