Was meint Kant mit diesem Zitat?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist doch simpel. Wenn einer sich kleiner macht, als er ist, dann werden andere über ihn hinweggehen, als wäre er gar nicht dagewesen.

Wer sich alles gefallen lässt, ist selbst schuld, wenn er ausgenützt wird.

Menschen, die sich in eine Lage begeben oder zulassen, dass sie in eine Lage kommen, wo andere sie ausnutzen oder ihnen schaden, dürfen sich nicht beschweren.

Denn sie haben es zugelassen oder ermöglicht

Jeder ist selber schuld an seinem Schicksal.

Das finde ich aber falsch.


AlfredMeister  13.11.2024, 23:04

Der Satz ist aktiv formuliert: "wer sich zum Wurm macht", nicht passiv "wer zum Wurm gemacht wird". Kant stellt nicht in Abrede, dass es Fälle gibt, in welchen man durch Einwirken anderer herabgewürdigt wird, sondern hält fest, dass man dann Schuld daran hat, wenn man es selbst herbeiführt.

kaempferdersonne  14.11.2024, 22:30
@AlfredMeister

Wenn du dich selber schlecht machst kannst du dich auch selber gut machen.

Das würde bedeuten du entscheidest über dein Schicksal.

AlfredMeister  14.11.2024, 22:34
@kaempferdersonne

Man kann sich selbst "gut machen" nach Kant, ja, aus ethischer Hinsicht hieße dies Leben in Einklang mit dem Kategorischen Imperativ, dem Kernstück seiner Metaphysik der Sitten. Dennoch formuliert der Satz nicht, dass es nicht Situationen geben kann, in denen das nicht möglich ist. Das ist eine Interpretation, die du dem Text entnimmst, ohne dass sie explizit enthalten oder zumindest naheliegende Implikation ist, wie ich finde.

Kant sagt damit, dass es Menschen gibt, die egozentrisch sind:

  • die andere nicht achten,
  • sondern ihnen Schaden zufügen.