Was sagt der Abschluss über die Intelligenz aus?

10 Antworten

Wenig - eine gewisse Intelligenz muss man haben, sonst hätte man den nicht geschafft, aber manche können gut büffeln/auswendig lernen, anderen fliegt das zu ... Intelligenz ist, um ein Beispiel zu benutzen, gewissermaßen nur die Leistungsfähigkeit der CPU, sagt aber nichts darüber aus, ob die CPU auch ausgelastet wird.

Unser gesamtes Bildungssystem richtet sich nach einem bestimmten Bereich im Intelligenzspektrum. Das ist ja wie mit Türen und der Körpergröße. Wenn man zu groß ist, muss man sich bücken, wenn man zu klein ist, kommt man nicht an die Türklinke. Es gibt in beide Richtungen also Extreme, für die das Bildungssystem eigentlich nicht gemacht ist.

Tendenziell ist es so, dass unter sonst gleichen Bedingungen die Intelligenz ein sehr guter Prädikator für Bildungserfolg ist. Aber schon Unterschiede beim sozialen Status des Elternhauses überlagern diesen Effekt drastisch, sodass ein hochintelligentes Kind aus einer Arbeiterfamilie mit Migrationshintergrund wesentlich weniger Chancen hat, das Abitur zu machen oder zu studieren als ein durchschnittlich begabtes Kind aus einer Ärztefamilie. Aber auch andere Persönlichkeitsmerkmale jenseits der Intelligenz spielen eine Rolle beim Bildungserfolg. Wie wohl fühlt sich ein Mensch unter anderen Menschen, wie gut kommt man mit Lehrern aus? Wie diszipliniert ist man? WIe geht man mit Rückschlägen um, etc. pp.

Es ist zumindest plausibel, bei Leuten mit höheren Abschlüssen nicht von einem unterdurchschnittlichen IQ auszugehen. Wer sich mit dem Lernen schwer tut und langsamer ist, stößt irgendwann an Grenzen und verzichtet auf weitere Abschlüsse. Es kommt aber auch der Punkt im Bildungssystem, wo die Abschlüsse nicht mehr "schwerer" werden (wenn man es in IQ-Punkten ausdrücken will, würde ich sagen, dass die schwersten Studienfächer irgendwas um die 115 - 120 herum erfordern, die meisten Fächer dürften aber von den Anforderungen her den Durchschnitt ansprechen), bzw. wo die Fächer so speziell werden, dass man sich nur mit ganz besonderem Interesse damit beschäftigt und es durchaus sein kann, dass weit intelligentere Leute sagen "mir reicht der Abschluss, den ich habe, ich gehe damit jetzt arbeiten".

Es ist also völlig falsch zu behaupten "ich habe einen Master und XYZ nur einen Bachelor, deshalb bin ich intelligenter". Aber es ist genauso falsch zu behaupten, die Intelligenz und der Bildungserfolg hätten keinerlei Zusammenhang. Die Wahrheit ist irgendwo dazwischen und aus meiner Erfahrung mit Menschen, die ihren IQ kennen, kann man den Zusammenhang definitiv nicht von der Hand weisen.

Die Kernaussage eines Hochschulabschlusses ist, dass man intelligent genug war, im richtigen Moment das zu tun, was notwendig war, um den Abschluss zu bekommen.

Wenn Du die Biografien von langjährigen Hartz IV Empfängern auswerten würdest, dann würdest Du zu dem Ergebnis kommen, dass es beim überwiegenden Teil dieser Leute genau daran gefehlt hat.

Gar nichts. Es zeigt nur, dass gut im auswendig Lernen bist ;)

Ich traf schon viele Prof. die wirklich weniger auf die Reihe brachten als meine Azubis :D

Das Beste war ein Informatikprofessor aus der ETH der sich beschwerte, dass über das VGA Kabel kein Ton kam obwohl er genau aus diesem Bereich kam :p

Oder Präsentationen in der Aula: Kommen 3min vor Start und beschweren sich dann, wenn etwas nicht läuft oder nicht wissen wie man umschaltet, statt das Ganze mal 30min vorher in Ruhe zu Testen (selbst oder nen Assistent). Also ganz ehrlich: Wenn viele von uns eine wichtige Präsentation haben, testet man das immer im Vorfeld, ob alles abgestimmt ist und klappt :D Das ist auch ein Anzeichen von Intelligenz :p

Oder nimm mal all die Anwälte die meinen, alles ein- und verklagen zu können nur um dann massiv auf die Schnauze zu fallen :D Auch solche "Spezialisten". Das "Papier" reicht halt nicht aus.

Wufele  28.06.2022, 08:45

Nicht viel

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HalloLeute52 
Fragesteller
 28.06.2022, 08:46

Inwiefern haben die Prof weniger auf die Reihe bekommen?

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HalloLeute52 
Fragesteller
 28.06.2022, 08:53

Naja du hast jetzt einzelne Fälle ausgepickt. Beim Informatik Prof kann das auch einfach nur ein Versehen gewesen sein. Dafür hat er ziemlich andere Dinge sehr krass drauf, sonst wäre er nie Prof geworden. Der Aula-Prof war halt gereizt, aber das hat nichts mit Intelligenz zu tun.

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Von Experte Avicenna89 bestätigt

Je höher der Abschluss, desto höher der mindest IQ. Allerdings brauchst du für einen Doktortitel keinen überdurchschnittlichen IQ, aber du kannst bei Doktoren einen IQ von 50 ausschliessen. Die meisten Doktoren, wenn nicht alle, haben einen IQ, der über 100 liegt. Da aber auch Bäcker, Bauarbeiter und alle anderen Berufsleute hochintelligent sein können, kannst du nicht sagen, dass Doktoren intelligenter sind als andere. Somit ist die Aussagekraft der Ausbildung kaum nennenswert, ausser im spezifischen Ausbildungsgebiet (z.B. Bäcker kann backen).