Was sagt ihr zur dieser Studie : Jugendliche in reichen Ländern unglücklicher?

6 Antworten

Ausgerechnet aus KOREA, wo doch auch eine hohe Erwartung an Schüler herrscht und teilweise bis zum Umfallen gelernt wird?

Es kann ja sein, dass es Faktoren gibt, die auch in reichen Ländern Kinder stressen und unglücklich machen, ich würde aber vermuten, dass auch andere Faktoren zu den Ergebnissen beitragen.

Haben die Kinder Gelegenheit und Zeit gehabt, darüber nachzudenken, ob sie unglücklich sind? Was bezeichnen sie als Glücklichsein? Welche Faktoren tragen zum Unglücklichsein in einem Land und Glücklichsein im anderen Land bei? Sind es die gleichen? Wenn das eine Kind unglücklich ist, weil es viel Konkurrenz, Mobbing, Vergleiche über Konsumgüter etc. gibt, und das andere glücklich ist, weil es zu Essen hat, zur Schule gehen darf und von den Eltern geleibt wird, dann vergleicht man da nicht ähnliche Daten, sondern sehr unterschiedliche. Dann müsste man fragen: Wie ginge es dir, wenn du kein Dach über dem Kopf oder nicht täglich genug zu Essen hättest? Oder wie ginge es dir, wenn deine Freunde dich ausschließen würden, weil deine Kleidung und andere Sachen nicht angesehen genug wären?

Druck auf Kinder durch Eltern kann auch in armen Ländern herrschen. GERADE bezüglich Bildung (man kann das Kind nicht unterstützen, es MUSS früh für sich selbst sorgen oder sogar die Eltern mit unterstützen) oder Arbeit. Druck wird in einigen Ländern auch viel extremer als in z.B. Deutschland durch das Schulsystem ausgeübt. (Japan fällt mir ein.) Das sind sicher Faktoren, die zum Glücklichsein beitragen.

Und dann ist da noch die Frage: Was versteht man individuell unter Glücklichsein: Ist das nur Zufriedenheit oder tägliche Begeisterung oder Freude über etwas, das für andere selbstverständlich ist? Der eine ist vielleicht super glücklich, weil er adoptiert wurde und jetzt zwei Eltern hat, nachdem seine gestorben sind. Der andere wächst mit zwei Eltern auf und denkt nie darüber nach und würde das nicht als Faktor zum Glücklichsein ansehen.

norules4life 
Fragesteller
 15.03.2023, 22:02

sehr gut beschrieben danke

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DreiGegengifts  15.03.2023, 22:06
Ausgerechnet aus KOREA, wo doch auch eine hohe Erwartung an Schüler herrscht und teilweise bis zum Umfallen gelernt wird?

Was hat denn Korea damit zu tun? Nur die Wissenschaftler stammen aus Korea. Untersucht würde international.

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DreiGegengifts  15.03.2023, 22:08
Wenn das eine Kind unglücklich ist, weil es viel Konkurrenz, Mobbing, Vergleiche über Konsumgüter etc. gibt, und das andere glücklich ist, weil es zu Essen hat, zur Schule gehen darf und von den Eltern geleibt wird, dann vergleicht man da nicht ähnliche Daten, sondern sehr unterschiedliche

Häh? Es ist für die Messung von Glück oder Zufriedenheit vollkommen unerheblich, was diese Gefühle auslöst. Und natürlich kann man das vergleichen.

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Es wimmelt mittlerweile von Studien. Studien sind nichts anderes als Schlussfolgerungen, Abschätzungen von Personen. Die mögen qualifizierter als der Durchschnitt sein, sich eine Meinung zu bilden, aber deswegen werden Studien noch keine wissenschaftlichen Fakten. Es sind und bleiben Meinungen.

Und diese spezielle halte ich für Blödsinn.

Zu der Qualität der Studie selbst kann ich keine Aussage treffen.

Ansonsten glaube ich eher nicht an glücklicher irgendwo sein, weil ich davon ausgehe, dass es in allen Ländern Vor- und Nachteile bzw. Herausforderungen für Menschen gibt.

Es ist vor allem anders, wo anders zu leben, aber nicht zwingend schlechter oder besser. Der Verstand kann Vor- und Nachteile abwägen, ok, und am Ende findet sich überall Glücklich-machendes und Unglücklich-machendes.

Hier in D haben wir viele Kranke, Depressive, Unglückliche. Muss ja auch seinen Grund haben.
All die Probleme, die wir hier haben, haben sie andernorts nicht und umgekehrt. Es ist einfach nur anders und Unglücklich-machendes findet sich lediglich an anderer Stelle.

Wenn ich als Jugendlicher zu viel bekomme und eigene Kräfte und Fähigkeiten zu wenig einsetzen muss, um meinem Leben eine eigene Richtung geben zu können, dann kann das schnell übersättigen und unzufrieden machen, weil man sich dabei schnell mal überflüssig und sinnlos fühlt. Es gibt dann einfach nichts Sinnvolles für mich zu tun. Alles schon da und gemacht.
Andere dagegen, die z.B. mittels Kinderarbeit überfordert werden, kommen sicherlich auch einer Sinnlosigkeit schnell nahe. Zu viel Arbeit für was?

Die Herausforderung, herauszufinden, wer man ist, was man will, was einem am Herzen liegt, wie man welche Probleme lösen kann, wie man sich selbst finden und verwirklichen kann, die bleibt wohl weltweit die gleiche.

Und da das Tor zum Glück immer nach innen aufgeht, ist alles natürlich Einstellungssache und Glück und Zufriedenheit bleiben stets von einem selbst und seinen Gedanken darüber abhängig.
Es geht ja weniger um die Umstände, sondern vielmehr darum, was wir dann daraus machen. Entscheidend bei allem sind ja wir selbst und unsere Einstellung dazu.
Manche haben den Dreh dabei recht gut raus und lassen sich auch von Niederlagen nicht aufhalten, sehen diese dazugehörend. Manche gehen da schwächer ran und verzweifeln auch mal.
Je nachdem, wie man darüber denkt.

Lebenskrisen sind oftmals einzig Wahrnehmungskrisen.

Weltweit singen zahme Vögel von der Freiheit und wilde fliegen.

Und alle sind wir als Original geboren, aber viele davon sterben als Kopie, was meiner Ansicht nach aber nicht an den Ländern / Umständen alleine liegt.

In armen Ländern freut man sich über alles viel mehr und hat ein Ziel vor Augen. In reichen Ländern fließt einem von selbst alles zu und es wird langweilig.

norules4life 
Fragesteller
 15.03.2023, 21:56

und es wird langweilig

genau so ist es

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Diese Zeitgenossen sind eben wohlstandsverwöhnt, da schießen die Erwartungshaltungen in den Himmel.